Gegen Krieg und Gewalt

Israelische Flagge weht vor dem Kehler Rathaus – Solidarität mit allen Opfern von Krieg und Gewalt

Neben der ukrainischen weht nun auch die israelische Flagge vor dem Kehler Rathaus. Oberbürgermeister Wolfram Britz hatte bereits in der Gemeinderatssitzung am 18. Oktober angekündigt, dass die Stadt die Flagge hissen werde. Die Gedenkminute, für die sich Stadträtinnen und -räte sowie die Zuhörerinnen und Zuhörer von ihren Stühlen erhoben hatten, galt auch den unschuldigen zivilen Opfern im Gaza-Streifen, die in dieser grausamen Auseinandersetzung ums Leben gekommen sind.

Neben der ukrainischen Flagge weht nun auch die israelische zum Zeichen der Solidarität vor dem Kehler Rathaus.

„Seit der Terror-Attacke der Hamas auf Israel hat sich unsere Welt ein weiteres Mal auf grausame Weise verändert. Die Sicherheit Israels ist in Deutschland Staatsräson – sie geht uns alle an“, sagte Wolfram Britz vor dem Eintritt in die Tagesordnung der Sitzung. Seit Jahrzehnten bemühe sich die Stadt Kehl – gestützt durch private Initiativen und Akteure – das dunkelste Kapitel ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten. 2003 habe man erstmals ehemalige Kehlerinnen und Kehler jüdischen Glaubens nach Kehl eingeladen, seither hätten zahlreiche Angehörige von ermordeten oder vertriebenen Jüdinnen und Juden, die ihren letzten Wohnsitz in Kehl hatten, „den emotional aufwühlenden und schweren Weg in unsere Stadt auf sich genommen, um bei der Verlegung der Stolpersteine für ihre Familien dabei zu sein“. Durch diese Besuche, durch diese Kontakte, seien Bande entstanden, bis hin zu Freundschaften.

Mit dem Hissen der Flagge, sagte der OB, bewege man sich auf einem schmalen Grat – eben weil die Solidarität ebenso allen unschuldigen Zivilisten, also auch den Palästinensern in Gaza gelte, die Angehörige, ihr Zuhause und einfach alles verloren hätten und dringend auf Hilfslieferungen angewiesen seien. „In solchen Konflikten verliert die Menschlichkeit auf beiden Seiten“, sagt OB Britz.