Carsharing: Unser Auto zum Teilen

Unser Auto zum Teilen: Eine sechsköpfige Familie setzt auf Carsharing

Familie Dupré La Tour zeigt, wie Carsharing auch mit Kindern funktioniert: flexibel, nachhaltig und unkompliziert.

Wenn Familie Dupré La Tour über ihren Alltag ohne eigenes Auto spricht, wird schnell deutlich: Gemeinsame Zeit steht für sie an erster Stelle, und zwar echte quality time. Verständlich, denn mit vier Kindern ist Zeit ein knappes Gut. Die Familie stammt ursprünglich aus Frankreich und lebt seit vierzehn Jahren in Kehl. 2017 haben sie den privaten Pkw abgeschafft und sind auf das städtische Carsharing umgestiegen. Eine Entscheidung, die sie bis heute nicht bereut haben. Im Gegenteil: Mehr Freiheit und weniger Stress gehören für sie inzwischen selbstverständlich dazu. Möglich macht das auch stetig wachsende Carsharing-Angebot in Kehl. Zum Text gehört auch ein Video.

Früher stand auch bei den Dupré La Tours ein Auto vor der Tür. Vater Charles-Etienne erinnert sich: „Irgendwann standen wir vor der Frage: Kaufen wir einen größeren Wagen oder probieren wir etwas Anderes aus? Wir haben uns für Carsharing entschieden, und es nie bereut.“ Die Entscheidung fiel nicht leicht, gerade mit kleinen Kindern. Doch die Sorge erwies sich als unbegründet: „Wir haben bemerkt, dass es sehr einfach ist, im Laufe eines Tages unterschiedliche Transportmittel zu nutzen“, erinnert sich Charles-Etienne. Und seine Frau Cécile ergänzt: „Durch das Carsharing fahren wir öfter gemeinsam Rad, nutzen die Tram oder den Zug. Das fühlt sich fast wie kleine Auszeiten vom Alltag an.“

Ein weiterer Vorteil: Seitdem sie kein eigenes Auto mehr haben, entfallen Werkstatt-Termine, Reparaturen und Wartungskosten. „Heute zahlen wir nur, wenn wir wirklich fahren. Und kümmern müssen wir uns um nichts“, erklärt Charles-Etienne. „Das macht uns flexibler. Und günstiger ist es auch.“ Zwar sei ihnen auch der Umweltaspekt wichtig, den Ausschlag hätten aber praktische und ökonomische Gründe gegeben. Sie sparen Zeit und Geld, die Familie Dupré La Tour nun für andere Dinge nutzen kann.

Das System ist unkompliziert: Per App oder am PC sehen die Dupré La Tours, welche Fahrzeuge an den Kehler Mobilitätsstationen frei sind. Ob Kleinwagen für den Arzttermin, Kombi für einen Familienausflug oder ein Fahrzeug für das Auswärtsspiel des Sohnes, das passende Auto ist nur ein paar Klicks entfernt. Dank des wachsenden Netzes an Stationen ist fast immer ein Fahrzeug in der Nähe verfügbar. „Heute gibt es mehr Stationen als früher. Wir finden immer ein Auto, das wir schnell erreichen können“, freut sich Charles-Etienne. Nur eine längere Mietdauer braucht einigen Vorlauf und muss wie eine Urlaubsreise vorgeplant werden.

Für die Kinder ist diese Form der Mobilität mittlerweile selbstverständlich. Ein eigenes Auto vor der Tür kennen die beiden jüngeren der vier Geschwister nur aus Erzählungen. Die sieben- und zwölfjährigen Jungs genießen die Abwechslung: „Ich finde es toll, dass wir in unterschiedlichen Autos unterwegs sind“, sagt einer lachend. Freiheit und Flexibilität – so lässt sich das Carsharing-Gefühl von Familie Dupré La Tour beschreiben. Und ihr Auto zum Teilen ist längst mehr als nur ein Ersatz für den eigenen Wagen, es steht für ein Stück Lebensqualität.

Dass das Konzept zunehmend Anklang findet, zeigen die Zahlen. 2024 wurde die Kehler Carsharing-Flotte von vier auf acht Fahrzeuge verdoppelt. An derzeit fünf Mobilitätsstationen in Kehl und Sundheim können Autos von naturenergie sharing genutzt werden. Ergänzt wird das Angebot durch Leihfahrräder von Nextbike. Mittelfristig sind in Kehl 15 Mobilitätsstationen geplant. Bis 2026 sollen auch die Stadtteile Sölling, Wolfsgrube und Niedereich angebunden werden.

Charles-Etienne Dupré La Tour erzählt im Video von seinen Erfahrungen mit Carsharing in Kehl

Die Infocast-Folge zum Nachhören (Minute 02:25)