Brückentausch

Übergang vom Garten der zwei Ufer in den Rheinauenwald wird erneuert

Die Erneuerung des Stegs, der seit den 1950er-Jahren den Übergang vom Garten der zwei Ufer in den Rheinauenwald ermöglicht, verzögert sich wegen krankheitsbedingter Ausfälle der Bauarbeiter. Gesperrt ist die Brücke bereits seit dem 16. Oktober. Direkt im Anschluss an den Abbruch des alten Stegs startete der städtische Betriebshof an beiden Ufern des Rheinseitengrabens mit den Gründungsarbeiten, so dass ein neuer Steg eingebaut werden kann. Dass der Brückentausch in kurzer Zeit erfolgen kann, ist dem Technischen Hilfswerk (THW) zu verdanken, welches der Stadt mit einer Mietbrücke aushilft.

Die neue Brücke vom Garten der zwei Ufer in den Rheinauenwald ist zwar bereits an Ort und Stelle; witterungs- und krankheitsbedingt konnte sie jedoch noch nicht befestigt werden.

Tausende Menschen überquerten die kleine, schmale Brücke, die sich im Besitz des Landes Baden-Württemberg befindet, in den vergangenen Jahrzehnten. Die meisten, um ihren Spaziergang, ihre Fahrt mit dem Rad oder ihr Lauftraining vom Garten der zwei Ufer in Richtung des idyllischen Auenwalds fortzusetzen, oder in umgekehrter Richtung vom Rheinwald in den Garten der zwei Ufer zu gelangen. Doch inzwischen war die Stahlkonstruktion des Stegs so stark verrostet, dass die Standsicherheit nicht mehr garantiert werden konnte und der Steg deshalb kurzfristig gesperrt werden musste. Hätte nun ein neuer Steg erst detailliert geplant und ein Neubau beauftragt werden müssen, hätten Fußgänger und Radfahrer über viele Monate hinweg den Umweg über den Kronenhof nehmen müssen, um wieder in den Auenwald zu gelangen.

Der Unterbau des alten Steges war durch Korrosion stark angegriffen.

Weil das angesichts der Beliebtheit des Kehler Naherholungsgebietes kaum vorstellbar schien, ging Hans-Jürgen Schneider, Leiter des städtischen Bereichs Tiefbau, einen anderen Weg: Er nahm Kontakt mit dem THW-Ortsverband Müllheim auf und der dortige Zugführer erklärte sich bereit, die Stadt Kehl zu unterstützen und einen Behelfssteg einzubauen. Es handelt sich dabei um ein Modell mit einer begehbaren Breite von 1,40 Meter, wie es auch nach der Flutkatastrophe im Ahrtal vom THW eingesetzt wurde. Der Steg, den die Stadt für eine Dauer von mindestens zwei Jahren mieten kann, wurde vom THW vormontiert und mit einem Autokran auf die Gründung aufgesetzt, die Mitarbeitende des städtischen Betriebshofs aus Betonfertigteilelementen vorbereitet hatten.

Sobald der Steg befestigt ist, wird er wieder freigegeben. Ein Hinweis ist Hans-Jürgen Schneider dabei wichtig: Der neue Steg ist eine Fußgängerbrücke – Radfahrer müssen absteigen und schieben, da die zwölf Meter lange Behelfskonstruktion des THW zwar breiter ist als der abbruchreife Steg, aber dennoch nicht die Mindestbreite dafür aufweist, dass sich Fußgänger und Fahrradfahrer gefahrlos begegnen können. Auch die Standardhöhe des Geländers von einem Meter ist für Radfahrer zur niedrig. All das galt aber auch schon für das alte schmale Brücklein, das nun abgebaut wird.