Video-Rückblick Landesfeuerwehrtag

Ein großes Ereignis: Video-Rückblick auf den Landesfeuerwehrtag

Ein Wehrmann bedient eine historische Handdruckspritze vor Publikum.
Den Abschluss des Landesfeuerwehrtages markierte der Wettbewerb der historischen Handdruckspritzen.

Es war ein tolles Fest: Mehr als 80 000 Besucherinnen und Besucher kamen allein vom 21. bis zum 23. Juli zum Hauptwochenende des Landesfeuerwehrtags nach Kehl. Sie erlebten die Feuerwehr mit ihrem kompletten Aufgabenspektrum, von der Höhenrettung (demonstriert an den Schrägseilen der Passerelle), über die Brandbekämpfung in unterschiedlichen Facetten bis hin zur Wassershow des Feuerlöschboots Europa 1. In einem Video-Rückblick lassen sich die Höhepunkte noch einmal nachvollziehen.

Auch wenn das Großereignis, das nur alle fünf Jahre jedes Mal in einer anderen Stadt ausgerichtet wird, Landesfeuerwehrtag heißt, so waren Feuerwehrleute aus dem ganzen Land doch zehn Tage lang in Kehl präsent: von der Einfahrt der Feuerwehr-Oldtimer-Flotte am 14. Juli, über das Klangfeuerkonzert mit Wasser- und Lichtshow am 15. Juli bis zum Wettbewerb der historischen Handspritzen am 23. Juli. Auf dem Läger fand eine Feuerwehrmesse statt, bei der technische Neuheiten nicht nur Feuerwehrangehörigen vorgestellt wurden. Außerdem konnte das Publikum sportliche Höchstleistungen im Rheinstadion erleben und für kleine Besucherinnen und Besucher waren allerlei Mitmachaktionen geboten.
Zusammengefasst zeigen zwei Videos diese Höhepunkte: eines mit und eines ohne O-Ton von Landesinnenminister Thomas Strobl.

Impressionen und O-Töne vom Landesfeuerwehrtag

Rund 80 000 Besucher beim Landesfeuerwehrtag und ein glücklicher Kommandant: „Wenn es einen Weltfeuerwehrtag gäbe, wir würden uns bewerben“

„Rundum glücklich und euphorisch“, so beschreibt der Kehler Feuerwehrkommandant Viktor Liehr seine Gefühlslage am Tag danach: Am späten Sonntagnachmittag (23. Juli) ist der Landesfeuerwehrtag in Kehl zu Ende gegangen; rund 80 000 Besucherinnen und Besucher haben von Freitag bis Sonntag die Feuerwehr mit ihrem kompletten Aufgabenspektrum erlebt. Aus Sicht der Feuerwehr wurde „das Ziel voll erreicht“. Und obwohl von den Feuerwehrangehörigen niemand über das Wochenende zusammengenommen mehr als zehn Stunden Schlaf bekommen hat: „Wenn es einen Weltfeuerwehrtag gäbe – wir würden uns bewerben“, sagt Viktor Liehr. Drei Videos geben einen Eindruck von den Festtagen Freitag bis Sonntag.

„Es war sehr gelungen. Der Zusammenhalt war bombastisch.“ Viktor Liehr kommt aus dem Schwärmen für die Großveranstaltung Landesfeuerwehrtag, die nur alle fünf Jahre und jedes Mal in einer anderen Stadt in Baden-Württemberg stattfindet, nicht heraus. „Wir haben durch die Bank viel Lob und Glückwünsche für die Organisation bekommen“, freut er sich. Am Freitag hätten sich die Feuerwehren etwas mehr Publikum gewünscht“, sagt der Kommandant, andererseits sei klar gewesen, „dass die Leute arbeiten müssen“. Dafür seien viele Fachleute in der Stadt gewesen. Allein 110 Feuerwehrleute aus dem gesamten Land nahmen am Symposium „Gefahrenabwehr auf Wasserstraßen“ teil; 70 waren es beim Seminar zum Thema Vegetationsbrand, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Fortbildung der Feuerwehrangehörigen und der Austausch über die Praxis ist ein wichtiger Teil des Landesfeuerwehrtags und auch das hat funktioniert: So berichtet Viktor Liehr, dass gerade in der Ortenau neue Pläne für die Zusammenarbeit entstanden sind und erste Treffen vereinbart wurden – zum Beispiel für Bootsführer.
 

Besucherandrang am Wochenende

Am Samstag und Sonntag seien dann „so viele Familien“ nach Kehl gekommen, dass teilweise der Zugang zum Feuerlöschboot Europa 1 kanalisiert und gestoppt werden musste. Das deutsch-französische Schiff erwies sich als Publikumsmagnet, und gerade Kinder begeisterte es, wenn sie sich in großen Feuerwehrautos hinters Steuer setzen durften oder bei Mitmachaktionen aktiv werden konnten. Dass sich die lebendige Feuerwehrmeile von der Villa Schmidt bis zum Wasserband zog, und auch auf den Bühnen am Altrhein sowie bei der Feldscheune Konzerte stattfanden, trug zu einer Entzerrung der Besucherströme bei.
Und tatsächlich ist passiert, was sich der Präsident des Landesfeuerwehrverbands, Dr. Frank Knödler, wiederholt gewünscht hatte: Zumindest auf eine Interessentin ist der Funke übergesprungen, sie hat sich bei Viktor Liehr bereits erkundigt, wie sie Teil der Feuerwehr werden kann. Als besonderen Höhepunkt hat der Kommandant den Abend der Feuerwehren am Samstagabend auf dem Marktplatz empfunden: „Die Freude, die ausgelassene Stimmung“ bei einer harmonisch verlaufenen Party mit rund 1000 Feiernden, „das habe ich so noch nie erlebt“, schwärmt er.

Eine Hüpfburg in Form eines Feuerwehrautos mit spielenden Kindern
Für Kinder gab es zahlreiche Möglichkeiten auf unterhaltsame oder sportliche Weise mit der Feuerwehr in Kontakt zu kommen.

Zusammenarbeit der Feuerwehren

„Die Zusammenarbeit war bombastisch“, kann Viktor Liehr sowohl die Feuerwehren aus der Ortenau als auch die eigene in Kehl nur in Superlativen loben. Dass jeder Ausrückbereich seine Aufgabe hatte, „hat uns abteilungsübergreifend noch mehr zusammengeschweißt“. So war beispielsweise der Ausrückbereich Auenheim/Leutesheim für die Gemeinschaftsunterkunft in der Tulla-Realschule zuständig, wo bis zu 250 Feuerwehrangehörige genächtigt haben. Außerdem kümmerten sich Feuerwehrleute aus Leutesheim gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk am Samstag und Sonntag um die Absperrung der Insel. Der Bereich Bodersweier/Querbach/Zierolshofen organisierte die Präsentation der Dekon-Einheit ebenso wie den Shuttle-Dienst. Goldscheuer/Hohnhurst war für die Umsetzung des Parkkonzepts zuständig, kontrollierte Einfahrtsberechtigungen, wies Autofahrer ein und übernahm den Auf- und Abbau der Ausweichparkplätze. Kork/Odelshofen organisierte die Fahrdienste, den Transport und die Belieferung der sich präsentierenden Einheiten. Der Ausrückbereich Kernstadt/Neumühl stellte den Brandschutz in der Feuerwache sicher, hatte die Ausstellungsbereiche zwischen der Villa Schmidt und dem Wasserband eingeteilt, war bei der Präsentation der Taucher, der Europa 1, des Hochwasserschutzes und der Jugendfeuerwehr engagiert – und überall, wo gerade Unterstützung gebraucht wurde.

Hotels fast ausgebucht

„Sehr zufrieden“ ist Antje Lenz, Leiterin des Bereichs Tourismus bei der Kehl Marketing, mit dem zu Ende gegangenen Landesfeuerwehrtag in der Rheinstadt. „Es war ein tolles Aushängeschild für Kehl. Die Stadt hat sich den Besucherinnen und Besuchern super präsentiert“, resümiert sie. Nach einem auch durch das Wetter bedingten verhaltenen Start am Freitag, 21. Juli, wurde die Stadt in den beiden Folgetagen sehr gut frequentiert. Anders als bei Großveranstaltungen wie dem Kehler Messdi habe sich das Publikum stärker verteilt: über den Marktplatz und die Fußgängerzone hinaus auf den Kehler Teil des Gartens der zwei Ufer, rund um den Weißtannenturm und den Bereich bis zur Feldscheune sowie auf den Läger, den Standort der großen Feuerwehrmesse. Zufriedene Rückmeldungen habe sie auch aus der Gastronomie und Hotellerie erhalten, berichtet Antje Lenz. Für das Wochenende sei es kaum mehr möglich gewesen, über die gängigen Reservierungsoptionen noch ein freies Hotelzimmer in Kehl zu bekommen.

Das große Interesse am Landesfeuerwehrtag spiegelte sich auch in den Seitenaufrufen auf der städtischen Homepage wider. 7872 Mal ist die Berichterstattung über das Großspektakel der Feuerwehren aufgerufen worden. Am Besucherwochenende griffen Nutzerinnen und Nutzer aus 39 verschiedenen Ländern auf den kontinuierlich aktualisierten Online-Artikel zu. Außer aus der Bundesrepublik und dem benachbarten Frankreich informierten sich auch Interessierte aus dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten und den Niederlanden über das Geschehen in Kehl.
 

Keine besonderen Vorkommnisse

Zu besonderen Vorkommnissen ist es während des Landesfeuerwehrtages nicht gekommen. „Insgesamt ist die Lage ruhig geblieben“, resümierte Laial Badr vom städtischen Bereich Sicherheit und Ordnung. In den Abendstunden waren Fußstreifen des Kommunalen Ordnungsdiensts und des Gemeindevollzugsdiensts in der Innenstadt, entlang der Hauptstraße und im Bahnhofsumfeld unterwegs. Dabei stellte der Gemeindevollzugsdienst insgesamt 116 Verwarnungen wegen Parkverstößen aus: Zur Kasse gebeten werden Autofahrer, die ihre Fahrzeuge in Halteverbotszonen oder auf Gehwegen abgestellt hatten. Der Abschleppdienst musste nicht gerufen werden. Sowohl der externe Sicherheitsdienst, der mit acht Kräften im Einsatz war, als auch der Kommunale Ordnungsdienst meldeten keine besonderen Vorkommnisse.
 

Show der Europa 1 am Freitag

Der Samstag im Video

Der Sonntag im Video

Rückblick

Ganz schön anstrengend oder: Wer spritzt am weitesten?

ein Feuerwehrmann in historischer Uniform, der spritzt, während ihn ein Kollege in heutiger Uniform mit dem Handy fotografiert
Historisches begegnet Neuzeitlichem: Der Wettbewerb der historischen Handdruckspritzen war ein Höhepunkt des Landesfeuerwehrtages.

Mit dem Wettbewerb für historische Handdruckspritzen gab es am Sonntag (23. Juli) einen letzten Höhepunkt beim Landesfeuerwehrtag. Am Sonntagabend ist das größte Feuerwehrereignis Baden-Württembergs, das nur alle fünf Jahre stattfindet und das am 14. Juli begonnen hatte, zu Ende gegangen. Von Freitag bis Sonntag glich die Innenstadt einem Erlebnispark für Feuerwehrfans, Familien, Technikbegeisterte und alle, die sich informieren wollten, wie man Brände verhindern kann. Ein Rückblick mit vielen Fotos.

Nur das Wasser zum Befüllen kam aus dem Hydranten und einem neuzeitlichen Feuerwehrschlauch, anstatt aus der Eimerkette: Ansonsten waren allein Muskelkraft und Ausdauer gefragt beim Wettbewerb der historischen Handdruckspritzen auf dem Marktplatz am Sonntagvormittag (23. Juli). Wie anstrengend das Löschen von Bränden in den Zeiten war, als die Feuerwehr noch keine Unterstützung von Motoren hatte, durften auch Zuschauer und Zuschauerinnen ausprobieren. Nach der Punktewertung wurden am Sonntagnachmittag die Handdruckspritzenmannschaften aus Eckartsweier und Oberachern mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Gold bekamen die Gruppen aus dem schweizerischen Dorf Mirchel, aus Baiersbronn und dem baden-württembergischen Orsingen-Nenzingen.

Während die beiden Zuschauergruppen bereits nach zwei Minuten erleichtert waren, dass der Löscheinsatz für beendet erklärt wurde, mussten die Wettbewerbsteams doppelt solange mit kraftvollen Auf- und Ab-Bewegungen dafür sorgen, dass der Strahl aus dem Schlauch möglichst weit in die Hauptstraße hinaufschoss. Bei der Wertung spielten allerdings zusätzlich die verspritze Wassermenge, der Zustand der jeweiligen Handdruckspritze, die Kleidung der Mannschaft, deren (militärische) Disziplin und die Genauigkeit der Abläufe eine Rolle.

Portrait von Karl Hermann mit glänzendem Messinghelm
Karl Hermann, ehemaliger Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes führt durch den Handdruckspritzenwettbewerb und versorgte das Publikum mit einer Menge geschichtlicher Informationen.

Die Mannschaft mit goldglänzenden Messinghelmen (beim Kommandanten mit Pferdeschweif) und weißen Hosen aus Orsingen-Nenzingen machte den Anfang. Mangels der Pferde, die einst ihre aus dem Jahre 1899 stammende Spritze zogen, mussten sie auch diese selber auf dem Marktplatz in Position bringen, bevor es beim 31. Wettbewerb der historischen Handdruckspritzen heißen konnte: „Wasser marsch“. Während das Bewerterteam darauf achtete, dass die Mannschaft streng nach den alten Übungsvorschriften aus dem Großherzogtum Baden vorging, erklärte Moderator Karl Hermann (ehemaliger Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbands aus Tübingen) den Zuschauerinnen und Zuschauern die Besonderheiten: So konnte es schon vorkommen, dass die Feuerwehrleute bei stundenlangen Löscharbeiten trotz Ablösemannschaft ermüdeten und Schaulustige an die Schwengel mussten. Damit sie ein Gefühl dafür bekommen konnten, was den Feuerwehrleuten abverlangt wurde, durften sich Freiwillige ebenfalls an den Handspritzen versuchen.

Die aus Hanf bestehenden Schläuche waren nicht komplett dicht und so spritzten auch am Sonntag kleine Wasserfontänen in Richtung Zuschauer. Während sich heutige Feuerwehrschläuche einfach aufrollen lassen, mussten die Hanfschläuche nach dem Einsatz gebügelt werden, berichtete Karl Hermann. Und wenn die Mannschaft an den Schwengeln zu hektisch arbeitete, schwappte das Wasser aus der Spritze auf den Boden, anstatt in den Schlauch gedrückt zu werden. Auch dafür gab es auf dem Marktplatz Beispiele, die sofort Kritik des gestrengen Karl Hermann auslösten. Die Mannschaft aus Oberachern wurde zudem mit Punktabzug für den Umstand bestraft, dass sie einen Kunststofffeuerwehrschlauch neueren Datums an ihrer Spritze verwendete. Ihre Helme stammten aus der Zeit zwischen 1935 und 1938.

Mit einer Handdruckspritze aus dem Jahr 1908, Kleidung aus den 1950er-Jahren und Helmen aus der Zeit kurz vor dem Zweiten Weltkriegs trat die Mannschaft aus Baiersbronn beim Wettbewerb an und handelte sich eine Rüge von Karl Hermann ein: "Dass ihr Witze macht, finden wir hier gar nicht lustig. Ihr bekommt Punkte fürs Spritzen und nicht fürs Schwätzen“, schallte es aus dem Mikrofon über den Marktplatz.

In der Arbeitskleidung von Zimmerleuten und Schornsteinfegern pumpte die Mannschaft aus Eckartsweier Wasser in den Schlauch – Löschkleidung gab es noch nicht, als ihre Spritze 1856 von Spritzenbaupionier Carl Metz in Heidelberg gefertigt wurde. Gespritzt wurde direkt aus einem in alle Richtungen drehbaren Rohr – ganz ohne Schlauch. Den präzisesten Einsatzablauf zeigte die Spritzenmannschaft aus dem rund 600 Einwohner zählenden Bergdorf Mirchel oberhalb des Emmentals. Ihre Helme ziert ein goldfarbener Kamm und ihre Spritze stammt aus dem Jahr 1894. Lacher erntete die Gruppe, weil einer der Feuerwehrkameraden nach getaner Arbeit mit einer besonderen Spritze die Runde machte: Die Flüssigkeit, die er in den Mund der Mannschaftsmitglieder und des Moderators sprühte, dürfte allerdings kein reines Wasser gewesen sein.

Wettbewerb für historische Handdruckspritzen

Mitmachen - auch für Kinder

Zwischen Weißtannenturm und Feldscheune gab es drei Tage lang zahlreiche Mitmachaktionen für jüngere und ältere Besucherinnen und Besucher des Landesfeuerwehrtages.

Bewirtung

Der Landesfeuerwehrtag im Ticker:

Samstagsprogramm klang mit Konzert auf dem Marktplatz aus

Zum Tagesabschluss konzertierte Ass Fiddle Johnson auf der Marktplatzbühne, bevor die Hitradio-Ohr-Party begann.

Das Samstagsprogramm endete auf dem prallgefüllten Marktplatz mit einem Konzert der Band Ass Fiddle Johnson und der Hit-Radio-Ohr-Party. Videos zum Landesfeuerwehrtag gibt es aktuell auf Youtube, Instagram und Twitter.

Feuerwehrsport im Rheinstadion und Gießaktion mit der Europa 1

Beim Feuerwehrsport im Rheinstadion erlebten zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer, welche körperlichen Belastungen Feuerwehrleute im Einsatz auf sich nehmen müssen. Das Spielfeld auf dem normalerweise der Kehler FV seine Heimspiele austrägt, wurde zum Schauplatz für verschiedene Disziplinen wie beispielsweise einen Hindernis-Staffellauf oder den Aufbau eines Löschangriffs. Neben der Landesmeisterschaft kämpften die Teams um die Qualifikation für die Deutschen Feuerwehrmeisterschaften. Am Nachmittag beteiligten sich hochkarätige Gäste an einer grenzüberschreitenden Gießaktion. Unter anderem betraten Landesinnenminister Thomas Strobl, CDU-Landtagsabgeordneter Willi Stächele und Oberbürgermeister Wolfram Britz das grenzüberschreitend besetzte Feuerlöschboot Europa 1. Dieses richtete seine Löschpumpen in der Mitte des Rheins in beide Richtungen aus. Symbolisch wurden damit die beiden im März von den Jugendfeuerwehren aus Deutschland und Frankreich gepflanzten Bäume gegossen.

Mitmachaktion und Demonstration Brandbekämpfung

Bei der Mitmachaktion in der Fußgängerzone konnten Besucherinnen und Besucher sich in der Brandbekämpfung versuchen.

Am Eingang der Fußgängerzone konnten Besucherinnen und Besucher des Landesfeuerwehrtages ihr Geschick im Umgang mit einem Druckfeuerlöscher testen. Die Aktion sorgte besonders bei Kindern und Heranwachsenden für Begeisterung. Vor der Kulisse der Friedenskirche fand derweil eine Demonstration zur Brandbekämpfung in stark verrauchten Innenräumen statt. Vor einer großen Zahl an Zuschauerinnen und Zuschauern zeigten die Mitglieder des Einsatztrupps, wie sie Menschen in verrauchten Räumen ausfindig machen und in Sicherheit bringen.

Spielmannszug Ottenhöfen/Önsbach auf der Marktplatzbühne

Der Spielmannszug Ottenhöfen/Önsbach konzertierte am frühen Nachmittag auf der Marktplatzbühne.

Den ganzen Tag über stellten Spielmanns- und Fanfarenzüge sowie Feuerwehrkapellen auf der Marktplatzbühne ihr Können unter Beweis. Bei bestem Wetter begeisterte am frühen Nachmittag der Spielmannszug Ottenhöfen/Önsbach die voll besetzten Reihen mit seinen Rhythmen. Bereits zuvor konzertierten der Fanfarenzug Freistett und der Spielmannszug Laupheim.

KOD und GVD melden 52 Parkverstöße

52 Verwarnungen wegen Parkverstößen stellten die Mitarbeitenden des Kommunalen Ordnungsdienstes und des Gemeindevollzugsdienstes am Freitagabend aus. Die meisten Knöllchen verteilten sie im Bereich des Bahnhofs und der Hauptstraße . Darüber hinaus kam es zu keinen besonderen Vorkommnissen, berichtet Laial Badr vom städtischen Bereich Sicherheit und öffentliche Ordnung.

Freitagsprogramm endete mit einem Marktplatzkonzert

Mit dem Auftritt der Cover-Band „D’Grauhoorige“ endete der Landesfeuerwehrtag am Freitag. Vor der Bühne ließen einige Besucherinnen und Besucher den Abend gemütlich ausklingen.

Die Band D'Grauhoorige spielt auf dem Marktplatz vor Publikum.
Den Schlusspunkt unter den Besuchertag am Freitag setzt die Coverband "D'Grauhoorige" mit ihrem Auftritt auf dem Marktplatz.

Feuerwehrleute zeigten Schutzanzüge bei Modeschau

Keinen Laufsteg, dafür aber den Platz vor der Friedenskirche nutzten die Feuerwehrleute, um bei einer Modenschau ihre verschiedenen Schutzanzüge vorzustellen. So präsentierte sich ein Feuerwehrmann im signalorangenen Kälteanzug mit Rettungsring unterm Arm. Auch die Schnittschutzhose für das Hantieren mit Kettensägen wurde sprichwörtlich zur Schau getragen.

Verkehrsunfallrettung lockte Zuschauerinnen und Zuschauer

Für Autofahrerinnen und Autofahrer ist es ein Horrorszenario: ein schwerer Verkehrsunfall. Entsprechend groß war das Interesse auf dem Marktplatz, als die Einsatzkräfte der Feuerwehren dort einen Wagen aufschnitten und eine Puppe aus dem Fahrzeugwrack retteten.

Feuerlöschboot Europa 1 zeigte Show auf dem Rhein

Wie werden Brände wasserseitig gelöscht? Die Show des grenzüberschreitend besetzten Löschboots Europa 1 war einer der Programmhöhepunkte im Garten der zwei Ufer. Vom Rheinufer aus beobachteten Zuschauerinnen und Zuschauer, wie die drei Löschpumpen mit einer Leistung von 15 000 Litern pro Minute zum Einsatz kamen. Bei der Demonstration wurde die Europa 1 von Löschkräften an Land unterstützt.

Höhenrettung bei Regen
Trotz Regenschauer im Einsatz: Die Höhenretter auf dem Marktplatz

Ungetrübte Stimmung trotz Regenschauer

Wolkenbruch am Freitagnachmittag über dem Landesfeuerwehrtag: Der guten Stimmung unter den Höhenretterinnen und -rettern tat das keinen Abbruch. Sie zeigten ihr Können am Feuerwehrkranwagen und beim anschließenden Abseilen vom Kirchendach trotz Regenschauer. Besonders knifflig: Die Besucherinnen und Besucher bekamen auch zu sehen, wie die Einsatzkräfte vorgehen, sollte die Technik einmal ausfallen. Im Anschluss an die Übung musste die Feuerwehrausrüstung aber erst einmal getrocknet werden.

Guter Zuspruch zum Programmstart

Gleich zu Beginn des Veranstaltungswochenendes des Landesfeuerwehrtag verfolgten die ersten neugierigen Besucherinnen und Besucher am Freitagvormittag, wie die Einsatzkräfte eine Höhenrettung vom Dach der Friedenskirche demonstrierten. Sascha Dietrich von der Karlsruher Berufsfeuerwehr moderierte die Höhenrettung und freute sich über den Publikumszuspruch. Es seien mehr Besucherinnen und Besucher gekommen, als er an einem Freitagmorgen erwartet hätte.

Der Samstag im Video

Ein Landesfeuerwehrtag mit Vorbildcharakter: Viel Lob für die Organisation - Siegerehrung auf dem Marktplatz

Viel Wehr, viel Ehr': Gespannt warteten die Wettbewerbsgruppen der Feuerwehren auf dem Marktplatz auf ihre Auszeichnungen.

Eine Mitgliedschaft bei der Feuerwehr verlangt mitunter auch sportliche Fitness, Ausdauer, Koordination und Rhythmusgefühl. Das haben die Einsatzkräfte bei den Internationalen Feuerwehrsportwettkämpfen im Rheinstadion, beim Wettstreit um Feuerwehr-Leistungsabzeichen und beim Musikwettbewerb in der Stadthalle vor den Augen interessierter Zuschauerinnen und Zuschauer unter Beweis gestellt. Beim „Abend der Feuerwehren“ auf dem Marktplatz wurden die verschiedenen Wettbewerbsgruppen und Spielmannszügen für die erbrachten Leistungen ausgezeichnet.

Oberbürgermeister Wolfram Britz dankte den Einsatzkräften für ihre „tolle Bereitschaft“, für den Landesfeuerwehrtag in die Rheinstadt zu kommen und lobte das Feuerwehrwesen als Ehrenamt, das seinesgleichen sucht. Der Präsident des Landesfeuerwehrverbands, Dr. Frank Knödler, attestierte den Wettbewerbsgruppen, bravourös gekämpft zu haben und hob die besondere Kehler Atmosphäre hervor. Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbands, dankte Oberbürgermeister Wolfram Britz für das gelungene Fest, an dessen Organisation und Ausrichtung sich die Stadt beteiligt hat. Der Landesfeuerwehrtag in Kehl sei mustergültig und Vorbild für kommende Ausrichtungsorte in Deutschland. Ehe die Sportlerinnen und Sportler sowie Musikerinnen und Musiker unter den Feuerwehrleuten ihre Urkunden, Medaillen und Pokale in Empfang nehmen durften, verlieh Frank Knödler das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber an den Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes, Gerd Zimmermann, für seinen Beitrag zum Gelingen des Landesfeuerwehrtages. Über eine Auszeichnung durfte sich auch der Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbands, Stefan Hermann, freuen. Der Liechtensteiner Landesfeuerwehrkommandant Peter Ospelt überreichte ihm das Verdienstabzeichen für internationale Zusammenarbeit. Einen Präsentkorb erhielt zudem Stefan Weghaupt. Er leitet die Spielmannszüge der Feuerwehren aus Ottenhöfen sowie Achern-Önsbach. Der Geschenkkorb ist eine Anerkennung dafür, dass er vor rund vier Jahren die Ortenauer Feuerwehrmusik zusammengestellt hat. Das Orchester besteht aus verschiedenen Spielmannszügen aus dem Landkreis. Unter dem Dirigat von Stefan Weghaupt sorgte die Ortenauer Feuerwehrmusik bei der Siegerehrung auch für den musikalischen Rahmen.

Internationaler Feuerwehrsportwettbewerb (CTIF)

OB übergibt einen Pokal an den Zugführer aus Renningen
Die Wettbewerbsgruppe aus Renningen konnte sich gleich in mehreren Kategorien den ersten Platz sichern. 

Die ersten drei Plätze beim Landesentscheid in der Kategorie A der Männer (mit Hindernissen) belegten die Wettbewerbsgruppen:

  1. Renningen A1
  2. Gerstetten 1
  3. Herrenberg-Kuppingen

Den Landesentscheid in der Klasse B der Männer (ebenfalls mit Hindernissen) konnte die Wettbewerbsgruppe Renningen A1 für sich entscheiden.

Die ersten drei Plätze in der Tageswertung der Männer in der Kategorie A (mit Hindernissen) belegten:

  1. Renningen A1
  2. Gerstetten 1
  3. Herrenberg-Kuppingen

Die ersten drei Plätze in der Tageswertung der Männer in der Kategorie B (ebenfalls mit Hindernissen) sicherten sich:

  1. Langenbach B1
  2. Renningen B
  3. Huttengrund

Im Wettkampf um den 3-Löwenpokal (ohne Staffellauf) ging die Gruppe aus Huttengrund als Sieger hervor. Den zweiten Platz erreichte die Gruppe Renningen A1. Dritter wurde Geiselberg/Südtirol.

Feuerwehr-Leistungsabzeichen

Von insgesamt 17 Bewertungsgruppen haben 13 einen Medaillenrang erreicht.

  • Bronze: Berghaupten/Ortenberg, Hartheim (Abteilung Bremgarten), Hartheim (Abteilung Hartheim 2), Neuried/Meißenheim 2, Ottersweier, Schallstad 1, Schallstad 2, Weinheim1 und Weinheim2
  • Silber: Schwanau1 und Schwanau2
  • Gold: Bad Rappenau und Schuttwerwald1

Musikwettkämpfe

OB überreicht Wanderpokal
Oberbürgermeister Wolfram Britz (links) durfte den beiden Vertretern des Jugendmusikzugs aus Stuttgart den Wanderpokal überreichen. Der Jugendmusikzug aus der Landeshauptstadt hatte in der Mittelstufe die beste Bewertung erhalten.
Unterstufe
  • Bronze: Spielmannszug Neuenburg Jugendflötenchor, Spielmannszug Sachsenheim und Spielmannszug Ortenberg gesamt
  • Gold: Spielmannszug Giengen
Mittelstufe
  • Bronze: Spielmannszug Nürtingen, Spielmannszug Neuenbürg gesamt, Spielmannszug Ortenberg klein
  • Silber: Spielmannszug Renchen und Spielmannszug Ottenhöfen
  • Gold: Jugendmusikzug Stuttgart
Marschwertung
  • Silber: Spielmannszug Ortenberg
  • Gold: Spielmannszug Nürtingen

Landesfeuerwehrtag: Innenminister Strobl in Kehl – Feuerwehrehrenkreuz für Kommandant Viktor Liehr

Landesinnenminister Thomas Strobl hieß die zahlreich erschienenen Gäste zum Empfang der Landesregierung willkommen.

Hoher Besuch beim Landesfeuerwehrtag in Kehl: Innenminister Thomas Strobl hat am Freitagabend (21. Juli) zum Empfang der Landesregierung in die Stadthalle geladen. Feuerwehrkommandant Viktor Liehr wurde bei diesem festlichen Anlass für seine hervorragenden Leistungen im Feuerwehrwesen mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet, Hauptlöschmeister Patrick Specht mit dem in Bronze. Das Feuerwehrehrenkreuz in Gold erhielt Kreisbrandmeister und Vizevorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Michael Wegel.

Mit dem deutschen Feuerwehrkreuz in Bronze wird nicht nur die Gesamtleistung von Feuerwehrangehörigen gewürdigt, darüber hinaus soll vor allem der zusätzliche Einsatz in Projekten sichtbar gemacht werden. Patrick Specht hat diesen in besonderer Weise als Leiter des Teilprojektes Catering und Organisation der Festabende des Landesfeuerwehrtages erbracht. Dass er die Mammutaufgabe, diese nur alle fünf Jahre stattfindende Großveranstaltung auf die Beine zu stellen in maßgeblicher Funktion mit Bravour bewältigte, hat zur Verleihung des Silbernen Ehrenkreuzes an Kommandant Viktor Liehr beigetragen. Diese Auszeichnung wird pro 1000 aktive Feuerwehrangehörige nur einmal jährlich verliehen.

Noch deutlich seltener werden Feuerwehrehrenkreuze in Gold vergeben (einmal pro 3000 aktive Feuerwehrangehörige): Diese Ehre wurde am Freitagabend Kreisbrandmeister Michael Wegel zuteil – einerseits für seine langjährigen hervorragenden Verdienste um das Feuerwehrwesen, aber auch für seine Rolle bei der Organisation des Landesfeuerwehrtags.

Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbands, Karl-Heinz Banse (von links) überreichte dem Vorsitzenden des Ortenauer Feuerwehrverbands, Michael Wegel, dem Hauptlöschmeister Patrick Specht und dem Kehler Feuerwehrkommandanten Viktor Liehr ihre Auszeichnungen.

Die Gästeliste des Empfangs der Landesregierung anlässlich des 50. Geburtstags des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg war hochkarätig besetzt. In der Stadthalle versammelten sich nationale und internationale Vertreter von Feuerwehr und Politik. Den Landesfeuerwehrtag nach Kehl zu holen, sei eine gute Entscheidung gewesen, lobte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl: „Die Stadt Kehl bietet mit ihrer Lage einen würdigen Ort“, meinte er und sprach Oberbürgermeister Wolfram Britz und seiner Stadtverwaltung, sowie der Kehler Feuerwehr und ihrem Kommandanten seinen Dank für die gelungene Organisation aus. Vor allem aber hob er die große Bedeutung der Feuerwehren – und besonders ihrer Ehrenamtlichen – für die Gesellschaft hervor. „Unser Team ist großartig“, bestätigte OB Britz das Lob des Ministers gerne.

Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Dr. Frank Knödler, freute sich am zweiten Abend in Folge über eine mit Feuerwehrangehörigen voll besetzte Stadthalle und wiederholte seinen Wunsch vom Donnerstag: dass durch den Landesfeuerwehrtag bei den vielen Besucherinnen und Besuchern der Funke sprichwörtlich überspringe und noch einige Feuerwehrmänner und -frauen sich zum ehrenamtlichen Feuerwehrdienst meldeten. Landrat Frank Scherer hob hervor, dass es im Kreistag keinerlei Diskussion darüber gegeben habe, ob man den Landesfeuerwehrtag mit 50 000 Euro unterstützen wolle.

Das musikalische Programm war, wegen der Nähe zu Straßburg an die französischen Nachbarn angelehnt. Mit Chansons von Edith Piaf und Liedern aus der weltberühmten Oper Carmen von Georges Bizet sorgte das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Marvin Stutz auch in Sachen Unterhaltung für einen gelungenen Festabend.

Gesellschaftliche Eröffnung des Landesfeuerwehrtags mit mehr als 400 Gästen

Weiße Hemden, dunkelblaue Hosen dominierten das Bild: Zur gesellschaftlichen Eröffnung des Landesfeuerwehrtages in Kehl versammelten sich mehr als 400 Feuerwehrangehörige in Ausgehuniform zunächst vor und dann in der Stadthalle. Mit dabei Gäste aus dem Stuttgarter Innenministerium, des Deutschen Feuerwehrverbandes, alle vier Bezirksbrandmeister aus Baden-Württemberg, Vertreter der Feuerwehr Straßburg sowie hochrangige Besucher aus Kroatien und Österreich. Sie erlebten am Donnerstagabend (20. Juli), was die Ortenau ausmacht.

eine große Menschenmenge mit weißen Hemden und dunkelblauen Hosen bekleideten Frauen und Männern vor der  Stadthalle, im Hintergrund ein Feuerwehrauto
Mehr als 400 Feuerwehrangehörige aus ganz Baden-Württemberg und zahlreiche Ehrengäste kamen zum Ortenauer Abend beim Landesfeuerwehrtag.

Er habe nicht verstanden, warum es Landesfeuerwehrtag – also Einzahl – heiße, sagte Oberbürgermeister Wolfram Britz, der den Ortenauer Abend eröffnen und die lange Reihe der Ehrengäste begrüßen durfte. Schließlich habe die Großveranstaltung am 14. Juli begonnen und dauere bis Sonntag. Aber das mache nichts: „Wir feiern gerne in Kehl, am liebsten groß und zu besonderen Anlässen.“ Vielleicht hänge das ja mit dem vor mehr als 50 Jahren entstandenen Messdi zusammen, bei dem in den beiden vergangenen Jahren jeweils rund 180 000 Menschen mitgefeiert hätten. Er erinnerte an weitere Großveranstaltungen, wie die gemeinsame Gartenschau mit Straßburg, das Tramfest und auch an den NATO-Gipfel.

Dass Kehl diesen unbeschadet überstanden habe, sei zum einen Glück, zum anderen aber auch der Kehler Feuerwehr zu verdanken gewesen. Der damalige Landesbranddirektor Professor Hermann Schröder, der den NATO-Gipfel begleitet hatte, war beim Ortenauer Abend ebenso dabei, wie Jürgen Link, der die Konzeption des deutsch-französischen Feuerlöschbootes mitgestaltet hat und heute Bezirksbrandmeister des Regierungspräsidiums Karlsruhe ist.

OB Britz dankte den Feuerwehren aus der gesamten Ortenau dafür, dass sie sich in die Organisation des Großereignisses Landesfeuerwehrtag eingebracht haben und dem Kehler Feuerwehrkommandanten Viktor Liehr für sein feuerwehrtypisches äußerst strukturiertes Vorgehen: „Er hat zu jeder Zeit die Ruhe bewahrt und konnte seine Mannschaft – die hauptamtlichen wie die ehrenamtlichen Kräfte – zu Höchstleistungen motivieren.“

Dem Lob für die Feuerwehren in Baden-Württemberg insgesamt und deren gute Organisation schloss sich mit Dr. Frank Knödler der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes an. Auch nach 175 Jahren Feuerwehrgeschichte im Land seien mehr als 90 Prozent der Feuerwehrangehörigen Ehrenamtliche. Er wünschte sich, dass beim Landesfeuerwehrtag der Funke auf möglichst viele Besucherinnen und Besucher überspringe, die sich dann bei der Feuerwehr engagieren wollten.

Die Ortenau in all ihren Facetten stellte Reinhard Kirr, Dezernent für Sicherheit und Ordnung des Ortenaukreises und einstiger Kreisbrandmeister, in Vertretung für Landrat Frank Scherer vor. Verwöhnt wurden die Gäste, darunter auch der Generalkonsul der Republik Kroatien und der Präsident des kroatischen Feuerwehrverbands, mit Produkten aus der Ortenau. Die Weine stellte Weinprinzessin Katja Wiegert aus Oberkirch vor. Für die musikalische Unterhaltung sorgten Die Kranzlers während das Theater BaAL auf humorige Art zweisprachig vorführte, warum bei der deutsch-französischen Feuerwehr schon mal der Kaffee kalt wird. Für Lacher sorgte am späteren Abend das Linxer Original Opa Karl.

175 Jahre Feuerwehr: Landesfeuerwehrverband zeigte eine Ausstellung im Kultur-Café

Die historische Ausstellung anlässlich des Landesfeuerwehrtags, die sich mit den Anfängen der modernen Feuerwehr vor 175 Jahren und dem 50. Jubiläum des Landesfeuerwehrverbandes beschäftigte, wurde vom 19. bis zum 23. Juli im Kultur-Café gezeigt. Briefmarkensammler kamen ebenfalls auf ihre Kosten: Im Kultur-Café gab es den Sonderstempel zum Landesfeuerwehrtag.

Die Historische Ausstellung im Kultur-Café ist mit dem Landesfeuerwehrtag zu Ende gegangen.

Feuerwehrkommandant Viktor Liehr und der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Dr. Frank Knödler, begrüßten die teilweise weit gereisten Feuerwehrvertreter zu Beginn der Feier in der Rheinstadt. Anschließend ordnete Oliver Kubitza vom Fachgebiet Brandschutzgeschichte des Landesfeuerwehrverbandes die Ausstellung historisch ein.

175 Jahre Feuerwehr bedeutet nicht, dass es vor 1847 keinen Brandschutz gab, jedoch war dieser zuvor weitgehend unorganisiert. Die Texttafeln im Kultur-Café schildern, wie aus diesem alten System das moderne Feuerlöschwesen entstand. Die Entwicklung begann ab 1847, einem Zeitpunkt, der nach Ansicht von Oliver Kubitza nicht zufällig kurz vor der badischen Revolution liegt. Neben neuen gesellschaftlichen Entwicklungen gab es zu dieser Zeit auch technische Fortschritte. So gründete Carl Metz 1842 ein Unternehmen, das sich auf die Fertigung von Feuerwehrausrüstung spezialisierte. Inspiriert von seinen Reisen nach Paris, wo er das fortschrittliche Pariser Pompierkorps mit hauptberuflichen Feuerwehrmännern kennenlernte, baute Carl Metz leistungsfähige Feuerwehrspritzen nach französischem Vorbild. Seine Kunden ermutigte er, Löschvereine mit Freiwilligen zu gründen. Das vom Durlacher Zimmermeister und Gewerbeschullehrer Christian Hengst sprichwörtlich aus der Taufe gehobene Durlacher Pompierkorps war das Erste dieser Art. Es bestand aus Freiwilligen, die von ihm fachlich geschult und gut ausgerüstet wurden. Das Pompierkorps tat sich beim Brand des Badischen Hoftheaters in Karlsruhe im Februar 1847 besonders hervor. Dank seiner wagemutigen Angehörigen breiteten sich die Flammen nicht auf die angrenzenden Gebäude aus. Dadurch wurde die Durlacher Truppe zum Vorbild. Noch im Jahr 1847 wurden in Karlsruhe, Ettlingen, Rastatt, Eppingen, Lahr und Baden-Baden Feuerwehren nach ihrem Vorbild gegründet. Daraufhin verbreitete sich dieses bis heute erfolgreiche Modell der Freiwilligen Feuerwehren in ganz Deutschland.

Der zweite Teil der Ausstellung befasste sich mit dem 50. Jubiläum des Landesfeuerwehrverbands, der 1972 durch den Zusammenschluss des Badischen Feuerwehrverbands mit dem Verband der Feuerwehren von Württemberg und Hohenzollern entstand. Besucherinnen und Besucher können im Kultur-Café mehr über die Geschichte und Aufgaben des Verbands sowie die Landesfeuerwehrtage erfahren, von denen der erste 1978 in Böblingen stattfand.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte, hat dazu noch bis einschließlich Sonntag, 23. Juli, täglich von 10 bis 18 Uhr die Gelegenheit.

Projektorchester konzertiert am Rheinufer – Licht- und Wassershow mit feurigen Elementen

Ein Konzert des Projektorchesters der Feuerwehrmusik Baden-Württemberg bildete – nach der Nostalgie in Rot – den zweiten Teil der Eröffnung des Landesfeuerwehrtags. Den Höhe- und Schlusspunkt setzte am Samstagabend (15. Juli) am Rheinufer die Kehler Feuerwehr mit einer Feuer-, Wasser- und Lichtshow. Der Großteil des Publikums ließ sich auch vom zwischendurch einsetzenden Regen nicht aus dem Garten der zwei Ufer vertreiben. Von Freitag, 21. bis einschließlich Sonntag, 23. Juli, geht das Programm des Landesfeuerwehrtags für die breite Öffentlichkeit in die Vollen, und zwar täglich von 10 Uhr bis in die Abendstunden – und Kehl verwandelt sich in einen großen Erlebnispark.

Wasserfontänen, die in den Regenbogenfarben angestrahlt sind
Für eine beeindruckende Licht- und Wassershow mit feurigen Elementen sorgte die Kehler Feuerwehr beim Klangfeuer am Rheinufer.

Aus ganz Baden-Württemberg stammten die 48 Musikerinnen und Musiker, die sich ein Jahr lang auf den Auftritt auf der Bühne im Garten der zwei Ufer vorbereitet hatten. Im Stil der Spielmannszüge der Feuerwehren des Landes begannen sie ihr Programm mit dem Taganblasen, danach folgte eine Mischung aus Filmmusiken (Titanic und A-Team), romantischen und klassischen Feuerwehrkompositionen wie die Maiabendfanfare. Dirigiert wurde das Projektorchester im Wechsel von Daniel Ratter, Nicola Beinschrodt und Bettina Missale. Das begeisterte Publikum entließ die Musikerinnen und Musiker erst nach mehreren Zugaben von der Bühne.

Während erste Feuerlanzen und -wolken bereits die letzten Musikstücke begleitet hatten, bewies die Kehler Feuerwehr am Rheinufer, dass sie mit Wasser nicht nur Brände löschen, sondern auch eine Show veranstalten kann. Von Strahlern in buntes Licht getaucht, fügten sich die Fontänen vor dem Nachthimmel zu unterschiedlichen Bildern zusammen; Feuerlanzen setzten ebenso zusätzliche Akzente, wie ein Bodenfeuerwerk. Obwohl die Regenintensität zunahm, blieben Zuschauerinnen und Zuschauer bis zum Schluss; viele filmten mit ihren Handy das Spektakel, das die Feuerwehr zuletzt beim Halbzeitkonzert bei der grenzüberschreitenden Gartenschau 2004 aufgeführt hatte.

Eindrücke vom Konzert sowie der Feuer-, Wasser- und Licht-Show

Nostalgie in Rot bis 23. Juli

Mit der Nostalgie in Rot hat der Landesfeuerwehrtag am späten Freitagnachmittag (14. Juli) auf dem Marktplatz begonnen: Mit Martinshorn, Glockengeläut und Motorengebrumm fuhren die von den Feuerwehrangehörigen liebevoll Oldies genannten Lösch- und Drehleiterfahrzeuge aus den 1920- und 1930er-Jahren auf dem Marktplatz ein. Ruckzuck waren sie von Menschen umringt, welche die Oldtimer nicht nur anschauen konnten, sondern meist auch einsteigen durften. Bis zum 23. Juli wird der Konvoi immer wieder zu Rundfahrten durch die Ortenau aufbrechen.

Zusammen mit den zeitgemäß gewandeten Feuerwehrveteranen, welche die Fahrzeuge zuvor durch einige Kehler Ortschaften gesteuert hatten, durfte Oberbürgermeister Wolfram Britz auch den früheren langjährigen Kehler Feuerwehrkommandanten Gerhard Stech begrüßen. Mit militärischer Disziplin traten die Veteranen auf dem Marktplatz an, richteten die Augen auf Kommando nach links oder gerade aus und hielten in ihren dicken Uniformen der Nachmittagshitze Stand, bis OB und Feuerwehrkommandant Viktor Liehr die Begrüßungsworte gesprochen hatten. Geduldig beantworteten sie anschließend sachkundig die Fragen von jüngeren und älteren Besucherinnen und Besuchern.

Wer die rotglänzenden Oldtimer am Freitag verpasst hat, braucht sich nicht zu grämen: Feuerwehr-Oldtimer ganz unterschiedlicher Kategorien, von den Anfängen der Motorisierung der Feuerwehr bis in die 1970er-Jahre, finden sich beim Landesfeuerwehr-Oldtimer-Treffen am Samstag, 22. und 23. Juli, in Kehl ein. Dabei sein werden über die Lösch- und Drehleiterfahrzeuge hinaus rote und grüne Eckhauber, Kraftfahrspritzen, Rüst- und Gerätewagen, Sonderfahrzeuge und Einsatzleitwagen aus längst vergangenen Zeiten und auch aus dem Ausland. Höhepunkt des historisch-nostalgischen Teils des Landesfeuerwehrtags ist der Wettbewerb für historische Handdruck-Feuerspritzen am 23. Juli auf dem Marktplatz. Dabei zeigen Feuerwehrleute auf, unter welchen Bedingungen ihre Vorfahren arbeiten mussten.

Nostalgie in Rot und zum Anfassen auf dem Marktplatz

ein kleiner Junge in viel zu großer Feuerwehrkleidung mit Helm im Vordergrund; im Hintergrund lassen Feuerwehrleute eine Leiter von einem Feuerwehrfahrzeug herunter
Leuchtende Kinderaugen garantiert: So viel Feuerwehr wie beim Landesfeuerwehrtag in Kehl gibt es die nächsten fünf Jahre lang nirgendwo mehr.

Info

Aktuelle Informationen zum Landesfeuerwehrtag in Kehl gibt es außerdem unter www.landesfeuerwehrtag-bw.de. Den gesamten Programmüberblick (451 KB) gibt es auch zum Herunterladen.