Sanierung abgeschlossen

Nur drei Tage Bauzeit: Sanierte Straßenabschnitte sind wieder frei

Kaltasphalt läuft in die Verteilungsvorrichtung
Mithilfe einer Verteilungsvorrichtung wird das flüssige Gemisch ausgebracht.

Trotz mehrerer regenbedingter Pausen dauerten die Sanierungsarbeiten nur drei Tage: Auf rund 3750 Quadratmetern ist der Straßenbelag in der Iringheimer Straße, der Goldscheuerstraße und der Kanzmattstraße vergangene Woche mit einer dünnen Deckschicht in Kaltbauweise, kurz Kaltasphalt, ausgebessert worden.

Der städtische Tiefbau konnte bei den Arbeiten wichtige Erkenntnisse gewinnen. Das gilt insbesondere für den Einbau eines zwei Millimeter dicken Gittergewebes aus Carbon für den Bereich um die Bushaltestelle an der Iringheimer Straße. Dieses soll der Bildung von Rissen in dem durch den Busverkehr stark beanspruchten Abschnitt vorbeugen. Der Feldversuch, dessen Kosten der Hersteller des Gewebes übernimmt, hat gezeigt, dass beim Einbau große Präzision gefordert ist. Denn: Die Reifen des schweren Mischgutfahrzeugs, das die Verteilungsvorrichtung für den Kaltasphalt beim Einbau zieht, dürfen nicht direkt über das Gewebe fahren. Ansonsten, so hat es sich bei den Arbeiten gezeigt, bleibt es an den Reifen haften und faltet sich in der Folge auf.

„Durch die neue Kaltasphaltdeckschicht können wir die Bildung kleinteiliger Risse, sogenannte Netzrisse, stoppen“, sagt der Leiter des Bereichs Tiefbau, Hans-Jürgen Schneider. Im gleichen Atemzug weist er darauf hin, dass der Einbau von Kaltasphalt zwar günstig und umweltschonend ist, jedoch einen kompletten bituminösen Oberbau nicht ersetzen kann. Er schätzt, dass der neue Belag abhängig von der Schwere der ursprünglichen Schäden etwa fünf bis zehn Jahre halten wird. Kleinere Risse, die in den kommenden Jahren punktuell entstehen, können dann von einer Fachfirma im Heiß-Pressluft-Verfahren bituminös vergossen werden, was die Haltbarkeit der DSK-Schichten steigert. Einige kleinere Arbeiten stehen noch aus. Unter anderem müssen die zuvor abgefrästen Straßenmarkierungen wieder hergestellt werden. Die für die Dauer der Arbeiten abgeklebten Schieber, Schächte und Kanaldeckel müssen zudem auf die Höhe des neuen Straßenbelags angepasst werden.

Beim Einbau des Carbon-Gittergewebes ist Präzision gefragt. Die Reifen des Mischfahrzeuges dürfen nicht direkt über das Gewebe fahren, da es sonst haften bleibt.

Hintergrund

Rund 108 Tonnen feine und grobe Gesteinskörnungen bis zu einer Größe von 5 Millimetern, Bitumen, Zement und Wasser wurden für die Sanierung der rund 3750 Quadratmeter umfassenden Straßenflächen benötigt. Eine spezielle Misch- und Verlegemaschine brachte den Kaltasphalt bahnenweise in einer variablen Breite von 2,5 bis 3,8 Metern auf die Fahrbahn aus. Das Verfahren spart gegenüber herkömmlichen Asphaltbauweisen rund 80 Prozent CO2 ein. Darüber hinaus verfügt Kaltasphalt gegenüber herkömmlichen Heißasphalt über weitere Vorteile. So muss er nicht mit Walzen verdichtet werden und ist je nach Witterung bereits nach einer halben Stunde wieder befahrbar. Vor Beginn der Bauarbeiten musste abhängig von der Unebenheit des Fahrbahnbelags ein Profilausgleich hergestellt werden.