Aufgaben

Das Löschen von Bränden, also die Aufgabe, die man zu allererst mit der Feuerwehr in Verbindung bringt, wird in der Fachsprache mit „abwehrendem Brandschutz“ bezeichnet. Der abwehrende Brandschutz umfasst alle Maßnahmen zur Bekämpfung von Gefahren für Leben, Gesundheit und Sachen, die durch Brände und Explosionen entstehen.

Der vorbeugende Brandschutz umfasst Maßnahmen, die verhindern sollen, dass ein Brand ausbricht oder sich ausbreiten kann. Auch die Sicherung der Rettungswege gehört zum vorbeugenden Brandschutz. Darüber hinaus schafft der vorbeugende Brandschutz die Voraussetzungen dafür, dass die Feuerwehr im Falle eines Brandes wirkungsvoll eingreifen kann.
Deshalb wird die Feuerwehr bei der Erarbeitung von Bauleitplänen und in bestimmten Baugenehmigungsverfahren beteiligt. Dabei geht es um Themen wie die Löschwasserversorgung, die Lage von Hydranten, Anlagen für den Rauch- und Wärmeabzug bei Bränden oder die Sicherung des zweiten Rettungsweges.

Beteiligung an der Brandverhütungsschau

Die Brandverhütungsschau dient der vorbeugenden Abwehr von Gefahren in Gebäuden, die durch einen Brand oder eine Explosion entstehen können. In Gebäuden, die von einer größeren Anzahl von Menschen genutzt werden, in denen wertvolle Gegenstände oder Kulturgüter untergebracht sind oder deren Brand Gefahren für die Umwelt hervorrufen könnte, überprüft die Feuerwehr, ob Zustände vorherrschen, die den Ausbruch eines Feuers begünstigen. Werden so genannte brandgefährliche Zustände festgestellt, ordnet die Baurechtsbehörde deren Beseitigung an und überwacht diese.
Durch die Brandverhütungsschau werden die Voraussetzungen für die zielgerechte Vorbereitung möglicher Feuerwehreinsätze unter Berücksichtigung arbeitsschutzrechtlicher Aspekte (Sicherheit der Einsatzkräfte) geschaffen.

Beratung von Architekten, Baufirmen und Bauherren

Die Feuerwehr berät auch Architekten, Baufirmen und Bauherren, damit bereits bei der Planung sowie beim Neu- oder Umbau der Brandschutz entsprechend berücksichtigt werden kann.
Betrieben, Kindergärten und Schulen bietet die Feuerwehr Brandschutz-Unterweisungen an, in Kindergärten und Schulen Brandschutz-Erziehung.

In vielen Fällen sind Brände vermeidbar: Damit Kinder und Erwachsene potentielle Brandursachen erkennen und beseitigen lernen, bietet die Feuerwehr die so genannte Brandschutz-Erziehung an.
In Theorie und Praxis wird den Teilnehmern gezeigt, wie schnell ein Feuer ausbrechen kann und wie man dies im Vorfeld verhindern kann. Für den Fall, dass es tatsächlich zum Brand kommt, lernen Kinder und Erwachsene, wie man sich dann richtig verhält und wie man einen Notruf korrekt absetzt.

Die technische Hilfeleistung umfasst alle Maßnahmen, welche die Feuerwehr unternimmt, um Gefahren für Leben, Gesundheit und Sachen abzuwehren, die durch Explosionen, Überschwemmungen, Unfälle und anderen Unglücksfälle entstehen.
Folgende Maßnahmen sind zu unterscheiden:

  • Retten: Darunter versteht man bei der Feuerwehr, dass Menschen oder Tiere aus einer lebensbedrohlichen Situation befreit werden.
  • In Sicherheit bringen, heute für Feuerwehrleute, dass sie Menschen und Tiere aus dem jeweiligen Gefahrenbereich herausführen.
  • Bergen muss die Feuerwehr manches Mal Tote. Unter Bergen versteht man aber auch das Einbringen von Kadavern oder gefährdeten Sachwerten.
  • Bergungsräumen ist das Beseitigen von Trümmern und Hindernissen mit schwerem Räumgerät. Es erstreckt sich in der Regel über einen längeren Zeitraum. Unter schwerem Räumgerät werden zum Beispiel Planierraupen, Schaufellader, Kipper etc. verstanden.

Der Schutz der Umwelt hat in den vergangenen Jahren in der Arbeit der Feuerwehr zunehmende Bedeutung erlangt: 1989 bekam die Kehler Wehr den Gerätewagen Gefahrgut. Nur zwei gab es im Landkreis - wegen der Lage Kehls an einem Verkehrsknoten und wegen des Hafens wurde einer davon im Gerätehaus am Läger stationiert. 2002 haben die Großen Kreisstädte in der Ortenau die Wechselladergemeinschaft gegründet, die 2004 um die gegenseitige Unterstützung mit hauptamtlichen Kräften erweitert wurde. Als die Gerätewagen Gefahrgut 2006 in Kehl und Offenburg ausgemustert wurden, erstellten die Kreisstädte ein gemeinsames Einsatzkonzept in dessen Rahmen Kehl einen Abrollbehälter "ABC - Atemschutz" beschaffte. Mittlerweile stehen solche Einsatzmittel auch in Achern, Offenburg und Lahr. Die Technik ist konzeptionell aufeinander abgestimmt. 

Seit 2009 gibt es bei der Kehler Feuerwehr eine separate Umweltschutzeinheit, vorher war die Aufgabe bei den Löschzügen angesiedelt. 25 bis 30 Feuerwehrleute haben eine spezielle Ausbildung absolviert, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. In kreisweiten Workshops wird mithilfe eines Übungscontainers aus Freiburg beispielsweise die Abdichtung verschiedener Leckagen geübt. Vor allem aber sollen die Workshops das Niveau der Ausbildung der Mitglieder der ABC-Schutztrupps angleichen und sicherstellen, dass Abläufe überall gleich eingeübt werden.
Ein Glücksfall für den ABC-Schutztrupp der Kehler Wehr ist Dr. Hans-Jürgen Lubberger. Der Chemiker stellt sich der Feuerwehr als Fachberater Gefahrgut zur Verfügung; wird im Notfall über Piepser alarmiert und kann die Feuerwehrleute vor Ort im Einsatz beraten. Er ist der einer der wenigen Fachberater Gefahrgut im Ortenaukreis.

Bei der Feuerwehr sind mehrere Notfallseelsorger tätig. Sie kümmern sich am jeweiligen Einsatzort bei Bränden, Unfällen oder Unglücken um die psychische und seelsorgerische Betreuung der Opfer und ihrer Angehörigen. Sie stehen bei Bedarf häufig auch nach Einsätzen noch zur Verfügung.

Nach schweren Einsätzen kümmern sich die Notfallseelsorger auch um die Helfer und versuchen in Gesprächen die psychischen Belastungen der Feuerwehrleute zu vermeiden oder zumindest zu minimieren.
Wenn Polizeibeamte Angehörige über den Tod eines Familienmitgliedes informieren müssen, werden sie, wenn möglich, von einem Notfallseelsorger begleitet.

Kontakt