Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen

Helferportal, Badelift und Ortsverwaltung Auenheim sind Themen im Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen

Wird es in der Rheinstadt bald ein Helferportal geben, dass Menschen mit Hilfebedarf und Helfende zusammenbringt? Unter anderem darum ging es  bei der Sitzung des Beirats für Menschen mit Beeinträchtigungen. Darüber hinaus gab es eine gute Nachricht für mobilitätseingeschränkte Menschen. Im Freibad Auenheim gibt es wieder einen Badelift. Ortsvorsteherin Sanja Tömmes informierte das Gremium über den Stand der Barrierefreiheit im Gebäude der Ortsverwaltung Auenheim.

Mit dem neuen Badelift im Freibad Auenheim kommen Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern sicher ins Becken.

Bei sommerlichen Temperaturen ins kühle Nass springen: Was für die meisten Menschen Routine ist, kann sich für Menschen mit Beeinträchtigungen oft schwierig gestalten. Für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer stellt sich die Frage, wie sie überhaupt ins Becken gelangen sollen. Eine Lösung für dieses Problem ist ein sogenannter Badelift. Ein solcher wurde im Freibad Auenheim ab 2013 genutzt. Da der alte Lift in der Zwischenzeit kaputt gegangen ist, beschafften die Technischen Dienste nun ein modernes Ersatzgerät, das bereits in dieser Badesaison zum Einsatz kommen wird. Wer Bedarf hat, fordert den Badelift beim Eintritt an der Kasse an. Genutzt werden kann er sowohl am Nichtschwimmer- als auch am Schwimmerbecken, berichtete Nicolas Uhl, Inklusionsbeauftragter der Stadt, den Beiratsmitgliedern. Nutzerinnen und Nutzer können vom Rollstuhl aus selbstständig umsteigen und werden anschließend vom Aufsichtspersonal ins Becken gelassen.

Fabian Widmann, Mitarbeiter des Unternehmens Helferportal GmbH & Co. KG, präsentierte dem Beirat per Videoschalte eine Plattform, die „Hilfesuchende und Hilfegebende zusammenbringt“, wie es Nicolas Uhl ausdrückte. Wer Unterstützung benötige, könne diese über das Portal anmelden, erklärte Fabian Widmann. Helferinnen und Helfer bekämen im Anschluss solche Aufgaben vorgeschlagen, die zu ihren Kompetenzen passen würden. Das Thema Sicherheit würde das Unternehmen ernst nehmen, stellte Fabian Wiedmann klar. Wer sich als Helferin oder als Helfer registriere, müsse Mitglied einer gemeinnützigen Organisation sein und zudem vor Beginn seiner Tätigkeit ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.

Ein Aufzug für die Ortsverwaltungen Auenheim?

Diskutiert wurde über die Barrierefreiheit im Rathaus Auenheim. Ortsverwaltung, Sitzungs- und Trausaal sowie der Nachhaltigkeitsladen „s’Umsonst“ sind nur über Treppen zugänglich. Gleiches gelte für das von der Caritas organisierte Betreuungsprogramm der Grundschule Auenheim, das seit Oktober 2021 im Rathaus untergebracht ist, informiert Ortsvorsteherin Sanja Tömmes das Gremium. Ein Missstand, welcher auch das Obergeschoss des Gebäudes betreffe, welches seit Ende 2023 leer steht. Die Ortsverwaltung hätte in diesen Räumlichkeiten gerne einer Arztpraxis. Damit diese dann barrierefrei sein könne, wünscht sich die Ortsvorsteherin, dass der in der mittelfristigen Finanzplanung für 2027 vorgesehene Bau eines Aufzugs früher umgesetzt wird. In diesem Zusammenhang wies Oberbürgermeister Wolfram Britz darauf hin, dass das Thema Barrierefreiheit zukünftig bei allen Rathäusern und Ortsverwaltungen mitzudenken sei.

Gute Nachrichten gab es bezüglich der Ampelanlage in der Markstraße zwischen Kulturhaus und Läger-Parkplatz. Die zu hoch angesetzte Bordsteinabsenkung wird von der mit dem Bau beauftragten Firma im Rahmen der Gewährleistung umgebaut.

Thema der vorherigen Beiratssitzung war auch ein barrierefreier Zugang zur Friedenskirche. Hier informierte der Inklusionsbeauftragte Nicolas Uhl das Beratungsgremiums darüber, dass die evangelische Kirchengemeinde vonseiten der Landeskirche derzeit keine Mittel zur Finanzierung einer entsprechenden Rollstuhlrampe zu erwarten habe. Nach kurzer Diskussion votierte der Beirat mehrheitlich dafür, abermals das Gespräch mit der evangelischen Kirchengemeinde zu suchen. Sollte sich im Dialog keine Handlungsoption abzeichnen, könnte es in einem weiteren Schritt zu einer Protestaktion vor dem Gotteshaus kommen.