Erstwähler als Wahlhelfer

Wie funktioniert Demokratie? Fachbereichsleiter Patrik Hauns besucht Erstwähler an Schulen

Wenn am 9. Juni ein neuer Gemeinderat, Kreistag, ein neues Europäisches Parlament und neue Ortschaftsräte gewählt werden, ist das für einige 16-Jährige das erste Mal in ihrem Leben, dass sie auf einem Wahlzettel ihr Kreuz machen dürfen. Mit seinen Stippvisiten in der Tulla-Realschule und am Einstein-Gymnasium möchte Patrik Hauns, Fachbereichsleiter für Bildung, Soziales und Kultur, die Jugendlichen ermuntern, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und sich ehrenamtlich als Wahlhelferin oder Wahlhelfer zu engagieren.

Patrik Hauns spricht vor Gymnasiasten
Was gibt es beim Urnengang zu beachten? Fachbereichsleiter Patrik Hauns (Bildung, Soziales und Kultur) gibt Erstwählerinnen und Erstwählern am Einstein-Gymnasium einen Einblick in die bevorstehende Europa- und Kommunalwahl.

Dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg ist, mit dieser Botschaft zieht der städtische Fachbereichsleiter Patrik Hauns in den beiden weiterführenden Schulen von Klassenzimmer zu Klassenzimmer. Der Ton wirkt dabei mitunter etwas kämpferisch, er spricht davon, die Demokratie zu verteidigen und die Parteienpluralität zu erhalten. Und dann wird der Ton auch wieder ganz sachlich-nüchtern, wenn er den jungen Erstwählerinnen und -wählern detailreich schildert, wie so ein Urnengang vonstattengeht. Das Interesse ist da. Die Schülerinnen und Schüler haken neugierig nach, wollen wissen, ob auch der Wahldienst erst ab 16 Jahren möglich ist und ob man mit Straßburger Wohnsitz auch sein Kreuz in einem Kehler Wahllokal setzen darf. „Mir ist es wichtig, den Jugendlichen zu schildern, wie Demokratie ganz praktisch funktioniert“, berichtet Patrik Hauns. Das soll mögliche Ängste und Befürchtungen zerstreuen.

Ein vergleichbares Projekt habe er bereits in Bruchsal angestoßen, berichtet der Fachbereichsleiter. Dort hätten sich im Anschluss rund 120 Jugendliche bereit erklärt, als Wahlhelferin oder Wahlhelfer einzuspringen. „Wenn man den jungen Menschen etwas zutraut, engagieren sie sich oftmals auch“, berichtet Patrik Hauns aus seinen Erfahrungen.

Für den Superwahltag in Kehl sind die Wahlhelferlisten inzwischen gefüllt. Bedarf an weiteren Ehrenamtlichen gibt es hier vorerst nicht.