Geschichte

1861
Gründung der Feuerwehr Kehl; ein genaues Gründungsdatum ist nicht bekannt. Erster Kommandant wird Kaufmann und Freimaurer Karl Theodor Doxie; auf ihn folgt kurze Zeit später Buchbinder Asmuß.

21. August 1863
Die Kehler Feuerwehr bekommt eine Fahne: Das Geld dafür haben die Frauen der Feuerwehrmänner gesammelt.

1864
Umorganisation der Feuerwehr nach französischem Vorbild unter der Führung von Wilhelm Beutter und Gründung eines Feuerwehr-Gesangvereins

1866
Gründung einer Feuerwehrkapelle, die sechs Jahre Bestand hat

1866
Der Gemeinderat beschließt, dass sich jeder angehende Bürger für sechs Jahre bei der Feuerwehr verpflichten oder 15 Gulden an die Gemeindekasse zahlen muss.

1870/71
Während des Krieges untersteht das Korpskommando Hauptmann Gustav Fingado, der seit 1867 im Amt ist.

17. Juli 1871
Die Proben werden wieder aufgenommen.

24. Juli 1873
Mit einer Neukonstituierung beendet die Kehler Wehr eine Krise. Erster Hauptmann wird Albert Maier. Der Gemeinderat wird ersucht, eine Saug- und Druckspritze anzuschaffen.

31. August 1873
Die Kehler Wehr tritt dem Ortenauer Gau bei.

20. Juni 1876
Die Auflösung der Kehler Wehr wird erneut beschlossen. Das komplette Inventar und alle Gerätschaften werden dem Gemeinderat zur Aufbewahrung übergeben.

Juni 1876
Der Rhein führt Hochwasser; die Feuerwehr stellt Patrouillen entlang des Flusses.

5. Juli 1879
Neuaufstellung der Wehr unter der Führung von Hauptmann Theodor Brust.

10. bis 12. Juli 1880
Mit dem Kreisfeuerwehrfest, an dem 20 auswärtige Wehren teilnehmen, feiert die Kehler Feuerwehr ihr erstes großes Fest - mit Bankett und Festzug durch die mit Fahnen geschmückten Straßen.

1882
Das Jahr ist geprägt durch die Querelen um die Saug- und Druckspritze. Zunächst erklärt sich der Gemeinderat bereit, das Gerät anzuschaffen, dann lehnt er es wieder einstimmig ab. Hauptmann Brust erklärt daraufhin seinen Rücktritt.

18. Dezember 1882
Friedrich Wagemann übernimmt als Erster Hauptmann die Führung der Feuerwehr.

1. Dezember 1883
20. Stiftungsfest des Korps unter Leitung seines Ersten Hauptmannes Friedrich Wagemann

12. Januar 1885
Schlossermeister Ferdinand Heuber wird Kommandant.

16. März 1886
Der Gemeinderat bewilligt 800 Mark zur Beschaffung der Saug- und Druckspritze und außerdem einen jährlichen Zuschuss an die Wehr von 50 Mark. Daraufhin entscheidet sich das Feuerwehrkorps, den Restbetrag von 900 Mark für die Spritze aufzubringen.

15. Juni 1886
Die von der Firma Blesch & Co. in Überlingen gefertigte Spritze trifft in Kehl ein.

1886
Das Stiftungsfest zum 25-jährigen Bestehen wird nicht genehmigt, mit der Begründung das Korps habe drei Jahre pausiert. Den Nachweis, dass die Mitgliedschaft im Brandkorps in dieser Zeit nicht erloschen war, lässt der Gemeinderat nicht gelten.

Anfang 1888
Die Kehler Feuerwehr durchlebt erneut eine Krise. Ferdinand Heuber gibt sein Amt an Matthias Fladt ab, der zunächst ablehnt, am 28. Januar aber doch Erster Hauptmann wird.

29. September 1888
Beim Mühlenbrand in Willstätt besteht die neue Spritze ihren ersten Praxistest. Nur wenige Tage später, am 11. Oktober, kommt sie bei einem Wohnhausbrand in der Rheinstraße erneut zum Einsatz.

Dezember 1889
Der Verwaltungsrat der Wehr beschließt so genannte Wanderversammlungen: An einem Samstag im Monat treffen sich die Feuerwehrleute in einer Wirtschaft, deren Inhaber Mitglied der Wehr ist, zum geselligen Beisammensein.

29. Dezember 1889
Kaufmann Gustav Fingado und Fabrikant Ludwig Trick werden zu Ehrenmitgliedern der Wehr ernannt.

18. November 1890
Mit dem Einzug ins Spritzenhaus in der Rheinstraße 78 ist die Kehler Wehr endlich adäquat untergebracht.

14. Juni 1891
Weit mehr als 500 Feuerwehrmänner aus 23 Ver­einen mit 14 Fahnen beteiligen sich am 7. Gaufest des Ortenauer Gauver­bandes, das in Kehl stattfindet. Die Kehler Wehr besteht zu dieser Zeit aus 58 Mann.

Anfang 1894
Die Feuerwehr-Veteranen Michael Bernhard und Lang werden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

1894
Der Kehler Wehr wird eine freiwillige Sanitätskolonne mit zehn Sanitätern angegliedert.

30. Januar 1897
Hauptmann Matthias Fladt erliegt einem Herzinfarkt; 24 Jahre lang war er Mitglied der Wehr, 19 Jahre als Erster Hauptmann.

27. März 1897
Bauunternehmer Ludwig Azone wird als Nachfolger Matthias Fladts gewählt. Die Proben finden fortan nicht mehr nur am Rathaus, sondern überall in der Stadt statt.

3. Juli 1897
Die Fürsprache des Schriftführers und Zweiten Hauptmannes Heinrich Damance führt dazu, dass die Kehler Wehr ihre erste 14 Meter hohe mechanische Leiter bekommt - für 1200 Mark.

15. Juli 1897
Die Wehr möchte den Platz hinter dem Spritzenhaus als Übungsplatz überlassen bekommen und wünscht sich außerdem einen Steigerturm, der 700 Mark kostet.

Januar 1898
Die Kehler Feuerwehr schreibt Bettelbriefe und startet eine Sammelaktion, um ihre Ausrüstung ergänzen zu können. 1400 Mark an Spenden gehen ein.

7. Juli 1898
Der Gemeinderat erklärt sich mit dem Vorschlag der Feuerwehr einverstanden, dass diese 300 Mark zur Finanzierung des Steigerturms zuschießt. Die restlichen 400 Mark bewilligt das Gremium unter der Bedingung, dass alle Feuerwehrgerätschaften - auch diejenigen, die mit den Spendengeldern angeschafft wurden - im Eigentum der Stadt bleiben. Um diese Zeit werden im Stadtgebiet auch die ersten Feuerschutz-Brunnen ausgebaut.

1900
Das Kommando der Feuerwehr setzt sich für die Verbesserung der im Stadtgebiet verteilten zwölf Feuerschutz-Brunnen ein und fordert, dass zusätzliche Entnahmestellen geschaffen werden.

Frühjahr 1902
Weil die Feuerwehr größere Spenden aus der Bürgerschaft erhält - insgesamt 420 Mark -, kann sie ihre Ausrüstung verbessern. Mit dem Geld kann unter anderem ein 18 Meter langer Schlauch beschafft werden, außerdem werden drei Berliner Hakenleitern gekauft. Der Zweite Hauptmann Heinrich Damance wird mit dem Verdienstkreuz des Zähringer Löwens ausgezeichnet.

21. Oktober 1905
Die neue Wasserleitung wird in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste, der beiden Bürgermeister von Stadt und Dorf Kehl, des Führers des Feuerbeobach­ters des Badischen Pionierbataillons Nr. 14, das in Kehl kaserniert war, und des Straßburger Brandmeisters erprobt und als deutliche Verbesserung des Feuerlöschwesens erkannt und gelobt.

Dezember 1905
Die Wehr bekommt den längst benötigten Gerätewagen, der von den Handwerkern unter den Feuerwehrleuten selber gebaut worden ist. Er kann alle Geräte aufnehmen: Sprungtuch, Rettungsschlauch, Rettungsleitern, Anstellleitern, 200 Meter Schläuche nebst zugehörigen Stahlrohren, Standrohre, Einreißgeräte und einiges mehr.

17. März 1906
Schriftführer Ehrenhauptmann Heinrich Damance sowie der Kassierer und Adjutant Hetzel legen ihre Ämter nieder, um jüngeren Kräften Platz zu machen.

23. Januar 1907
Mit Michael Bernhard stirbt das letzte Gründungsmitglied der Kehler Feuerwehr im Alter von 82 Jahren. An Großherzogs Geburtstag hatte er 1906 noch ein Diplom für mehr als 40-jährige Zugehörigkeit zum Korps erhalten.

23. August 1907
Bürgermeister Karl Beutter wird als Förderer der Wehr zum Ehrenmitglied ernannt.

22. September 1907
Beim Delegiertentag des Kreises, der auf dem Gebiet der Stadt Kehl stattfindet, veranstaltet die Feuerwehr verschiedene Übungen. Die Beobachter stellen fest, dass die Kehler Wehr allen Anforderungen, die an eine Wehr der Neuzeit gestellt würden, gewachsen sei. In der Folge erhält die Wehr Spenden über 748 Mark.

1910
Zum Jahresbeginn beteiligt sich die Wehr aktiv an den Feierlichkeiten zur Vereinigung von Dorf und Stadt Kehl. Für Offiziere werden Achselstücke eingeführt, für die gemeinen Feuerwehrleute Armlitzen für die jeweils zehnjährige Zugehörigkeit zur Wehr.

Januar 1911
Das Korps zählt 105 Mitglieder. Die Helmbüsche werden abgeschafft.

11. Mai 1911
Hauptmann Azone stellt seinen Posten nach 14-jähriger Ausübung zur Verfügung.

Januar 1912
Der freie Posten des Hauptmanns wird dem Gastwirt Friedrich Baldner übertragen; Zweiter Hauptmann wird Friedrich Stenftenagel.

16. Februar 1912
Ehrenhauptmann Heinrich Damance stirbt - er war 39 Jahre lang Angehöriger der Feuerwehr gewesen, davon 14 Jahre als Zweiter Hauptmann.

24. Juni 1912
Der frühere Hauptmann Azone wird zum Ehrenmitglied und Ehrenhauptmann ernannt.

Juli 1912
Ehrenmitglied Hetzel wird zu Grabe getragen, 37 Jahre hatte er der Wehr angehört.

4. September 1913
Hauptmann Friedrich Baldner stirbt.

20. September 1913
Der Zweite Hauptmann, Gärtnermeister Friedrich Stenftenagel, übernimmt das Kommando der Kehler Wehr; als Zweiter Hauptmann rückt der Obmann der Rettungsabteilung, der Sattlereibesitzer Friedrich Bierenbreier nach.

Februar 1914
Im Zuge der Umorganisation der Wehr werden zwei Kompanien gebildet, die von Hauptmann Bierenbreier und Hauptmann Schmitt geführt werden. Das gesamte Kommando führt Friedrich Stenftenagel, der fortan die neue Bezeichnung Kommandant trägt.

Ende Juli/Anfang August 1914
Der Erste Weltkrieg beginnt; die Feuerwehr Kehl bildet vom fünften Mobilmachungstag an einen Teil der Garnisonsfeuerwehr Straßburg.

25. April 1915
Mit der Hauptprobe wird die eigentliche Übungstätigkeit der Wehr wieder aufgenommen.

1916
Die Eingabe von Branddirektor Schmitt ist erfolgreich: Die Wehr wird durch Einberufungen zum Heeresdienst nicht weiter ausgedünnt und kann ihre Probentätigkeit aufrechterhalten.

Anfang 1917
Weitere vier Feuerwehrleute werden einberufen. Um die Wehr funktionsfähig zu halten, werden ihr zehn Pioniere zugeteilt, die sich an allen Übungen beteiligen müssen. Außerdem werden zehn Angehörige der Jugendfeuerwehr ins Korps integriert; sie bedienen die Hydranten und Schlauchkupplungen.

1. Juli 1917
Leutnant der Landwehr II Baumeister wird militärischer Branddirektor.

September 1917
Weitere zwölf Feuerwehrleute werden zum Heeresdienst eingezogen; sie werden durch Hilfsdienstpflichtige ersetzt.

24. September 1917
Kommandant Stenftenagel sowie die Hauptleute Bierenbreier und Schmitt werden mit dem badischen Kriegsverdienstkreuz ausgezeichnet.

1918
Nach Kriegsende muss die Wehr neu konstituiert werden. Der Großteil der aus dem Felde zurückkehrenden Feuerwehrleute stellt sich wieder zur Verfügung.

8. Februar 1919
Bei der Hauptversammlung verpflichten sich 66 Feuerwehrmänner für eine vierjährige Dienstzeit.

Anfang 1920
Die Bahnhofsfeuerwehr wird aufgelöst, es bleiben nur noch kleine Einheiten übrig. 30 Feuerwehrleute melden sich zu der auf Anregung des Bezirksamtes geschaffenen Hilfspolizei zur Bekämpfung und Unterdrückung von Schmuggel und Schiebertum.

4. Oktober 1920
Friedrich Stenftenagel, der die Kehler Wehr durch die schwierige Zeit des Krieges geführt hat, tritt von seinem Kommandanten-Posten zurück. Daraufhin wird Friedrich Bierenbreier zum Kommandanten gewählt, der Obmann Gipsermeister Otto Drosch wird sein Stellvertreter.

Jahresbeginn 1922
Die Kehler Wehr zählt 101 aktive Feuerwehrleute.

Februar 1922
Das Feuerwehr-Kommando stellt beim Bürgermeisteramt den Antrag auf eine Autospritze. Das Gesuch wird abgelehnt.

Anfang März 1922
Im Kehler Hafen brennt eine Holzbaracke der Rheinhafengesellschaft, in der eine Schreinerwerkstatt untergebracht war. Dabei zeigt sich, dass sich Brände im Hafen weit ausbreiten könnten, bis die Feuerwehr zur Stelle ist. Dennoch wird auch der zweite Antrag auf eine Autospritze von Bürgermeister Dr. Gustav Weis abgelehnt.

Frühjahr 1922
Das Feuerwehr-Kommando wendet sich an Oberamtmann Wilhelm Schindele, dem es gelingt, sowohl die Feuerwehrunterstützungskasse als auch die Reichsbahn dazu zu bewegen, jeweils 40 Prozent der Kosten für die Spritze zu tragen.

Januar 1923
Die Autospritze kann nur deshalb bestellt werden, weil verschiedene Firmen der Feuerwehr das Geld für die Anzahlung vorschießen.

29. August 1923
Die Wehrmänner können die erste Autospritze, die von den Benz-Werken in Gaggenau hergestellt wurde, in Empfang nehmen.

10. Dezember 1923
Hauptmann Schmitt legt sein Amt nieder und wird zum Ehrenhauptmann ernannt. Sein Nachfolger in der Führung der zweiten Kompanie wird Wilhelm König.

7. Juli 1924
Landrat Wilhelm Schindele zum Ehrenmitglied ernannt.

11. August 1924
Bürgermeister Dr. Gustav Weis wird Ehrenmitglied.

1925
Unliebsame Vorkommnisse bei einem Feuerwehrfest außerhalb von Kehl führen zu einer Kommandantenkrise. Hauptmann Bierenbreier dankt ab, lässt sich aber durch ein einstimmiges Votum des Verwaltungsrates von seinem Rücktritt abbringen.

1926
Der lang gehegte Wunsch nach Verstärkung geht in Erfüllung: In Sundheim wird eine 20 Mann starke Feuerwehrabteilung aufgestellt.

26./27. Juni 1926
Der 20. Kreisfeuerwehrtag findet in Kehl statt. Veteran Karl Daubenberger, der der Wehr seit 1869 angehört, wird das Ehrenkreuz verliehen.

11. August 1926
Ehrenkommandant Stenftenagel wird für seine 40-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr ausgezeichnet.

1927
115 aktive Feuerwehrleute, 14 Ehrenmitglieder und 67 passive Mitglieder bilden die Kehler Wehr.

25. Februar/4. März 1927
Die Motorspritze muss bei Bränden zuerst in Odelshofen, dann in Linx eingesetzt werden.

26. April 1927
Das neue Feuerwehrhaus an der Rheinstraße kann von der Wehr übernommen werden. Bürgermeister Dr. Emil Kraus hatte sich für die Realisierung des Projekts eingesetzt. Die Einweihung findet am 27. August statt.

Februar 1928
Bürgermeister Kraus plant eine Feuerschutzabgabe, um Gerätschaften für die Feuerwehr und die Sanitätskolonne anschaffen zu können, findet aber im Gemeinderat keine Mehrheit.

5. September 1928
Veteran und Ehrenmitglied Karl Daubenberger stirbt.

Anfang 1929
123 Aktive, 13 Ehrenmitglieder und 65 passive Mitglieder gehören zur Kehler Wehr.

Frühjahr 1929
Bürgermeister Kraus erreicht, dass der Gemeinderat einen Steigerturm und die Einrichtung einer Weckerlinie für die Feuerwehr genehmigt. Vor seinem Weggang nach Mainz wird Dr. Kraus zum Ehrenmitglied ernannt.

7. bis 9. September 1929
Die Kehler Wehr richtet den 29. Badischen Landesfeuerwehrtag aus, zu dem Tausende von Feuerwehrleuten anreisen.

1931
Im Gerätehaus wird eine Gedenktafel für die sechs Kehler Feuerwehrleute enthüllt, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind.

11. Dezember 1931
Kommandant und Kreisbrandmeister Friedrich Bierenbreier stirbt. 38 Jahre hat er der Wehr angehört. 60 Kommandanten und Obleute treten unter Führung des Kreiswehrkommandanten zur Beisetzung an.

23. Januar 1932
Otto Dorsch, der die Wehr bereits während der Krankheit von Kommandant Bierenbreier geführt hatte, wird zu seinem Nachfolger gewählt.

18. November 1932
Eine bei den Magirus-Werken in Ulm für 15 300 Mark bestellte Autodrehleiter wird geliefert.

Anfang 1933
Bei einer Übung stellt sich heraus, dass die Verlegung der Schutter zu einem starken Wassermangel in Sundheim geführt hat. Die Stadt sieht die Gefahr und schließt Sundheim an die Wasserversorgung an.

20. Oktober 1933
Das Feuerwehrkorps wird für den zivilen Luftschutz eingeteilt.

17. bis 23. Oktober 1934
Die Feuerwehr beteiligt sich mit verschiedenen Veranstaltungen an der Feuerschutzwoche.

31. Januar 1935
Ein Großfeuer vernichtet die Schreinerei Riebel, was zur Folge hat, dass die Wehr mit zusätzlichem Schlauchmaterial ausgestattet wird.

Mai 1935
Die Kehler Wehr wird nach den Richtlinien des Landesfeuerwehrpräsidenten eingeteilt: Sie besteht jetzt aus zwei Löschzügen für Kehl und einem halben Löschzug für Sundheim.

17. Dezember 1935
Die Weckerlinie kann endlich eingerichtet werden.

26. Dezember 1935
Ehrenkommandant Azone stirbt.

1. April 1936
Die Kehler Wehr wird als öffentliche Feuerlöschpolizei anerkannt.

1. Mai 1936
Bei den Mai-Feierlichkeiten wird zum ersten Mal die restaurierte Fahne mitgeführt.

24. November 1936
Ehrenhauptmann Karl Schmitt stirbt. Er hat der Wehr 57 Jahre lang angehört.

29. bis 31. Mai 1937
Verbunden mit der Kreistagung und dem Kreiswehrappell feiert die Kehler Wehr ihr 75. Stiftungsfest.

September 1939
Während Kehl zu Beginn des Zweiten Weltkriegs innerhalb von wenigen Stunden geräumt werden muss, bleiben 20 Feuerwehrleute mit Kommandant Otto Dorsch an der Spitze in der verlassenen Stadt zurück, um diese zu schützen.

7. Juni 1941
Der Kreisführer der freiwilligen Feuerwehren des Kreises Kehl erteilt den Befehl zur Aufstellung und Ausbildung von Hitler-Jugend-Feuerwehrscharen. Jungs ab 16 Jahren werden rekrutiert.

7. Januar 1943
Kommandant Dorsch stirbt; Johann Caspar übernimmt seine Nachfolge.

23. November 1944
Bei der zweiten Evakuierung Kehls muss auch die Kehler Wehr die Stadt verlassen. Mit den geretteten Resten von Fahrzeugen und Gerätschaften findet sie in Sand Unterkunft.

1945
Auf Anordnung der französischen Militärregierung wird in Sundheim eine Feuerwehrabteilung eingerichtet.

1949
Die Kehler Wehr kehrt mit ihrem Kommandanten von Sand nach Kehl zurück.

1950
Die Wehr bekommt ihr erstes Großfahrzeug, ein Magirus LF 15.

1951
Kommandant Caspar legt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder; sein Nachfolger wird Malermeister Robert Rahäuser.

1951
Die Sirenenanlage für die Stadt Kehl geht in Betrieb, der Alarm wird von der Polizei ausgelöst.

1951
Ein Elsässer bringt die im Krieg verschwundene Fahne der Kehler Wehr zurück. Sie wird in den Folgejahren neu überstickt.

1952
Die Feuerwehr kehrt in die Stadt zurück und findet in der Oberländerstraße 7/9 eine provisorische Unterkunft, weil das Gerätehaus in der Rheinstraße auf von den Franzosen besetztem Terrain liegt.

1954
Nach der Freigabe des Feuerwehrgerätehauses zeigt sich, dass die Instandsetzung erhebliche Mittel verschlingen würde. So entschließt sich der Gemeinderat unter der Leitung von Erich Burger, am Läger ein neues und modernes Feuerwehrhaus zu errichten.

27. Dezember 1954
Mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses wird begonnen. Allerdings erzwingen Frost und Hochwasser einen mehrere Wochen dauernden Stillstand auf der Baustelle.

1. August 1955
Die Jugendgruppe der Feuerwehr wird gegründet.

5. November 1955
Feierliche Schlüsselübergabe für das neue 197 000 Mark teure Domizil an Kommandant Rahäuser, dem gleichzeitig vom Land das Feuerwehrehrenkreuz verliehen wird.

16. Januar 1956
Die Wehrmänner erleben den kältesten Einsatz der Kehler Feuerwehrgeschichte: Sie müssen bei minus 28 Grad den Brand des Korker Schlosses löschen.

31. Januar 1957
Aus gesundheitlichen Gründen muss Kommandant Rahäuser sein Amt abgeben. Sein Nachfolger wird Bierverleger Ernst Straub. Robert Rahäuser wird zum Ehrenkommandanten ernannt.

20. April 1957
Mit einer Hakenkreuzfahne macht die Kehler Feuerwehr Schlagzeilen in der DDR-Presse.

13. Juni 1957
Ehrenkommandant Rahäuser stirbt.

1958
Der Landkreis schafft für die Kehler Wehr eine 18-Meter-Kraftdrehleiter an.

1960
Unter der Leitung von Wilhelm Heidenwag wird ein Spielmannszug ins Leben gerufen, der 20 Mitglieder zählt.

20. Oktober 1960
Kommandant Ernst Straub teilt dem Feuerwehrausschuss schriftlich mit, dass er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen bis auf Weiteres nicht ausüben kann und seine Obliegenheiten seinem Stellvertreter Brandmeister Hans Lutz überträgt.

2. Februar 1961
Die Sitzung des Feuerwehrausschusses wird wieder von Kommandant Ernst Straub geleitet.

27. Februar 1961
Der Feuerwehr fehlt es an Nachwuchs. Das Thema Anwerbung neuer Feuerwehrleute dominiert deshalb die Generalversammlung.

27. Januar 1962
Persönliche Ansprache durch aktive Feuerwehrleute und Werbung in der Zeitung zeitigen Erfolg: Bei der Generalversammlung wird der Zugang von 14 Mann kundgetan.

23. bis 25. Juni 1962
Mit einem Jahr Verspätung feiert die Feuerwehr ihr 100-jähriges Bestehen - sie zählt 75 aktive Mitglieder. Von der Stadt bekommt sie als Geburtstagsgeschenk ein Tanklöschfahrzeug TLF16. Der Spielmannszug der Feuerwehr stellt zum ersten Mal öffentlich sein Können unter Beweis.

1962
Eine Ölwehr wird gegründet, nachdem bereits in den 50er-Jahren die NATO-Pipeline von Kehl nach Tübingen gebaut worden war und nun in Bodersweier eine Pumpstation errichtet wurde.

1963
Die Kraftfahrdrehleiter DL 30 h wird in Dienst gestellt.

18. März 1964
Der Gemeinderat beschließt den Neubau eines Gerätehauses in Sundheim mit drei Stellplätzen für 29 700 Mark.

16. Januar 1965
Ernst Straub gibt sein Amt als Kommandant der Kehler Wehr ab; zu seinem Nachfolger wird Hans Lutz gewählt.

17. Juni 1966
Der Anbau von vier kleineren Garagen am Gerätehaus am Läger wird eingeweiht.

9. Dezember 1967
Die so genannte stille Alarmierung wird eingeführt; sie wird von der Polizei ausgelöst. Alle Fahrzeuge werden mit Funkgeräten ausgerüstet; außerdem bekommt die Feuerwehr einige Handsprechfunkgeräte. Fünf Feuerwehrleute werden zum Sprechfunkerlehrgang an die Landesfeuerwehrschule nach Bruchsal geschickt.

1. Januar 1969
Die Feuerwehr Kehl wird zur Stützpunktwehr des Landkreises Kehl ernannt.

1. bis 3. Juli 1972
Die Feuerwehr feiert ihr 110-jähriges Bestehen.

24. September 1973
Kehl bekommt mit einem Atemschutzgerätewart seinen ersten hauptamtlichen Feuerwehrmann.

1. Januar 1974
Ein Gerätewart wird der zweite hauptamtliche Feuerwehrangehörige.

Anfang 1975
Die Feuerwehr bekommt eine Rettungsschere im Wert von 22 000 Euro.

31. Dezember 1975
Mit dem Abschluss der Gemeindereform setzt sich die Kehler Feuerwehr aus elf Abteilungen mit insgesamt 450 Mann zusammen.

1. September 1976
Die Einstellung zweier weiterer hauptamtlicher Feuerwehrleute ermöglicht es der Stadt Kehl, die Feuerwache rund um die Uhr zu besetzen. Der Notruf 112 wird von der Polizei in die Feuerwache umgelegt. Die Notrufnebenstelle an der Krankenhauspforte wird aufgegeben.

26. September 1977
Schicksalhafter Tag in der Geschichte der Kehler Wehr: Auf dem Weg zum Einsatz nach Willstätt verunglückt ein Tanklöschfahrzeug. Dabei wird Michael Plewe, einer der Feuerwehrmänner im Fahrzeug, getötet, vier weitere werden teils schwer verletzt.

Dezember 1977
Einführung des vorwahlunabhängigen Notrufsystems '73 - des Notrufes 112 (Feuerwehr) und 110 (Polizei)

27. Februar 1981
Die Firma Bachert liefert das neue Tanklöschfahrzeug TLF 24/50 aus.

2. Juni 1981
Im Rahmen eines landesweiten Beschaffungsprogramms wird ein Mehrzweckboot an die Feuerwehr Kehl ausgeliefert.

1982
Kommandant Hans Lutz löst den Spielmannszug auf.

17. Januar 1982
Beim Großbrand des französischen Schulschiffes "Admiral Exelmann" wird das Feuer gelöscht, indem das Schiff versenkt wird.

27.Juni 1983
Großbrand der Lackiererei bei der Firma Danzer in der Weststraße

7. September 1988
In den von der Firma Bürstner von der Firma Danzer übernommenen Betriebsräumen bricht nach Feierabend ein Brand aus, der einen Sachschaden von 350 000 Euro verursacht und Kommandant Hans Lutz vor Gericht bringt.

31. Dezember 1988
Hans Lutz wird nach 25-jähriger Tätigkeit als stellvertretender Kreisbrandmeister verabschiedet.

23. Februar 1989
Hans Lutz übergibt die Freiwillige Feuerwehr Kehl, die er 24 Jahre lang als Kommandant und 14 Jahre als stellvertretender Kommandant geführt hatte, an seinen Nachfolger Gerhard Stech.

13. April 1989
Oberbürgermeister Detlev Prößdorf verabschiedet Hans Lutz als Kommandanten der Kehler Feuerwehr und ernennt ihn zum Ehrenkommandanten.

18. August 1989
Großbrand im Sägewerk Doll in Leutesheim; Brand des Ziegelhofs in Sundheim

27. November 1989
Die Feuerwehr bekommt den Gerätewagen Gefahrgut. Colonel Robert Dollinger - Leiter der Berufsfeuerwehr Straßburg - wird in Anerkennung seiner Verdienste für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von OB Prößdorf zum Ehrenmitglied der Kehler Feuerwehr ernannt.

1989/1991
Die zentrale Feuerwache am Läger wird umgebaut und erweitert.

1.Juli 1989
In der Feuerwache arbeiten von jetzt an fünf hauptamtliche Kräfte.

1990
Erstellung des Feuerwehrkonzeptes 1990 bis 2000 mit Beschlussfassung durch den Gemeinderat

31. Juli 1990
Hans Lutz tritt nach 48 Arbeitsjahren und fast 40 Dienstjahren bei der Stadt Kehl in den Ruhestand.

19. August 1990
Großbrand bei "Käse Scheer" in Willstätt-Sand

20. Dezember 1991
Einstieg in das Wechselladersystem mit einem Trägerfahrzeug und dem Abrollbehälter "Pritsche/Kran"

22. Mai 1992
Kommandant Gerhard Stech absolviert die Staatsprüfung zum gehobenen Brandschutztechnischen Dienst.

1992
Die Feuerwehr wird als Abteilung "Brand- und Arbeitsschutz" in die Organisationsstruktur der Stadt Kehl eingegliedert. Der Gemeinderat bestellt Abteilungsleiter Gerhard Stech zum 1. Juli 1993 zum ersten hauptamtlichen Kommandanten der Kehler Wehr.

1993
Fortschreibung der Feuerwehrkonzeption 1990 bis 2000

27. April 1994
Großbrand im Kehler Freibad

24.Juni 1994
Mehrtägiger Einsatz für die Kehler Wehr nach einem schweren Unwetter in Oppenau

1.September 1994
Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter der Feuerwache erhöht sich auf sechs.

1995
Der Gemeinderat beschließt das Gutachten "Wieviel Feuerwehr braucht die Stadt Kehl?" Die Ausrückbereiche werden eingeführt, so wird zum Beispiel Neumühl mit der Kernstadt einsatztaktisch zusammengelegt, wobei die Strukturen der Abteilungen in den Ortschaften erhalten bleiben. Lediglich die Ortschaft Querbach ist nicht bereit, dieses Konzept mit zu tragen. Die Feuerwehrabteilung löst sich daraufhin auf. Der Abteilungskommandant und sein Stellvertreter treten in die Abteilung Bodersweier über.

3. März 1995
Großbrand im Freibad in Auenheim

1995
Um- und Erweiterungsbau des Gerätehauses in Marlen

1995
Die Kernstadtabteilung beteiligt sich am Umweltpreis der Stadt Kehl und erreicht den 3. Platz.

13. Januar 1996
Großbrand in der Druckerei Schottmüller in Neumühl

9. September 1996
Ersatzbeschaffung eines LF 16/12 für den Ausrückbereich 1 (Kernstadt/Neumühl)

1996
Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Auenheim

6. bis 8. Juli 1996
Die Abteilung Neumühl feiert mit einem großen Zeltfest ihr 50. Jubiläum.

25. März 1996
Der Verband der Schadenversicherer (VdS) teilt der Stadt Kehl mit, dass vom 1. Juli 1996 an ein Ortslöschrabatt von fünf Prozent gewährt wird. Damit wird eine leistungsfähige Feuerwehr zum Standortvorteil - örtliche Betriebe können, aufgrund der Qualität des Brandschutzes, einen zusätzlichen Prämiennachlass von mehreren Tausend Euro erhalten.

25.Juli1996
Großbrand von mehreren Gebäuden in Willstätt-Hesselhurst

27. Mai 1997
Der Abrollbehälter "Hochwasserschutz" wird in Betrieb genommen.

1997
Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Kork

12. Februar 1998
Anerkennung der Atemschutzwerkstatt als "Zentrale Atemschutzwerkstatt" für den Ortenaukreis durch das Innenministerium

1. August 1998
Der Notruf 112 wird von der neuen Kreisleitstelle Ortenau in Offenburg übernommen; auch die Kehler Wehr wird von dort aus alarmiert.

15. Dezember 1998
Ersatzbeschaffung eines Rüstwagens RW 2 durch den Abrollbehälter AB Technische Hilfe und eines zweiten Trägerfahrzeugs mit Allradantrieb und Seilwinde

26. Dezember 1999
Orkan Lothar sorgt für erhebliche Verwüstungen: Im Stadtgebiet fliegen Lagerhallen weg, zahllose Bäume stürzen um. Für die Kehler Feuerwehr beginnt ein tagelanger Großeinsatz.

31. Dezember 1999
Weil niemand wirklich vorhersagen kann, wie die Umstellung auf das Jahr 2000 ablaufen wird, verbringen die Feuerwehrangehörigen den Silvesterabend mit ihren Familien in der Feuerwache. Ihr Eingreifen wird nicht erforderlich.

1. Februar 2000
Großbrand mehrerer Gebäude in Hohnhurst

1. Mai 2000
Die Zahl der Mitarbeiter der Feuerwache erhöht sich auf sieben.

2000
Die digitalen Meldeempfänger werden eingeführt.

1. Januar 2002
Die Mitarbeiter der Feuerwache - außer dem Kommandanten - werden Angestellte im kommunalen feuerwehrtechnischen Dienst.

2002
Die Homepage der Feuerwehr Kehl geht online, gleichzeitig beginnt die Aufarbeitung der Geschichte der Kehler Wehr.

12. Januar 2002
Wasser ist in den Maschinenraum eines belgischen Schiffes eingedrungen, das den Kehler Hafen angesteuert hat. Die Kehler Feuerwehr muss 40 Kubikmeter Öl-Wasser-Gemisch aus dem Schiffsrumpf pumpen.

14. Januar 2002
Drei neue Fahrzeuge nimmt die Kehler Feuerwehr in Dienst. Damit verfügt die Wehr nun über mobile Sirenenanlagen für Kehl Nord, Mitte und Süd, kann die Bevölkerung warnen und über Gefahren informieren. Die Autos sind nicht neu, sondern wurden als Gebrauchtwagen von der Bereitschaftspolizei Göttingen ersteigert und umgebaut. Stadt und Land sparen damit mehrere tausend Euro.

18. April 2002
Feuerwehrkommandanten der Großen Kreisstädte aus ganz Baden-Württemberg sind in Kehl zu Gast. Mit bei der vom Kehler Feuerwehr-Chef Gerhard Stech organisierten Tagung ist auch der Präsident des Landesfeuerwehr-Verbandes, Dr. Frank Knödler.

30. April 2002
Die großen Kreisstädte Achern, Kehl, Lahr und Offenburg bilden zum Einsatz der vorhandenen Wechsel-laderfahrzeuge eine Gemeinschaft. Die Oberbürgermeister unterzeichnen dazu einen Vertrag, in dem festgelegt wird, dass man sich die Einsätze dieser Fahrzeuge gegenseitig nicht verrechnet. Beschaffungen in diesem Segment werden künftig gemeinsam getätigt.

17. Januar 2003
Die Feuerwehr pumpt 12 000 Liter Heizöl aus einem umgestürzten Lkw und verhindert so, dass Öl ins Erdreich gelangt. Der Tanklastzug mit 32 000 Litern Heizöl an Bord war auf der Zufahrt von der B 36 zur B 28 auf Blitzeis ins Rutschen geraten.

18. Januar 2004
Großbrand im Straßburger Hafen, Explosion, zwei Personen im Rhein vermisst: So sieht das Szenario der ersten gemeinsamen Übung der Feuerwehren Kehl und Straßburg aus, die bei eisiger Kälte stattfindet.

31. März 2004
Seit 43 Jahren gehört er der Feuerwehr an; ein Vierteljahrhundert war er stellvertretender Feuerwehr-Kommandant: Oberbürgermeister Günther Petry und Vertreter der Feuerwehr aus dem gesamten Ortenaukreis verabschieden Willi Kehret.

20. Juni 2004
Überlandhilfe durch die Kehler Feuerwehr beim Großbrand der Hanfwerke in Oberachern

26. und 27. Juni 2004
Wochenende der Feuerwehren bei der grenzüberschreitenden Gartenschau

22. September 2004
Die Feuerwehren der Großen Kreisstädte im Ortenaukreis bauen ihre Kooperation aus: Nach der zwei Jahre zuvor gebildeten Wechselladergemeinschaft besiegeln die fünf Oberbürgermeister auf dem Gartenschau-Gelände mit ihren Unterschriften eine noch engere Zusammenarbeit. Diese geht so weit, dass sich die fünf Wehren im täglichen Einsatzdienst vorrangig mit hauptamtlichem Personal gegenseitig unterstützen. Die Feuerwehrkooperation im Ortenaukreis wird damit zum Modellfall für Baden-Württemberg.

8. Dezember 2004
Die neue Teleskopmastbühne löst die Drehleiter mit Rettungskorb von 1984 ab.

29. Januar 2005
Stundenlang suchen Feuerwehrleute und Taucher nach dem kleinen Maik, der durch das Eis auf dem Altrhein eingebrochen ist - sie können den Achtjährigen nicht retten. Der Einsatz geht als einer der belastendsten in die Geschichte der Wehr ein.

22. März 2005
Ein mit 1500 Tonnen Kies beladenes niederländisches Frachtschiff läuft im Kehler Hafengebiet auf Grund und schlägt Leck. Obwohl der Bugstrahlmaschinenraum beim Eintreffen der Kehler Feuerwehr bereits 2,5 bis drei Meter hoch unter Wasser steht, kann der Frachter durch den Einsatz von fünf Tauchpumpen vor dem Sinken bewahrt werden.

5. Juli 2005
DLRG und Feuerwehr ziehen Konsequenzen aus dem Tod des kleinen Maik im Altrhein und gründen eine "Gemeinsame Tauchergruppe DLRG/Feuerwehr". Das bedeutet, dass die Rettungstaucher der DLRG zusätzlich aktive Angehörige der Feuerwehr werden und zwar im Fachbereich Rettungstauchen. Die Tauchergruppe hat in der Organisationsstruktur einen ähnlichen Status wie ein Löschzug.

9. September 2005
Die Kehler Wehr unterstützt die Feuerwehren des Departement Bas-Rhin bei einem Großbrand der Spedition Heppner in Straßburg.

1. Januar 2006
Nicht nur Katastrophen, auch außergewöhnliche Ereignisse - wie zum Beispiel die Tour de France 2006 - erfordern besondere Maßnahmen: Um dafür gerüstet zu sein, setzt die Stadt Kehl das Stabsmodell zum Management von besonderen Ereignissen bis hin zur Katastrophe nach den neuen Vorgaben des Stuttgarter Innenministeriums um.

23. Januar 2006
Die Feuerwehrtaucher werden ausgestattet: Drei komplette Ausrüstungen im Wert von 13 000 Euro übergibt OB Petry im Kehler Hallenbad. Insgesamt investiert die Stadt 20 000 Euro in die Kooperation von Feuerwehr und DLRG.

10. Juni 2006
Straßburger und Kehler Feuerwehrtaucher treffen sich im Kehler Hafen zu ihrer ersten gemeinsamen Übung: Es gilt, zwei Menschen aus einem Auto zu retten, das ins Hafenbecken gestürzt ist und anschließend das Fahrzeug zu bergen.

10. August 2006
Das neue Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter Wasser/Schaum wird in Dienst gestellt.

9. November 2006
24 aktive Feuerwehrangehörige beginnen einen umfassenden Französisch-Kurs, damit sie sich auf dem deutsch-französischen Feuerlöschboot mit ihren französischen Kollegen verständigen können . Im Gegenzug lernen 24 französische Feuerwehrleute Deutsch.

2007
Eine Halbtagsstelle wird zur Ganztagsstelle: Dadurch zählt die Feuerwehr jetzt sechs hauptamtliche Kräfte.

23. Januar 2007
Die Kehler Stadtverwaltung übt das Katastrophenmanagement nach der Stabsdienstordnung. Das Szenario hat sich der Leiter der Landesfeuerwehrschule ausgedacht.

13. Februar 2007
Zum ersten Mal unternehmen Feuerwehrtaucher aus Kehl und aus Straßburg gemeinsam eine Druckkammerfahrt. In der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal müssen sie im Tauchsimulator unter realistischen Bedingungen den Belastungstest in 30 Meter Tiefe bestehen.

20. Februar 2007
Die Feuerwehr testet im Altrhein mit ihren Tauchern die neue Unterwasserkommunikation. Der Funkkontakt zwischen Taucher im Wasser und Feuerwehrmann an Land funktioniert bestens.

29. März 2007
OB Petry und der Willstätter Bürgermeister Artur Kleinhans unterzeichnen zwei Kooperationsvereinbarungen: Zum einen werden sich die Feuerwehren im Brandfall gegenseitig unterstützen, zum anderen will man bei Hochwasser einen gemeinsamen Verwaltungs- und Führungsstab bilden.

29. Juni 2007
Das deutsch-französische Feuerlöschboot Europa1 wird an der Anlegestelle vor der Villa Schmidt feierlich getauft.

30. Juni 2007
Die Feuerwehren von beiden Rheinseiten feiern das neue Schiff mit einem Fest, einem Open-Air-Konzert, einem Feuerwerk und zahlreichen Vorführungen auf und am Wasser.

25. Juli 2007
Die Kooperation zwischen Nautic-Club und Feuerwehr wird im Kehler Yachthafen offiziell besiegelt: Weil der Nautic-Club der Feuerwehr den Liegeplatz für das neue Mehrzweckboot kostenfrei zur Verfügung stellt, hat die Kehler Wehr dem Verein das alte, ausrangierte Mehrzweckboot zu Ausbildungszwecken überlassen.

9. August 2007
Das Hochwasser aus der Schweiz kommt in Kehl an: Die Feuerwehr sperrt die Zugänge zum Rheinvorland und den Aufgang zum Fußgängersteg der Passerelle des deux Rives, das Wasser reicht am späten Nachmittag bis zum Dammfuß und steigt in der Nacht noch weiter an.

13. August 2007
Ein 30 Jahre altes Tanklöschfahrzeug verkauft die Kehler Feuerwehr an die rumänische Gemeinde Birda. 7300 Euro hat Bürgermeister Joan Itu geboten und den Zuschlag aus Kehl erhalten.

31. Dezember 2007
Auf dem Gelände der Firma Gümpel-Reisen brennen zehn Busse komplett aus, ein weiterer Bus, ein Lastwagen und ein Bagger werden durch das Feuer beschädigt.

5. Februar 2008
Das deutsch-französische Feuerlöschboot Europa 1 hat seinen ersten Einsatz: Als im Straßburger Hafen eine Deponie mit 20 000 Kubikmetern Holzspäne in Brand gerät, übernimmt die Europa 1 die Aufgabe, die Feuerwehrfahrzeuge an der Einsatzstelle mit Löschwasser aus dem Rhein zu versorgen.

14. März 2008
Der Weißtannenturm brennt: Ein Unbekannter hat in der Nacht auf der ersten Aussichtsplattform Feuer gelegt. Die Flammen fressen sich in einen der drei tragenden Stämme und höhlen ihn so aus, dass der Aussichtsturm gesperrt werden muss. Bei der Plattform besteht Einsturzgefahr.

30. März 2008
Bei der Papierfabrik Koehler brennt eine 2500 Quadratmeter große Lagerhalle komplett aus. Ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Firmengebäude kann verhindert werden, trotzdem entsteht Sachschaden in Höhe von 500 000 Euro.

30. April 2008
Ehrenkommandant Hans Lutz stirbt im Alter von 80 Jahren.

6. Juni 2008
Das Mummelsee-Hotel brennt bis auf die Grundmauern nieder. Auch die Kehler Feuerwehr wird zu Hilfe gerufen.

2009
Das hauptamtliche Personal der Kehler Feuerwehr wird auf sieben Personen aufgestockt.

3./4. April 2009
Zwei Tage lang steht die Stadt Kehl im Zeichen des NATO-Gipfels. Ein Jahr lang hat sich die Feuerwehr auf dieses Ereignis vorbereitet.

16. Oktober 2009
Ein hochmodernes Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) ist jetzt bei der Feuerwehr im Einsatz und rückt dank seiner Spezialausrüstung vor allem zur technischen Rettung aus. Dazu gehört etwa die Befreiung von eingeklemmten Autofahrern bei Verkehrsunfällen, aber auch die Hilfeleistung bei Bau- oder Arbeitsunfällen.

1. Januar 2010
Nach mehreren Anläufen und vielen Besprechungen schließen sich wegen Personalmangels die Abteilung Hohnhurst der Abteilung Goldscheuer und die Abteilung Neumühl der Kernstadtabteilung an.

22. März 2010
Die Führungsspitze der Basler Feuerwehr ist zu Gast in Kehl: Die beiden Feuerwehren wollen einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch etablieren.

3. Dezember 2010
Großbrand in Marlen: Als die Feuerwehr eintrifft, steht das Haus einer vierköpfigen Familie bereits in hellen Flammen und ist nicht mehr zu retten. Die Löscharbeiten dauern fast drei Stunden.

7. Januar 2011
Fünf Angehörige der Feuerwehr beginnen mit der Restaurierung eines so genannten Opel-Blitz aus dem Jahre 1952.

26. März 2011
23 angehende Notärzte verbringen einen Ausbildungstag bei der Kehler Feuerwehr.

27. Juni 2011
In mehr als 1200 Stunden haben Manfred Bechtold, Adolf Dangel, Hermann Gruseck, Alfred Körkel und Phillip Meeuwsen aus dem alten Opel-Blitz ein fahrtaugliches Schmuckstück gemacht.

1. Juli 2011
Mit einem Festakt feiert die Kehler Feuerwehr in der Stadthalle ihr 150-jähriges Bestehen.

2./3. Juli 2011
Tausende von Besuchern erleben bei den Aktionstagen der Feuerwehr auf dem Kehler Marktplatz Vorführungen zur Höhen- und Wasserrettung oder lernen, wie brennendes Fett richtig gelöscht wird.

17. November 2016
Verabschiedungsfeier für Kommandant Gerhard Stech. Im Rahmen dieser Feier wird Gerhard mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen der Sonderstufe geehrt.

01. Dezember 2016
Dienstbeginn für Viktor Liehr als Kommandant der Kehler Feuerwehr.