Klima

Klimaschutz

Klimaschutzkonzept

Klimaschutzkonzept

Der Klimawandel ist bereits spürbar, besonders in der Oberrheinebene: Im globalen Durchschnitt ist die Temperatur bislang um 1,1 Grad angestiegen, in der Region um Kehl bereits um 2 Grad. Um Klimaschutz in Kehl zielführend voranzubringen, haben 2013 zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen, Vereine und Schulen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung gemeinsam ein Klimaschutzkonzept erarbeitet, das vom Kehler Gemeinderat verabschiedet wurde. In diesem wurden die Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen im Kehler Stadtgebiet anhand der verschiedenen Handlungsfelder (Private Haushalte, Gewerbe, Kommunale Liegenschaften und Verkehr) erfasst. Anhand des im Klimaschutzkonzept formulierten Leitbildes hat sich ein Zehn-Jahres-Aktionsplan abgeleitet, in dem die Maßnahmen zur Umsetzung beschrieben sind.

Seit August 2016 werden diese Maßnahmen von dem/der Klimaschutzmanager/in koordiniert. Er/sie ist Ansprechpartner/in für alle Kehler Akteure im Bereich Klimaschutz. Seine/ihre Aufgabe ist es, Netzwerke zu knüpfen beziehungsweise zu fördern, Kehlerinnen und Kehler für die verschiedenen Klimaschutzinitiativen zu gewinnen und sie bei der Umsetzung zu begleiten, Unternehmen für die Reduzierung klimaschädlicher Emissionen zu motivieren, für die Kehler Klimaschutzziele zu werben und Ideen und Aktionen zum Klimaschutz zu unterstützen und zu koordinieren.

Das Klimaschutz-Konzept mit Leitbild und Aktionsplan

Energie- und Treibhausgasbilanz

Eine Aktualisierung der Energie- und Treibhausgasbilanz wurde 2016 vorgenommen.

Klimaschutz in der Stadtverwaltung

Klimaschutz in der Stadtverwaltung

Der Energieverbrauch der Stadtverwaltung hat mit zwei Prozent nur einen kleinen Anteil am Gesamtverbrauch der Stadt, trotzdem nimmt die Verwaltung die Klimaschutzaufgabe in den eigenen Gebäuden ernst: Beispielsweise wurde durch den Bau eines Fernwärmenetzes zur Versorgung der Gebäude der Städtischen Wohnbau GmbH in der Richard-Wagner-Straße der klimaschädliche Ölverbrauch reduziert. Außerdem werden sukzessive alte Heizungsanlagen erneuert (z.B. Rathaus Neumühl, Haus der Jugend, Grundschule Marlen), Gebäude saniert (z.B. Rathaus Auenheim), wenn möglich Solarthermieanlagen zur Brauchwassererwärmung installiert (Niedereichhalle), Straßenleuchten auf neueste LED-Technik umgerüstet oder städtische Dächer für Photovoltaikflächen bereitgestellt (z.B. Mehrzweckhalle Auenheim, Sporthalle Einstein-Gymnasium). Vereinzelt werden sogenannte Sanierungsfahrpläne erstellt, die sinnvolle Maßnahmen für eine energetische Sanierung des Gebäudes aufzeigen.

European Energy Award

European Energy Award

Im Jahr 2013 wurde sich im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes für die Einführung eines Berichtsystems ausgesprochen, in welchem alle Klimaschutzaktivitäten erfasst werden. Das etablierteste Monitoring-Instrument auf diesem Gebiet stellt der European Energy Award (EEA) da. 

Hierbei handelt es sich um ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Klimaschutzaktivitäten von Kommunen, erfasst, beurteilt, regelmäßig überprüft und Potenziale zur Energieeffizienz identifiziert werden können. Der politische Beschluss an der Teilnahme erfolgte 2017 durch den Kehler Gemeinderat. 

Teil des EEA ist die Etablierung eines Energieteams, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Bereiche der Stadtverwaltung (Gebäudemanagement, Stadtplanung/Umwelt, Tiefbau, Grünflächenmanagement und Betriebshof), das sich nach dem Beschluss zur Teilnahme gründete.
Die relevanten Bereiche:

Tortendiagramm Aufteilung relevante Bereiche EEA

Die Handlungsfelder decken sich teilweise mit denen im Klimaschutzkonzept ab und ergänzen dieses, wodurch eine Auseinandersetzung, Fortentwicklung und Anpassung des Klimaschutzkonzeptes und der geplanten Maßnahmen stattfindet und dadurch Klimaschutz in der Verwaltung verankert wird.

Im Rahmen des European Energy Awards werden für geplante und umgesetzte Maßnahmen Punkte vergeben. Erreicht eine Kommune mehr als 50 Prozent der für die jeweilige Kommune erreichbaren Punkte, wird die Kommune ausgezeichnet.

Solarenergie (Potenzial, Kataster, Bundesliga)

Solarenergie (Potenzial, Kataster, Bundesliga)

Das technische Potenzial der Kehler Dachflächen liegt bei einem jährlichen Stromertrag von rund 148 450 Megawattstunden (MWh). Würden alle Dachflächen genutzt werden, könnten damit bis zu 75 Prozent des gesamten Stromverbrauchs gedeckt werden. Dies entspricht einer Einsparung von 98 570 Tonnen CO2.

Auf vielen Liegenschaften der Stadt Kehl sind mittlerweile Photovoltaik-Anlagen installiert. Die Stadt selbst ist jedoch kein Anlagenbetreiber; dies sind Investoren wie die Bürgerenergiegenossenschaft oder die Bürgerinitiative Umweltschutz.

Um das Solarpotenzial der sonnenreichen Region Kehl weiter zu nutzen, fördert die Stadt mit dem Förderprogramm Klimafreundlich Leben den Bau von Solarthermieanlagen und Balkonphotovoltaikanlagen.

Solarpotenzial der Kehler Dächer

Mit Hilfe des Solardachkatasters kann jeder Hausbesitzer prüfen, ob sich die eigene Dachfläche generell für Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen eignet. Anhand verschiedener Farben ist genau angegeben, wie geeignet das jeweilige Gebäude für die Nutzung von Sonnenenergie ist: Das für Bürgerinnen und Bürger kostenlos zur Verfügung stehende Solardachkataster wurde von der LUBW (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg) erfasst. Im Energieatlas BW kann das Potenzial einer Dachfläche nach den Kriterien „sehr gut geeignet“ bis „vor Ort zu prüfen“ abfragt werden.

Solarbundesliga

Solarenergie wird in Kehl immer mehr genutzt – dies belegt auch der Erfolg bei der Solarbundesliga, einem Wettbewerb der Deutschen Umwelthilfe und der Zeitschriften Solarthemen und Energiekommune. In dem Wettbewerb wird analysiert, wie intensiv Städte ihre Anlagen zur Nutzung von Sonnenenergie ausbauen. Kehl hat in der Kategorie der mittelgroßen Städte deutschlandweit den neunten Platz belegt. Die stärkere Nutzung von Solarenergie ist ein zentrales Ziel im städtischen Klimaschutzkonzept.

Kommunale Wärmeplanung

Kommunale Wärmeplanung

Die Wärmewende stellt für viele Städte und Gemeinden vor eine große Herausforderdung: Die Landesregierung verpflichtet die 103 größten Städte in Baden-Württemberg, zu denen auch Kehl zählt, bis zum 31. Dezember 2023 eine kommunale Wärmeplanung aufzustellen. Ziel ist es, die Kommunen bis spätestens zum Jahr 2024 klimaneutral mit Wärme zu versorgen. Der kommunale Wärmeplan (19,1 MB) ist ein Werkzeug, um die lokale Wärmewende mit lokalen Partnern voranzutreiben.

Die Erstellung eines Wärmeplans gliederte sich in vier Hauptphasen:

  1. Bestandsanalyse
  2. Potenzialanalyse
  3. Entwicklung eines klimaneutralen Zukunftsszenarios 2040
  4. Kommunale Wärmewendeplanung und Maßnahmenkatalog

Die Stadt hat die Wärmegesellschaft Kehl mit der kommunalen Wärmeplanung beauftragt und diese wiederum die badenovaWÄRMEPLUS (und diese die badennovaNETZE).

Stadtradeln

Stadtradeln

Durch das Radfahren im Alltag möglichst viele Kilometer sammeln und damit nicht nur etwas für die eigene Gesundheit tun, sondern gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten – dazu ruft der vom Klima-Bündnis organisierte Wettbewerb „Stadtradeln“ auf, auch Kehl beteiligt sich regelmäßig an der Aktion. Im Zusammenschluss mit 31 anderen Städten und Gemeinden des Ortenaukreis konnten die letzten Jahre Spitzenergebnisse erzielt werden.

Klimaanpassung

Stadtklimaanalyse

Stadtklimaanalyse

Der Klimawandel stellt die Stadt Kehl vor zwei Herausforderungen: zum einen soll sie sich anhand nationaler und internationaler Vorgaben Klima-Ziele setzen und Maßnahmen entwickeln, wie diese erreicht werden. Als Beispiel sei hier genannt, die Erderwärmung gemäß dem Pariser Klimaschutzabkommen auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Zum anderen soll die Stadt im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes 2035 auf die zukünftig zu erwartenden Klimabedingungen vorbereitet werden, das heißt es muss eine Klimafolgenanpassung stattfinden.

Um der Stadt hierfür die notwendigen, ortsbezogenen Daten sowie Handlungsleitlinien zu liefern, wurde eine Stadtklimaanalyse in Auftrag gegeben.
Die Ergebnisse des Berichtes zur Stadtklimaanalyse stehen zum Herunterladen bereit.

Die Ergebnisse der Stadtklimaanalyse werden insbesondere in der Stadtplanung und Freiraumplanung verwendetet: Die Instrumente der Stadtplanung (Bauleitplanung) und der Freiraumplanung bieten Möglichkeiten, klimaökologisch ungünstige Situationen zu vermeiden oder zumindest die Belastungen zu minimieren, indem neue Baugebiete entsprechend ausgewiesen und konzipiert werden, bestehende Baugebiete umgestaltet werden, Flächen gezielt von Bebauung freigehalten und der Pflanzenbewuchs gesteuert wird etc. Beispielsweise können Grünflächen, Wasserflächen, Kaltluftbahnen, Bepflanzungen und unversiegelte Flächen ausgleichend auf die Hitzebelastung wirken.
Die Stadtklimaanalyse wurde vom Büro Geo-Net Umweltconsulting GmbH erstellt und gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.

Loklim – Lokale Strategien zur Klimawandelanpassung

LoKlim – Lokale Strategien zur Klimawandelanpassung

Um sich den durch den Klimawandel veränderten Umwelt-Herausforderungen optimal stellen zu können, nimmt die Stadt am Forschungsprojekt „Lokale Kompetenzentwicklung zur Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen“ (LoKlim) der Universität Freiburg teil. Gemeinsam mit anderen Städten und Kommunen aus Baden-Württemberg wird in dem auf drei Jahre angelegten Projekt versucht, Maßnahmen zu identifizieren, um dem Klimawandel lokal aktiv entgegenzutreten.

Kontakt

Klimaschutz
Telefon 07851 88-4322