Standesamtstatistik

Blick auf die Statistik: Weniger Hochzeiten, mehr Kirchenaustritte und Sterbefälle

Wie viele Paare gingen im vergangenen Jahr den Bund der Ehe ein? Wie viele Menschen sind aus den Kirchen ausgetreten? Und wie viele Todesfälle gab es? Die Daten des Standesamtes geben darüber Auskunft.

Eine Außenansicht der Villa Schmidt.
Im Trausaal der Villa Schmidt haben sich im abgelaufenen Jahr 23 Paare das Ja-Wort gegeben.

Hochzeiten

Die Anzahl der Frischvermählten ging von 152 im Jahr 2021 auf 119 im abgelaufenen Jahr zurück. Das sind nur wenige mehr als im ersten Pandemiejahr 2020, als sich 115 Paare das Ja-Wort gaben. Wichtig zu beachten: Die Statistik erfasst nicht alle Hochzeiten von Kehlerinnen und Kehlern, sondern nur solche, die in der Rheinstadt geschlossen wurden. Für 74 Prozent der Paare, die 2022 heirateten, war es die erste Ehe. Nach wie vor entscheidet sich die Mehrheit für den Nachnamen des Mannes. 2021 waren das rund 78, im vergangenen Jahr sogar 89 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden 248 Ehen durch Scheidung oder den Tod eines Ehepartners aufgelöst. Zum Vergleich: 2021 waren es 290.

Kirchenaustritte

Immer mehr Menschen in Deutschland treten aus den Kirchen aus. Dieser bundesweite Trend macht auch vor Kehl nicht halt. Während im Jahr 2020 186 Kehlerinnen und Kehler ihrer Glaubensgemeinschaft den Rücken kehrten, waren es im Jahr darauf 212. 2022 lag die Anzahl der Kirchenaustritte bei 286. „Dieser Anstieg hängt eventuell mit einem Corona-Nachholeffekt zusammen“, vermutet Standesamtsleiterin Melanie Wishaupt.

Geburten

Das Standesamt erfasst lediglich Hausgeburten, da das Krankenhaus über keine Geburtsstation verfügt. Im Jahr 2020 brachten vier Mütter in Kehl ihre Kinder in den eigenen vier Wänden zur Welt, 2021 fünf und im Jahr 2022 abermals vier. Darüber hinaus wurden einige Auslandsgeburten auf Antrag nachbeurkundet. Das passierte 2020 zweimal, im Jahr darauf zehnmal und im vergangenen Jahr fünfmal.

Todesfälle

439 Menschen sind im vergangenen Jahr in Kehl gestorben. Knapp 49 Prozent davon waren Männer. Zum Vergleich: 2021 gab es in Kehl 390 Todesfälle, im Jahr davor 367 und 2019 waren es 341. Die gestiegene Zahl der Todesfälle hat damit zu tun, dass das Ortenau-Klinikum in Kehl während der Pandemie als Corona-Krankenhaus fungierte. Deutlich wird dies, wenn man die Anzahl der Verstorbenen in den Blick nimmt, die nicht aus Kehl kommen. 2018 und 2019 waren es 76 sowie 81, bevor sie von 91 im Jahr 2020 auf 111 im darauffolgenden Jahr stieg. Im abgelaufenen Jahr starben schließlich 128 Auswärtige auf Kehler Gemarkung. Das Alter der Toten weist die Statistik nicht gesondert aus.

Einbürgerungen

In der Rheinstadt wurden 2022 106 Personen eingebürgert. Im gesamten Ortenaukreis waren es 646. Im Jahr davor erhielten in Kehl 70 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft, während im Ortenaukreis insgesamt 640 Menschen eingebürgert wurden. Die derzeitige Gesetzeslage sieht vor, dass alle Personen, die seit mindestens acht Jahren dauerhaft und rechtmäßig in Deutschland leben, unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf Einbürgerung haben.