Volkstrauertag

Volkstrauertag: Friedensbotschaften von Jugendlichen in schwieriger Zeit

Die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag auf der Kriegsgräberstätte beginnt am Sonntag, 16. November, um 11 Uhr. 

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in einer Zeit, in welcher der sicher geglaubte Frieden in der Europäischen Union und in Deutschland brüchig geworden ist, tragen Mitglieder der Zeitzeugen-Arbeitsgemeinschaft aus dem Einstein-Gymnasium mit vier großformatigen neuen Graffiti-Tafeln ihre Friedensbotschaften in die Öffentlichkeit. Dies geschieht bei der am Sonntag, 16. November, um 11 Uhr auf der Kriegsgräberstätte beginnenden Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag. Weil dabei traditionell der Kriegstoten der beiden Weltkriege gedacht wird, antworten die Jugendlichen zusammen mit ihrem Lehrer Uli Hillenbrand anhand von beispielhaften Zeitzeugenberichten auch auf die Frage, wer die Kehler Kriegstoten waren.

Seit vier Jahren engagieren sich die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten um Uli Hillenbrand für die Veränderung der Kriegsgräberstätte und gestalten den Volkstrauertag maßgeblich mit. Den Jugendlichen geht es dabei nicht nur darum, den Gedenktag für die Opfer der Kriege, von Gewaltherrschaft und Terror in die heutige Zeit zu holen, sie möchten zudem die große, zur Stadt hin geöffnete Anlage zu einem ansprechenden Ort Kehler Geschichte machen.
Schon 2022 hatten sie - unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine - ihre Friedensbotschaften auf sechs bunten Graffiti-Tafeln ausgedrückt und mit den weithin sichtbaren Werken einen Anziehungspunkt für Vorbeikommende geschaffen. Leider sind die Tafeln im Dezember 2024 von Unbekannten gewaltsam aus ihrer Verankerung gerissen und am Boden liegend so zerstört worden, dass sie nicht wieder angebracht werden konnten. Gemeinsam mit dem Offenburger Künstler Raphael Lieser haben sie nun vier neue, größere Tafeln geschaffen, die zum Volkstrauertag angebracht werden.
Außerdem wird die Hörbox, die im November 2024 am Eingang der Kriegsgräberstätte aufgestellt wurde, durch eine zweite ergänzt, die auf dem Kernstadtfriedhof in der Nähe der Kapelle ihren Platz finden wird. Die acht Hörbeiträge, die man dort abrufen kann, befassen sich mit den beiden Mahnmalen, die dort an die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs erinnern. Die Mitglieder der Zeitzeugen-AG haben Kehlerinnen und Kehler interviewt, die von ihren gefallenen Angehörigen erzählen. Durch die neue Hörstation können Friedhofsbesucherinnen und -besucher an diesen Berichten teilhaben.
Bei der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag werden die Entstehung der Hörbox sowie Zeitzeugengespräche in einem Filmbeitrag auf der Videowand zu sehen sein. Ein weiteres Video zeigt die Fortsetzung des Umgestaltungsprozesses der Kriegsgräberstätte durch die Jugendlichen.

Programm der Gedenkveranstaltung

Die Gedenkveranstaltung am Sonntag, 16. November, beginnt um 11 Uhr auf der Kriegsgräberstätte unter des sogenannten Ehrenmals, wo auch die Videowand aufgebaut sein wird. Die Gedenkrede hält Oberbürgermeister Wolfram Britz. Die musikalische Begleitung übernimmt Café Flore. Den Abschluss bilden die Totenehrung und die Kranzniederlegung am Mahnmal.