Raumplanung

Regionalverbandsdirektor Brucker im Rathaus: Wo kann Kehl noch Gewerbeflächen ausweisen?

Im interkommunalen Gewerbegebiet ba.sic gibt es nur noch zwei größere freie Grundstücke: Flächen, auf denen sich Gewerbe ansiedeln kann, sind in Kehl mittlerweile ein rares Gut. Welche Perspektiven es für die Stadt geben könnte, erörterten Oberbürgermeister Wolfram Britz, Beigeordneter Thomas Wuttke und die Leiterin der Stabstelle Nachhaltige Stadtentwicklung, Kora Herrmann, mit Regionalverbandsdirektor Wolfgang Brucker und seinem Stellvertreter Fabian Torns bei einem Gespräch im Rathaus.

Wo kann die Stadt noch Gewerbeflächen ausweisen? Darum ging es beim Gespräch im Rathaus mit (von links nach rechts) Kora Herrmann, Leiterin der Stabstelle Nachhaltige Stadtentwicklung, Oberbürgermeister Wolfram Britz, dem Leiter des Bereichs Liegenschaften, Guido Karsten, dem Geschäftsführer des interkommunalen Zweckverbands ba.sic, Josef Lieb, dem Ersten Beigeordneten der Stadt, Thomas Wuttke, dem stellvertretenden Direktor des Regionalverbands,Fabian Torns, und Regionalverbandsdirektor Wolfgang Brucker. 


Wenn es um die Ausweisung von Arealen für Wohnbebauung, Gewerbe und Infrastruktur geht, kann die Stadt nicht machen, was sie will: Aufgabe der Regionalverbände ist es, die von Bund und Land vorgegebenen Leitlinien auf das Verbandsgebiet (Kehl gehört zum Südlichen Oberrhein) herunterzubrechen und in einem Regionalplan zu konkretisieren. Dieser enthält rechtsverbindliche Vorgaben zur Entwicklung von Siedlung, Freiraum und Infrastruktur. Damit gibt der Regionalplan den Rahmen für die kommunalen Entwicklungsmöglichkeiten vor und sichert eine nachhaltige Raumentwicklung. Anders ausgedrückt: Die Stadt kann ihren Flächennutzungsplan nur in Übereinstimmung mit dem Regionalplan entwickeln.

Genau darum geht es derzeit in Kehl: Der geltende Flächennutzungsplan stammt aus dem Jahr 2004 und soll fortgeschrieben werden. Die Vorbereitungsarbeiten dafür laufen in der Stabstelle Nachhaltige Stadtentwicklung, in welcher die Stadtplanung aufgegangen ist. Für deren Leiterin, Kora Herrmann, war es daher wichtig, im direkten Gespräch auszuloten, welche Erweiterungsmöglichkeiten der Regionalverband für ba.sic, also das gemeinsame Gewerbegebiet mit Neuried sieht, das verkehrsgünstig an der L98 liegt, die von der Autobahn bis zur französischen Grenze führt. Aus diesem Grund nahmen auch ba.sic-Geschäftsführer Josef Lieb und sein Stellvertreter Guido Karsten am Treffen teil.

Angesprochen wurde auch das auf Neumühler und Korker Gemarkung bereits im bestehenden Flächennutzungsplan verzeichnete Gewerbegebiet, das jedoch nicht entwickelt werden kann, solange die Korker Umgehungsstraße (im Zuge der Entfernung der höhengleichen Bahnübergänge) nicht gebaut ist.
Oberbürgermeister Wolfram Britz brachte darüber hinaus das Thema Energieversorgung ein – hier bestehe ein großer Druck. Welche Flächen für die Gewinnung erneuerbarer Energien ausgewiesen werden könnten, war dabei ebenso Thema wie die Chancen auf eine Wasserstoffversorgung am Oberrhein in nicht allzu ferner Zukunft.