Vereinstreffen
Kinderolympiade am Weißtannenturm – Ideen für Studierendenprojekt gesucht
Wie lassen sich Kinder für Vereinssport begeistern und Studierende an der Hochschule motivieren, sich in Vereinen zu engagieren? Zwei Projekte standen im Mittelpunkt des Vereinstreffens, zu dem die Stadt ins Kulturhaus eingeladen hatte. Dort präsentierte sich der Verein „Kinder brauchen Sport“ und Hochschulrektor Professor Dr. Joachim Beck stellte eine Projektidee vor, um Studierende und Vereine zusammenzubringen.
In der Kehler Vereinslandschaft ist „Kinder brauchen Sport e.V.“ ein kürzlicher Zuwachs. Gerade einmal neun Wochen liegt die Vereinsgründung zurück. Als Initiative gibt es „Kinder brauchen Sport“ hingegen bereits seit der Corona-Pandemie. 2021 stellten das damalige Sportgeschäft Hahn und das Team der Offenen Jugendarbeit im Haus der Jugend ein kostenloses Bewegungsangebot für Kinder und Jugendliche zusammen. Dort konnte im Freien Tischtennis, Basketball, Fußball, Badminton oder Hockey gespielt werden. Der damalige Grundgedanke, nämlich Kinder und Jugendliche zu motivieren, sich sportlich zu betätigen, ist auch im neu gegründeten Verein zu finden. „Wir verstehen uns als Anlaufstelle und Orientierungshilfe für Eltern“, erklärte Mitinitiator und Vereinsvorsitzender Frank Riebel im Kulturhaus. Im Juni, nach den Pfingstferien, plant der Verein eine große Kinder- und Jugendolympiade auf dem Weißtannenturm-Areal. Die Idee: 20 Vereine bieten jeweils eine Disziplin an, in der sich die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen ausprobieren können. Acht Schulen und auch das Haus der Jugend als Kooperationspartner der ersten Stunde haben bereits Interesse an einer Teilnahme signalisiert, berichtete Frank Riebel. „Wir rechnen mit bis zu 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern“, sagte er. Seine Philosophie: „Ich glaube, viele Kinder und Jugendliche wollen sich sportlich betätigen. Aber von allein kommen sie nicht zu den Vereinen.“ Der Verein möchte seiner Olympiade einen möglichst festlichen Charakter geben, mit einer Eröffnungsfeier und Siegerehrung. Neben den 20 Stationen sollen zusätzlich Workshops angeboten werden, die sich mit Themen wie Ernährung, Gesundheit sowie Integration und Inklusion befassen. „Die Vereine müssen lediglich kommen, ihre Disziplinen aufbauen und die Kinder dafür begeistern“, resümierte er.
Motivation und Begeisterungsfähigkeit sind auch bei der Projektidee der Hochschule Kehl gefragt. Die Problemstellung: 1500 junge Frauen und Männer studieren an der Hochschule. Diese Gruppe hat eine jährliche Kaufkraft von rund sechs Millionen Euro, rechnete Rektor Joachim Beck vor. Allerdings bleiben die Studierenden in den Semesterferien selten in Kehl. Daran möchte die Hochschule zusammen mit der Stadt und den Vereinen etwas ändern. Das stellt die Beteiligten vor eine zentrale Fragestellung: Wie gelingt es, Studierende über die Ferienzeit in Kehl zu halten? Ein Vorschlag, den Rektor Joachim Beck vor den Vereinsvertreterinnen und -vertretern unterbreitete: ehrenamtliches Engagement. Studierende sollen dazu motiviert werden, sich stärker in die Stadtgesellschaft einzubringen. Beispielsweise indem sie Fachprojekte bearbeiten, die zusammen mit den Vereinen konzipiert wurden. Außerdem könnten sich die Vereine während eines Hochschultags den Studierenden präsentieren und dadurch Interesse wecken. Als dritten Motivationsschub schlug Joachim Beck einen nicht-dotierten und von der Stadt gestifteten Ehrenamtspreis für die Studierenden vor. „Die Idee ist noch recht frisch“, fügte er hinzu. Der Rektor rief die Vereinsvertreterinnen und Vertreter dazu auf, sich mit Ideen und Vorschläge an die Hochschule oder an Sandra Gerhardt, Vereinskoordinatorin bei der Stadt, zu wenden. „Wir freuen uns auf ein Feuerwerk kreativer Ideen“, ergänzte Oberbürgermeister Wolfram Britz. „Mehr als gewinnen können wir nicht.“
Vereinsraumsatzung gilt seit Januar
Seit Jahresbeginn ist die neue Vereinsraumsatzung in Kraft. Dieser liegt ein Gleichbehandlungsgrundsatz zugrunde. Die Satzung sieht vor, dass sich Vereine, die von der Stadt zur Verfügung gestellten Räume teilen. Oberbürgermeister Wolfram Britz dankte den Vereinsvertreterinnen und -vertretern für die respektvolle Zusammenarbeit. „Dass es knarzen würde, war klar“, sagte er. Dennoch konnten die Gespräche mit den Vereinen überwiegend „auf Augenhöhe“ geführt werden. Die neue Satzung bezeichnete er als „zwingende Notwendigkeit“ und als „für den städtischen Haushalt total wichtigen Prozess“.
