"Kehl macht Kultur"

„Kehl macht Kultur“: Jugendliche planen Kulturhausfestival (mit Video)

„Kehl macht Kultur“ – und junge Menschen gestalten mit. Im Rahmen eines Beteiligungsprozesses haben Jugendliche und junge Erwachsene aus Kehl ihre Ideen und Wünsche eingebracht, wie ein lebendiges Kulturangebot in Kehl aussehen kann. Die größte Idee aus dem Teilhabeprozess wird nun Realität: Das Kulturhausfestival „Macht euch laut“ – geplant und organisiert von den Jugendlichen selbst.

Planen ein neues Jugendkulturfestival vor dem Kulturhaus: (von links) die beiden Schwestern Sunam und Zainab Kohistani, Nils Oser und Kulturvermittlerin und Programmplanerin im Kulturbüro, Lena Mohr.

Regelmäßig trifft sich ein engagiertes Organisationsteam, mal in großer, mal in kleiner Runde, um zu diskutieren, zu planen und Ideen weiterzuentwickeln. Denn am 20. September, wenn das Jugendkulturfestival stattfindet, soll nichts dem Zufall überlassen werden. Welche Künstlerinnen und Künstler treten auf? Wie sieht das Begleitprogramm aus? Was gibt es zu essen und wo sollen die Stände stehen? Für eine Veranstaltung dieser Größenordnung gibt es einiges zu beachten. „Ich finde es cool, etwas mit anderen jungen Leuten zu machen“, erzählt die 20-jährige Zainab Kohistani, die gemeinsam mit ihrer Schwester Sunam Teil des Teams ist. Auch Sunam ist begeistert von dem Projekt und davon, dass die Stadt es möglich macht: „Ich finde es wichtig, dass Jugendliche die Möglichkeit haben, sich zu verwirklichen“, betont sie. Auf das Projekt aufmerksam geworden sind beide über den Instagram-Kanal des Kulturhauses.
Startschuss für den Teilhabeprozess war 2022 die Aufnahme in das Förderprogramm „Weiterkommen“ des Zentrums für kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg. In Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring führte das Kulturbüro eine Umfrage mit insgesamt 450 Teilnehmenden durch, um herauszufinden, welche Angebote sich die Kehler Jugendlichen wünschen. Außerdem wurden zwei Workshops veranstaltet, um gemeinsam neue Veranstaltungsformate zu entwickeln. Dabei entstanden einige Ideen: Ein Herbstball mit Musik und Tanz, eine Art Speed-Dating für Freunde mit dem Titel „Friend-Zone“, ein Karaoke-Abend oder ein Festival im Kulturhaus. „Wir hatten so viele Ideen, dass wir erst einmal schauen mussten, was am wichtigsten ist“, erzählt Nils Oser. Auch er ist über Instagram auf die Möglichkeit gestoßen, das Kehler Kulturleben mitzugestalten. Fürs Erste wurden zwei Formate ausgewählt: Ein Karaoke-Abend, der schon im vergangenen Jahr stattfand und sich leicht umsetzen ließ sowie das Festival „Macht euch laut“, für das die Planungen aktuell in vollem Gang sind.

Die Veranstaltung knüpft an das gleichnamige Open-Air-Event an, das bereits im Mai des vergangenen Jahres von der Offenen Jugendarbeit auf dem Kulturhausvorplatz organisiert wurde. Aufgrund der positiven Resonanz wird es gemeinsam vom Kulturbüro und der Offenen Jugendarbeit weiterentwickelt. Auf dem Programm steht Musik mit regionalen und überregionalen Künstlerinnen und Künstlern, Tanzauftritte, Live-Painting sowie ein Kunst- und Kreativmarkt. Was das Publikum im Detail erwartet, wird zeitnah veröffentlicht. Für Nils Oser ist klar: Das Programm soll möglichst breit gefächert sein. „Ich finde Kultur ist wichtig, weil die Leute dadurch viele neue Sachen entdecken können“, sagt der 18-Jährige. Für Zainab Kohistani bedeutet Kultur vor allem, diese auch „mit anderen zu teilen“. Die junge Afghanin ist selbst künstlerisch aktiv, malt und zeichnet und wird einige ihrer Werke auf dem Festival ausstellen. Die Mitarbeitenden des Kulturbüros freuen sich über die rege Beteiligung und glauben auch deshalb an den Erfolg des Projekts, weil es ein Fest von jungen Menschen für junge Menschen sein soll.

Die jugendlichen Festivalmacher im Video