Eindrücke vom Bürgerfest
Die Stadt feierte ihre Bürgerinnen und Bürger: Das Ehrenamt auf den Marktplatz geholt
Erstmals hat die Stadt Kehl ihre Bürgerinnen und Bürger gefeiert: Den ganzen Samstag (13. Mai) über wurde auf der Marktplatzbühne das ehrenamtliche Engagement im wahrsten Wortsinn ins Zentrum gerückt. „Unser Gemeinwesen, also ob wir gut zusammenleben, hängt davon ab, dass Menschen nicht nur an sich, sondern auch an andere denken“, erklärte Oberbürgermeister Wolfram Britz bei der Eröffnung des Festes auf einem Markplatz mit Hafendekoration. Damit sollte ins Bewusstsein gerückt werden: „Kehl ist die Stadt am Rhein. Kehl ist Hafenstadt.“
Das Bürgerfest wurde geprägt von Geschichten von Menschen aus Kehl: Mit Jörg Armbruster, Anni Fischer und Erich Jais wurden drei Personen für jahrzehntelanges hervorragendes Engagement für das Gemeinwohl ausgezeichnet. Am Nachmittag standen Spitzensportlerinnen und -sportler im Mittelpunkt, die bei deutschen Meisterschaften erfolgreich waren und sogar an Weltmeisterschaften oder olympischen Wettbewerben teilgenommen haben. Mit dem Sportehrenpreis wurden Petra Liebhaber und Hans Kapp ausgezeichnet, die sich mehr als ihr halbes Leben lang für ihre Vereine engagiert und unzählige junge Sportlerinnen und Sportler betreut und gefördert haben.
Geehrt wurden Menschen, die seit vielen Jahren ihr Blut spenden, um anderen das Leben zu retten und auf die Bühne geholt wurde das Wasserbandteam, das seit 19 Jahren zweimal wöchentlich den beliebtesten Kehler Spielplatz, das Wasserband zwischen Rhein und Altrhein, reinigt.
Mit dem Bürgerfest wurden mehrere Veranstaltungen zusammengefasst: der Neujahrsempfang, der bis zur Corona-Pandemie alljährlich in der Stadthalle stattgefunden hatte und bei dem bislang Bürgermedaillen verliehen wurden; die Sportlerehrung sowie die Ehrung der Blutspenderinnen und Spender, die im Rahmen von Gemeinderatssitzungen vorgenommen worden waren.
Bei diesen Veranstaltungen seien die einzelnen Interessengruppen weitgehend unter sich geblieben – obwohl alle Kehlerinnen und Kehler hätten teilnehmen können. Mit dem Bürgerfest auf dem Marktplatz sollten diese Ereignisse einem größeren Kreis zugänglich gemacht werden. Explizit zum Bürgerfest eingeladen worden waren auch Neubürgerinnen und Neubürger: „Fühlen Sie sich eingeladen mitzumachen, schnuppern Sie in unsere Vereine hinein, gestalten Sie unsere Stadt in unseren vielfältigen Beteiligungsprozessen mit“, forderte sie OB Britz auf.
Das Bürgerfest bot zugleich eine Möglichkeit für die Jugendfeuerwehr, ihre Aktivitäten und ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Feuerwehrangehörigen nutzten die Gelegenheit, auf ein Großereignis im Juli einzustimmen: Vom 21. bis zum 23. Juli ist Kehl Schauplatz des 13. Landesfeuerwehrtages. Diese Leistungsschau der Feuerwehren mit Mitmachaktionen für die ganze Familie findet nur alle fünf Jahre statt – und normalerweise in großen Städten wie Heidelberg, Stuttgart oder Ulm.
Auf großes Interesse stieß eine Aktion von Schülerinnen und Schülern des Einstein-Gymnasiums: Sie haben zusammen mit ihrem Lehrer Uli Hillenbrand, historische Postkarten und Fotos in Bezug zur aktuellen Stadtlandschaft gesetzt, und fotografisch dokumentiert. An Stellwänden konnte man so auf großformatigen Fotos entdecken, wie einige Bereiche Kehls in längst vergangenen Zeiten ausgesehen haben.
Moderiert wurde das Bürgerfest von Claus Haberecht; musikalisch begleitet von Café Flore; zum Abschluss sorgte die Formation Hans mit Hafen- und Seemannsliedern der besonderen Art für Hafenstimmung. Kehler Vereine und die offene Jugendarbeit kümmerten sich um die Bewirtung der Besucherinnen und Besucher, die sich auch über nachhaltige Stadtentwicklung informieren konnten. Die jüngeren Bürgerfestbesucherinnen und -besucher waren zur Mittagszeit von Unikat zum Singen, Tanzen und Bewegen aufgefordert worden.