Kehl, Straßburg und die Eurométropole organisieren Sach- und Geldspenden für Charkiw
Kehlerinnen und Kehler können Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet auf vielfältige Weise unterstützen.
Wer den Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine mit Sach- oder Möbelspenden bei ihrer Ankunft in Kehl helfen möchte, kann dies über das SeniorenForumKehl (SFK) tun. Die Ehrenamtlichen haben sich bereit erklärt, Spenden, beispielsweise in Form von Möbelstücken oder Haushaltsgegenständen, an ukrainische Flüchtlinge zu vermitteln.
Für schutzsuchende Menschen aus der Ukraine ist ab 1. Juni 2022 nicht mehr das Migrationsamt in Offenburg zuständig, sondern die Kommunale Arbeitsförderung - Jobcenter in Kehl. Hierüber können Kriegsgeflüchtete Hilfeleistungen wie Arbeitslosengeld II beantragen. Die Anträge hierfür können entweder direkt beim Jobcenter abgeholt oder online aufgerufen werden. Die ausgefüllten Anträge sollten möglichst schnell beim Jobcenter Kehl abgegeben werden. Alle schon beim Migrationsamt vorliegenden Unterlagen werden automatisch von dort an das Jobcenter Kehl geschickt. Wer beim Ausfüllen des Antrages Hilfe benötigt, kann sich direkt an das Jobcenter wenden:
501 Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine haben sich bis Freitag, 23. Dezember, in Kehl registriert.
Erste Schritte
Flüchtlinge, die in Kehl ankommen, können mit den Mitarbeitenden der Ausländerbehörde unter den Telefonnummern 07851 88-3423 oder 07851 88-3425 einen Termin vereinbaren oder, wenn dies nicht möglich ist, zu den üblichen Öffnungszeiten direkt ins Rathaus kommen. Die Registrierung ist unerlässlich, damit die Flüchtlinge Leistungen bekommen und sich ärztlich behandeln lassen können.
Wichtig: Haben Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine keine Verwandten oder Freunde im Ortenaukreis, die sie erst einmal bei sich aufnehmen, oder einen Arbeitgeber, der ihnen ein Beschäftigungsverhältnis anbietet, müssen sie sich zunächst in eine Landesaufnahmeeinrichtung begeben. Die Kehl am nächsten liegende befindet sich in Karlsruhe (Durlacher Allee 100, 76137 Karlsruhe, 0721 824829333).
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bekommen bei der Kehler Tafel Lebensmittel. Sie erhalten auf vier Wochen befristete Berechtigungsscheine, damit sie die Zeit überbrücken können, bis die Leistungen bewilligt sind. Damit können sie dann samstags, jeweils von 11 Uhr bis 13 Uhr im Tafelladen in der Schutterstraße einkaufen.
Die Berechtigungsscheine werden vom städtischen Integrationsmanagement (Villa RiWa) oder vom Bereich Sozialwesen (ehemalige BB-Bank in der Rheinstraße) ausgegeben. Sobald die Flüchtlinge Leistungen erhalten, verliert der Berechtigungsschein seine Gültigkeit.
Flüchtlinge, die medizinische Hilfe brauchen, aber noch nicht krankenversichert sind, können sich im Café Kanne immer donnerstags zwischen 10 und 12 Uhr von Dr. Barbara Hillenbrand, Ärztin im Ruhestand, behandeln lassen. Barbara Hillenbrand engagiert sich bereits seit vielen Jahren für obdachlose Menschen.
Diakonisches Werk im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau Tagesstätte Kehler Café Kanne, Kriemhildstraße 3
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Kehlerinnen und Kehler Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine helfen können. Wer sich engagieren möchte, findet hier Kontaktdaten, Ansprechpartnerinnen und -partner und Anlaufstellen. Die Informationen werden ständig ergänzt und aktualisiert.
Wohnraum anbieten
Haus- und Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer, die eine kleine Anzahl an Personen aufnehmen können, werden gebeten, sich direkt bei der Stadt Kehl zu melden: entweder telefonisch unter 0174 2721794 oder per Mail. Wichtig ist, dass es sich dabei um langfristige Aufnahmemöglichkeiten handelt. Unterkunftsmöglichkeiten für ein paar Tage oder Wochen helfen nicht weiter.
Menschen, welche die ukrainische oder die russische Sprache mindestens auf Niveau B2 beherrschen, können als ehrenamtliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher helfen. Wer bereit ist, eine Schweigepflichtserklärung sowie ein erweitertes Führungszeugnis auszuhändigen, kann sich bei den Integrationsbeauftragten melden.
Menschen, die in ein neues Land kommen, die Sprache nicht oder nur in geringem Umfang sprechen, hilft es häufig, eine feste Bezugsperson zu haben. Die Unterstützung durch einen Familienpaten erleichtert das Einleben im neuen Umfeld und ist gerade in den ersten Wochen und Monaten wichtig. Die Paten können die Neuankömmlinge in alltäglichen Belangen, bei Behörden- oder Arztbesuchen, im Umgang mit Briefen und Dokumenten, aber auch in der Freizeitgestaltung (Kontakt zu Vereinen, Ausflüge, Unternehmungen) unterstützen.
Ziel einer Patenschaft ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Die Termine sprechen die Paten und Familien untereinander ab, sie sind also flexibel. Die Familienpatenschaft sollte ein langfristiges Engagement sein – es geht darum, eine Familie kontinuierlich zu begleiten und zu unterstützen.
Als Familienpate kann sich jeder und jede engagieren, der oder die volljährig und bereit ist, eine Schweigepflichtserklärung sowie ein erweitertes Führungszeugnis auszuhändigen. Familienpaten sollten ein gewisses Zeitbudget haben und Offenheit gegenüber anderen Kulturen mitbringen.
Wer eine Familie aus der Ukraine bei ihren ersten Schritten in Deutschland begleiten möchte, kann das Formular (77 KB)ausfüllen und sich bei den Integrationsbeauftragten melden.
Der Spracherwerb ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um sich in Deutschland integrieren und selbstständig leben zu können. Sprachpaten unterstützen also die Neuankömmlinge durch Unterhaltungen und gezielte Übungen dabei, die deutsche Sprache zu erlernen. Sprachpaten sollten mindestens einmal pro Woche eine Stunde Zeit investieren können. Die Termine sind flexibel und werden individuell zwischen den Paten und den Flüchtlingen vereinbart.
Als Sprachpate kann sich jede und jeder ab einem Alter von 16 Jahren engagieren. Sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, Offenheit gegenüber anderen Kulturen und die Bereitschaft, eine Schweigepflichtserklärung sowie ein erweitertes Führungszeugnis auszuhändigen, sind die Voraussetzungen für eine Sprachpatenschaft.
Wer Flüchtlingen aus der Ukraine helfen möchte, die deutsche Sprache zu erlernen, kann das Formular (77 KB)ausfüllen und sich bei den Integrationsbeauftragten melden.
Der Verein Vielfältiges Kork hat ein Spendenkonto eingerichtet. Mit dem Geld, das dort eingeht, werden die bereits erfolgten und weitere Transporte an die ukrainische Grenze finanziert. Hingebracht werden Lebensmittel, Hygieneartikel, Babynahrung und Windeln.
Eine Spendenbescheinigung kann auf Wunsch ausgestellt werden.
Auch die Bürgerhilfe Kehl engagiert sich bei der Hilfe für ukrainische Kriegsgeflüchtete. Sie kümmert sich um Lebensmittel, Schulbedarfe und Sprachkurse. Wer die Arbeit der Stiftung finanziell unterstützen möchte, kann eine Geldspende mit dem Vermerk „Flüchtlingshilfe“ an eines der nachfolgenden Konten entrichten:
Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine sind bis zur Bewilligung von Asylbewerberleistungen auf Berechtigungsscheine angewiesen, die sie zum Einkauf im Tafelladen berechtigen. Aufgrund der hohen Zahl der Geflüchteten bedeutet dies einen erheblichen Mehraufwand für die Kehler Tafel. Um ihre Arbeit zu unterstützen, kann sie mit Spenden auf das nachfolgende Konto des Nachbarschaftsnetz Kehl-Dorf/ Tafel Kehl unterstützt werden.
Wer gut erhaltene Kleidung für die Flüchtlinge spenden möchte, sollte diese in den Kleidercontainer bei der Kleiderkammer (Am Erlenwörth 8) einwerfen. Darum bittet das Deutsche Rote Kreuz in Kehl.
Flüchtlinge, die Kleidung benötigen, können unter Telefon 07851 943310 einen Termin zur Anprobe und zum Abholen vereinbaren.
Sach- und Möbelspenden
Wer den Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine mit Sach- oder Möbelspenden bei ihrer Ankunft in Kehl helfen möchte, kann dies ab sofort über das SeniorenForumKehl (SFK) tun. Hierzu gibt es ein Formular, in dem Interessierte angeben können, was sie spenden möchten. Das Formular kann, ausgefüllt und unterschrieben, per Email an seniorenforum@kehl.de sowie auf dem Postweg an die Adresse: SeniorenForumKehl, Jahnstraße 22, 77694 Kehl gesendet werden. Ebenso kann das Formular im SFK-Briefkasten an der Stadthalle eingeworfen werden. Spenden können zudem telefonisch unter 07851 485654 mitgeteilt werden.
Wichtig ist: Weder die Stadtverwaltung noch das SeniorenForumKehl haben Lagerkapazitäten für die Sach- oder Möbelspenden. Daher werden Spenderinnen und Spender gebeten, diese nicht zur Stadthalle zu bringen. Das SeniorenForumKehl wird, sobald das unterschriebene Formular vorliegt, den Kontakt zu ukrainischen Kriegsgeflüchteten herstellen, die sich für die angebotenen Spenden interessieren. Der Transport von Mobiliar und Sachspenden kann von der Stadt und dem SFK nicht übernommen werden.
Kehler Flüchtlingshilfe
Die Kehler Flüchtlingshilfe (KFH) unterstützt als ehrenamtliche Initiative ukrainische Kriegsgeflüchtete in ihrer neuen Heimat Kehl bei deren Integration. Dabei ergänzt die KFH das städtische Angebot durch schnelle, unmittelbare Hilfen, auch über ukrainisch sprechende Helferinnen und Helfer.
Die KFH kümmert sich um akute Notfälle (beispielsweise Eine-Nacht-Unterkünfte, Handytarife, und Zugänge zu medizinischer Versorgung), schafft mit den Betroffenen lebenspraktische Strukturen (wie etwa eine Fahrrad-Reparatur-Werkstatt, Deutschkurse, Mutter-Kind-Gruppen) und organisiert die Anschaffung von Mobilgeräten für Homeschooling-Angebote.
Mit Geldspenden kann die Arbeit der Kehler Flüchtlingshilfe unterstützt werden. Überweisungen gehen an das Spendenkonto des Vereins Vielfältiges Kork (siehe "Geld spenden"), mit dem Vermerk »Kehler Flüchtlingshilfe«.
Wer Zeit in die Unterstützung von Kriegsgeflüchteten investieren möchte, kann mit dem Arbeitskreis Kontakt aufnehmen.