Großbrand – Straße wurde gesperrt und gereinigt
Zur Sicherheit der Anwohner: Wörtelstraße wurde gesperrt und gereinigt
Beim Brand des Ökonomiegebäudes in Neumühl ist das mit Eternitplatten gedeckte Dach zerstört worden. Bruchstücke des asbesthaltigen Materials sind dabei auch auf die angrenzende Wörtelstraße gefallen. Diese hat die Feuerwehr am Montag (4. September) bei Nachlöscharbeiten mit einem Wasserstrahl auf dem am stärksten betroffenen Straßenabschnitt an den Straßenrand gespült. Um eine Gefährdung der Anwohnerinnen und Anwohner auszuschließen, hat die Stadt Kehl die Straße komplett sperren und am Mittwoch (6. September) von einer Fachfirma reinigen lassen. Der ebenfalls mit Asbest verunreinigte Brandschutt wird feucht gehalten, wenn Nachlöscharbeiten stattfinden müssen. Derzeit laufen Gespräche über eine weitere Befeuchtung bis zur Räumung der Brandstelle. Asbestfasern sind für Menschen dann gefährlich, wenn sie sich in der Luft befinden und eingeatmet werden können. Sowohl in der Brandnacht als auch gestern herrschte eine von der Ortschaft abgewandte Windrichtung.
Bereits in der Brandnacht hat der stellvertretende Kommandant der Kehler Feuerwehr, Roland Walter, über den über Kehl kreisenden Polizeihubschrauber feststellen lassen, wie weit sich die Brandrauchwolke ausdehnt und wohin sie sich bewegt. Ergebnis: Sie hat sich bereits im Bereich des Flugplatzes Sundheim aufgelöst. Dennoch kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass Asbestfasern durch die Luft auf die ganz in der Nähe des Brandortes gelegenen Grundstücke gelangt sind. In Absprache mit dem Gesundheitsamt des Ortenaukreises gibt die Stadt Kehl den Nachbarn folgende Empfehlungen:
- Weil die feinen Asbestfasern durch die Atemluft in die Lunge gelangen und zu verschiedenen Krebserkrankungen führen können gilt: keinen Staub aufwirbeln, also zum Beispiel nicht fegen. Kleinere Stellen im Garten oder auf der Terrasse (zum Beispiel Gartenmöbel) sollten mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Die benutzten Tücher können dann – luftdicht verpackt – in der Restmülltonne entsorgt werden. Das Waschwasser kann in den Schmutzwasserkanal gegossen werden.
- Obst und Gemüse aus dem Garten sollte mit Wasser gereinigt werden und kann dann gegessen werden.
- Wer sich seit dem Brand in der Nacht von Sonntag auf Montag auf der Wörtelstraße aufgehalten (oder den Brandort selber betreten) hat, sollte die Schuhe ausziehen, bevor er Haus oder Wohnung betritt und die Schuhe mit Wasser abspritzen. Dies dient der Vorsicht, damit kein Asbest in Innenräume verschleppt werden kann.
- Wer Fragen hat, kann sich an den Bereich Ordnungswesen der Stadt Kehl wenden und zwar unter der Telefonnummer 07851 88-3400 oder per E-Mail an j.winkler@stadt-kehl.de.
Info
Was ist Asbest?
Asbest ist der Oberbegriff für eine Reihe von natürlich vorkommenden, faserförmigen Mineralien (Silikate). Die einzigartigen Materialeigenschaften von Asbest waren der Grund für den vielfältigen Einsatz im Häuserbau, der chemischen Industrie und in allen Belangen
des Brandschutzes (Brandfestigkeit). Da Asbest als gefährlicher, Krebs erzeugender Gefahrstoff eingestuft ist, wurde die Herstellung und Verwendung 1991 in vielen Staaten, einschließlich der Bundesrepublik Deutschland, verboten. In allen älteren Gebäuden können asbesthaltige Stoffe (zum Beispiel Asbestzementplatten, Isolierungen, Nachtstromspeicherheizungen, Abwasserrohre) eingesetzt sein. Bei einem Brand können durch große Hitzeentwicklung asbesthaltige Fasern
freigesetzt und durch die Luft verbreitet werden. Da Asbest ein natürlich vorkommendes Mineral ist, besteht in der Luft immer eine natürliche Hintergrundbelastung. Es ist, nach Angaben des Landratsamts, nicht zu erwarten, dass ein einzelnes Brandereignis diese Hintergrundbelastung erhöht.
Warum ist Asbest gefährlich?
Asbest in stark gebundener Form (Asbestzementplatten) ist nur dann gefährlich, wenn es zu einer (mechanischen) Zerstörung der Faserstruktur kommt. Dies kann durch einen Brand geschehen. Die sehr feinen Fasern von Asbest können aufgrund ihrer Art und Größe in die Lunge gelangen und zu verschiedenen Krebserkrankungen führen. Dabei ist Asbest nicht akut toxisch, sondern führt durch Anreicherung längerfristig zu Schäden.
Scheunenbrand in Neumühl: Feuerwehr rettet beide angrenzenden Wohnhäuser – Polizei bittet um Hinweise
Bei einem Großbrand in Neumühl ist in der Nacht zum Montag (3./4. September) das Ökonomiegebäude in der Wörtelstraße 16 in Neumühl vernichtet worden. Obwohl die mit Heu gefüllte Scheune bereits im Vollbrand stand, als die Feuerwehr kurz nach 22 Uhr eintraf, konnten die Einsatzkräfte die beiden benachbarten Wohnhäuser vor den Flammen retten. „Das war richtig gute Arbeit“, ist Roland Walter, stellvertretender Kommandant der Kehler Feuerwehr, voll des Lobes für die effektive und koordinierte Arbeit der Einsatzkräfte. Die durch die Hitze an den Wohngebäuden entstandenen Schäden „sind überschaubar“, sagt er; die Erleichterung darüber ist ihm auch am Tag danach noch deutlich anzumerken. Wie knapp es war, zeigen die Bilder, die am Montagmorgen entstanden sind. Etwa 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz – einige von ihnen die ganze Nacht über.
Wie auf den Fotos zu sehen, grenzte das Ökonomiegebäude direkt an eines der beiden Wohngebäude an. Zwar wurde das Dach am Rand beschädigt; das Haus ist jedoch weiterhin bewohnbar. Die ehemaligen Stallungen, die heute als Lager für Heu und landwirtschaftliche Geräte dienten, waren indes nicht mehr zu retten: Noch vor Mitternacht hat die Feuerwehr das Abbruchunternehmen Hertrich alarmiert. Um 0.30 Uhr traf der Abrissbagger an der Brandstelle ein und begann damit, das Heu umzusetzen. Die große Menge an brennbarem Material war auch der Grund dafür, dass immer wieder Feuer aufflammten und die Nachlöscharbeiten bis in den späteren Vormittag hinein andauerten. Außerdem wurde noch in der Nacht ein Teil der Scheune abgerissen.
Im Einsatz waren neben sämtlichen Ausrückbereichen der Kehler Feuerwehr unter der Leitung von Hendrik Wandres auch Wehrleute aus Achern mit dem Abrollbehälter Atemschutz, die große Drehleiter aus Offenburg, die Feuerwehr Willstätt zur Führungsunterstützung und mit einem Löschzug sowie das THW, das die sehr große Brandstelle ausleuchtete. Auch Kreisbrandmeister Michael Wegel war am Brandort, ebenso wie die Polizei.
Die riesige Rauchwolke, die sich kurz vor 22 Uhr in den Himmel schraubte, war über mehrere Kilometer weit zu sehen, bevor sie sich später im Bereich des Sundheimer Flugplatzes auflöste. Der intensive Brandgeruch breitete sich rasch weit über Neumühl hinaus aus. Letzterer führte zu zahlreichen Anrufen von Bürgerinnen und Bürgern bei der Kehler Feuerwache. Ein Eintrag von Brandrauch in die Innenstadt hat jedoch nicht stattgefunden. Die Polizei sperrte die B 28 in Fahrtrichtung Kehl wegen der unmittelbaren Nähe zum Brandort ab.
Oberbürgermeister Wolfram Britz, der nicht in Kehl war, aber mit der Einsatzleitung der Feuerwehr, der Kehler Polizei und dem Neumühler Ortsvorsteher Fritz Vogt im Kontakt stand, dankte den Feuerwehrmännern und -frauen für ihren Einsatz. „Wir können nicht genug wertschätzen, was sie für die Sicherheit unserer Bevölkerung leisten“, sagte er. Beigeordneter Thomas Wuttke machte sich vor Ort ein Bild der Lage.
Die Polizei bittet um Hinweise
Aufgrund der Häufung der Brände in Neumühl hat die Kriminalpolizei Offenburg eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. In der Nacht zum Montag wurden mehrere Personen kontrolliert und durch Beamte des Polizeireviers Kehl vernommen. Die Aussagen werden nun von den ermittelnden Beamten ausgewertet, wie die Polizei mitteilt. Zudem seien etliche Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, heißt es im Polizeibericht weiter. Ein Polizeihubschrauber begleitete die Maßnahmen in der Brandnacht aus der Luft. Beamte der Kriminaltechnik waren an allen Brandorten im Einsatz und sicherten mögliche Spuren. Darüber hinaus werden Sachverständige hinzugezogen, um die Ursachen der Brände festzustellen. Nach bisherigem Ermittlungstand geht die Polizei laut eigener Mitteilung bei den beiden Fahrzeugbränden und dem Brand einer Pergola von Brandlegung aus. In welchem Zusammenhang die Brände zueinander stehen, ist laut Polizeiangaben bisher unklar. Ob es sich bei dem Brand des Ökonomiegebäudes in der Nacht vom 3. auf den 4. September ebenfalls um Brandstiftung handelt, ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach jetzigem Stand nach Angaben der Polizei auf etwa 350 000 Euro.
Die Polizei ist im Bereich Neumühl verstärkt unterwegs und bittet die Bevölkerung weiterhin, wichtige Hinweise und verdächtige Wahrnehmungen der Kriminalpolizei über die Rufnummer 0781 21-2820 mitzuteilen oder in dringenden Fällen die 110 zu wählen.
Der Brand im Video
Der Tag danach
Die Brandnacht
Gebäude in Neumühl nach Brand nicht mehr bewohnbar
Ein heftiger Brand hat am späten Samstagabend (2. September) ein Wohnhaus in Neumühl verwüstet: Als die Feuerwehr gegen 22 Uhr in der Straße Hinter den Gärten 9 mit 25 Kräften eintrifft, schlagen die Flammen bereits aus dem Fenster des Badezimmers. Die Bewohnerin hatte das Haus noch rechtzeitig verlassen können. Verletzt wird niemand, auch die Katze kann die Feuerwehr noch aus dem ersten Stockwerk retten.
Den Einsatzkräften der Feuerwehr schlägt dicker Rauch aus dem Gebäudeeingang entgegen, trotzdem können sie den Brandherd im Badezimmer rasch ausfindig machen und mit gezielten Lösch- und Belüftungsmaßnahmen ins erste Geschoss vordringen und die Katze in Sicherheit bringen. Bis nach Mitternacht dauert es, bis der Brand gelöscht ist. Durch das Feuer, die Hitze und den starken Rauch ist das Haus nicht mehr bewohnbar, die Bewohnerin kann bei ihren Eltern unterkommen.
Zur Ursache des Brandes kann Einsatzleiter Hendrik Wandres nichts sagen; die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Seit Montag, 28. August, war es bereits der vierte Brandeinsatz für die Feuerwehr in Neumühl.