Vielleicht erschließt sich nicht auf den ersten Blick, wie die Bereiche Kultur und Soziales zum Klimaschutz beitragen können, doch sprudelten die Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, sozialen und kulturellen Einrichtungen im Workshop vor Ideen. Und machten sich gleichzeitig Gedanken, wie die von ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden könnten. Einigkeit bestand hier recht schnell darüber, dass Anreize geschaffen werden müssen: „Es muss den Leuten was bringen, dass sie mitmachen.“ So könnte die städtische Vereinsförderung daran gekoppelt werden, dass Vereine Klimaschutzmaßnahmen umsetzen, lautete ein Vorschlag; wer an einer Infoveranstaltung zum Klimaschutz teilnehme, könnte als Bonus einen Gutschein für den Kehler Einzelhandel bekommen, ein anderer.
Veranstaltungen und Beteiligungsangebote, wünschte sich eine Reihe von Teilnehmenden, müssten frei von Barrieren jeglicher Art auch für Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglich sein. Gerade bei Bürgerbeteiligung sei es wichtig, dass auch Personen mit Einschränkungen mitmachen können, um ihre speziellen Bedarfe einzubringen.
Energiesparwettbewerbe in Schulen wurden als Möglichkeit vorgeschlagen, um den Klimaschutz über die Kinder in die Familien zu tragen. Als wichtig wurde dabei erachtet, dass die Kinder und Jugendlichen über einsehbare Zähler den jeweiligen Verbrauchsstand einsehen können. Das Geld, das sie an Energiekosten einsparten, sollte dann an die Schulen und Kitas ausgezahlt werden. Gerade weil Konsum in der heutigen Zeit eine solch große Rolle spiele, „sollte weniger Konsum belohnt werden, auch von den Energieversorgern“, fanden Teilnehmende. Andere schlugen vor, analog zum Stadtradeln, eine Energiesparwoche zu veranstalten, mit einer Prämierung der eifrigsten Klimaschützer. Manchen erschien eine Woche zu kurz, sie fänden einen Zeitraum von einem Monat besser, mit Aktionen in unterschiedlichen Teilen der Kernstadt und den Ortschaften.
Tauschräume für gebrauchte Gegenstände oder Kleidung und das Repair-Café sollte es im gesamten Stadtgebiet geben, wünschten sich einige. Auch eine Mediathek der Dinge, wo man sich Werkzeug oder Haushaltsgeräte ausleihen kann, könnten den Konsum eindämmen. Hier allerdings musste Mediatheksleiterin Sonja Kuhlmann berichten, dass bei der Pop-up-Mediathek einige der ausgeliehenen Dinge „nicht zurückgekommen sind“. Klimaschutzmanagerin Christine Gerardin verwies darauf, dass selbst für das eine, im Monatsrhythmus stattfindende Repair-Café permanent Ehrenamtliche gesucht würden. Aus diesem Grund blieb auch offen, ob Vereine Klimaschutzmaßnahmen umsetzen könnten, wenn die Stadt das benötigte Material stellen würde.
Die mehrsprachigen Energiesparhelferinnen und -helfer, die es vor der Corona-Pandemie gegeben habe, sollten reaktiviert werden, um Familien zu Hause über Maßnahmen aufzuklären, wie sie Energiekosten sparen können, lautete ein weiterer Vorschlag, der auf freiwilliges Engagement setzt. Zumindest zwei Teilnehmende erklärten im Workshop, dass sie sich gerne einbringen würden, „im Überfluss der Informationen“ die richtigen Möglichkeiten zu finden, sei jedoch ziemlich schwierig: „Manche wollen sich engagieren, finden aber nichts.“