Neues Verwaltungsgebäude

Architekten-Wettbewerb Verwaltungsgebäude: Preisgericht kürt fünf Entwürfe

Ein weiterer Schritt in Richtung neues Verwaltungsgebäude ist geschafft. Bei einem Architektenwettbewerb am Freitag, 16. Mai, hat ein Preisgericht fünf Entwürfe ausgezeichnet. Den ersten Preis erhielt das Konzept von Schulz und Schulz Architekten aus Leipzig, die ihre Arbeit gemeinsam mit Schuler und Winz Landschaftsarchitekten aus Stuttgart einreichten. Auf Platz zwei wählte die Jury Schaudt Architekten GmbH aus Konstanz mit r+b Landschaftsarchitektur aus Dresden. Den dritten Rang belegte Wulf Architekten aus Stuttgart mit Planstatt Senner, ebenfalls aus Stuttgart. Zwei weitere Entwürfe erhielten jeweils einen vierten Preis. Die Preisträger bekommen nun die Möglichkeit, ihre Entwürfe zu überarbeiten und zu verbessern. Ab dem darauffolgenden Samstag, 17. Mai, können Interessierte alle Wettbewerbsbeiträge in einer Ausstellung in der Stadthalle besichtigen.

Die Jury kürte den Entwurf von Schulz und Schulz Architekten aus Leipzig, die ihre Arbeit gemeinsam mit Schuler und Winz Landschaftsarchitekten aus Stuttgart einreichten.

Insgesamt wurden 17 Entwürfe eingereicht. Die Jury setzte sich zusammen aus sieben Fachpreisrichterinnen und -richtern, bestehend aus Architektinnen und Architekten, dem Ersten Beigeordneten Thomas Wuttke und dem Projektleiter des Verwaltungsneubaus, Ralf Mika sowie sechs Sachpreisrichterinnen und -richtern, darunter Oberbürgermeister Wolfram Britz und Vertreterinnen und Vertreter aus dem Gemeinderat. Den Jury-Vorsitz übernahm Stefanie Eberding vom Architekturbüro se\arch aus Stuttgart. Anwesend waren ebenfalls Mitarbeitende der Stadtverwaltung, die jedoch nicht stimmberechtigt waren. Über mehrere Bewertungsrunden setzte sich das Preisgericht intensiv mit den anonymisierten Entwürfen auseinander, wägte Stärken und Schwächen ab und diskutierte angeregt unter anderem über städtebauliche Aspekte, Funktionalität, Brandschutz und Nachhaltigkeit. Nach über zehn Stunden war die Entscheidung getroffen. „Wir können mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein“, sagte der Erste Beigeordnete Thomas Wuttke. Und auch Oberbürgermeister Wolfram Britz zeigt sich erfreut: „Es ist eine wirklich gute Woche für den Neubau des Verwaltungsgebäudes.“ Nur wenige Tage zuvor war das Gebiet von der Stadthalle über das Rathaus und die Hauptstraße bis zum Hanauer Museum in die Städtebauförderung des Landes aufgenommen worden.

Die Jury zeigte sich vom Gewinnerentwurf auch wegen des Innenhofs und die dadurch entstehenden Blickbeziehungen überzeugt. 

Der Entwurf des ersten Preisträgers (40 000 Euro)

Laut der Jury überzeugte der Entwurf von Schulz und Schulz Architekten durch die präzise städtebauliche Setzung und angenehme Maßstäblichkeit, die passgenau für das Rathausareal konzipiert sei. Der Bau gruppiert sich um einen Innenhof, der vielfältige Blickbeziehungen innerhalb des Gebäudes schaffe. Kritik äußerten die Preisrichterinnen und -richter am zu eng bemessenen Sitzungssaal, der sich im vierten und fünften Obergeschoss Geschoss befinden soll. Hier wünscht sich die Jury Nachbesserungen. Ralf Mika, Projektleiter des Verwaltungsneubaus, zeigte sich überzeugt vom Erstplatzierten: „Das ist ein gut umsetzbarer Entwurf, der zufriedenstellend auf unsere Anforderungen eingeht.“

Der Entwurf des zweiten Preisträgers (32 000 Euro)

Beim Entwurf von Schaudt Architekten und r+b Landschaftsarchitektur schätzte die Jury besonders die begrünten Terrassen auf den verschiedenen Etagen sowie den polygonalen Baukörper, der sich gut mit dem Rathausplatz verbinde. Gelobt wurde außerdem der geringe Fußabdruck und die hohe Aufenthaltsqualität für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Kritisch angemerkt wurde hingegen die Gestaltung der Hauptfassade sowie die zu geringe Anzahl an Besprechungsräumen im Untergeschoss.

Der Entwurf des dritten Preisträgers (26 000 Euro)

Laut Jury schaffe der Entwurf von Wulf Architekten und Planstatt Senner durch die Kombination aus dreigeschossigem Sockel und siebengeschossigem Hochpunkt eine starke städtebauliche Setzung. Positiv hervorgehoben wurden die klaren Wegeführungen und die innenräumliche Organisation mit dezentralen Begegnungszonen. Kritisch diskutiert wurde jedoch die Anordnung der Stellplätze um das Gebäude sowie Lücken im Brandschutzkonzept. Insgesamt war sich die Jury jedoch einig, dass die Arbeit einen wertvollen Beitrag zur gestellten Aufgabe darstelle.

Zwei Entwürfe auf dem geteilten vierten Platz (je 16 000 Euro)

Auer Weber Assoziierte GmbH mit A2 Landschaftsarchitekten sowie Bez+Kock Architekten Generalplaner gemeinsam mit freiraumconcept Landschaftsarchitekten teilen sich den vierten Platz. Beide Arbeiten seien zwar solide Beiträge, könnten aber nicht an die hohe Qualität der drei bestplatzierten Entwürfe anknüpfen, hieß es im Preisgericht. Gelobt wurde beim Beitrag von Auer Weber Assoziierte der siebengeschossige, gut proportionierte Hochpunkt. Der Entwurf von Bez+Kock Architekten Generalplaner erfüllte alle geforderten Leistungen, schien der Jury aber zu massig.

So geht es weiter

Mit der Übergabe der Preise werden die Preisträger eingeladen, ihre Entwürfe zu optimieren – danach wird der Gemeinderat zu entscheiden haben, welchen der Entwürfe er umsetzen lassen möchte.
 
Alle 17 Entwürfe sind ab Samstag, 17. Mai, in der Stadthalle ausgestellt. Eröffnet wird die Ausstellung um 10 Uhr durch Oberbürgermeister Wolfram Britz und dem Ersten Beigeordneten Thomas Wuttke. Bis 12 Uhr können die Entwürfe begutachtet werden. Ab Dienstag, 20. Mai, ist die Schau eine Woche lang (bis einschließlich Dienstag, 27. Mai) immer von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Am Wochenende bleibt die Ausstellung geschlossen.