Barrierefreiheit im Bürgerservice
Bürgerservice: Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen sieht Verbesserungsbedarf
Die Barrierefreiheit im Bürgerservice, Behindertenparkplätze sowie die Friedenskirche waren Themen in der jüngsten Sitzung des Beirats für Menschen mit Beeinträchtigungen. Außerdem informierte Michael Heitzmann, Leiter des Gebäudemanagements, über den Stand der durch das Gremium bereits angestoßenen Projekte. Natascha Kaiser, die seit Dezember vergangenen Jahres den Fachbereich Bildung, Soziales und Kultur leitet, nahm erstmals an einer Beiratssitzung teil.
„Ich freue mich sehr auf den Austausch“, betonte Natascha Kaiser, als sie sich den Beiratsmitgliedern vorstellte. Gleichzeitig nutzte sie die Gelegenheit und verkündete, dass sie den Inklusionsbeauftragten der Stadt, Nicolas Uhl, in die Kernstadt holen wolle. Der Fachbereich Bildung, Soziales und Kultur ist auf verschiedene Standorte in Kehl verteilt. Derzeit ist die Arbeitsstätte des Beiratsvorsitzenden noch in Kork, in den nächsten Monaten soll er in die Villa RiWa in der Kreuzmatt umziehen. Dort sitzen ebenfalls die Integrationsbeauftragten und künftig auch die Bildungskoordinatorin. Durch die Präsenz der Bereiche Inklusion, Integration und Bildung an einem Ort sollen Projekte in Zukunft effizienter geplant und durchgeführt werden.
Was die Barrierefreiheit im Bürgerservice mit Ausländerbüro angeht, sieht der Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen einigen Verbesserungsbedarf. Unteranderem liegen die Eingabefelder des Anmeldungs-Terminals sowie des Kassenautomaten so hoch, dass sie für Rollstuhlfahrende und Kleinwüchsige schwer zu erreichen seien, erklärte Nicolas Uhl. Außerdem hänge der Bildschirm im Warteberiech zu hoch, die Schrift sei zu klein und für Menschen mit Sehbehinderung schwer lesbar. Als Lösung schlug Michael Heitzmann vor, ein größeres Gerät anzubringen. Lautsprecherdurchsagen könnten zwar Abhilfe leisten, sich eventuell aber im laufenden Betrieb als störend erweisen. Diese Möglichkeit soll mit der Informations- und Kommunikationsabteilung der Stadt (IuK) geprüft werden. Bis dahin verständigten sich die Anwesenden darauf, dass sich hilfsbedürftige Personen an der Theke anmelden und um Unterstützung bitten können. Auch über die Parkplatzsituation wurde gesprochen. Eine barrierefreie Parkmöglichkeit gibt es derzeit nicht. Der Bereich rechts neben dem Bürgerservice könnte den Anforderungen für einen Behindertenparkplatz entsprechen. Zu diesem Thema möchte Michael Heitzmann mit dem Verkehrswesen in Kontakt treten. Unklarheiten darüber, wie die Berechtigung zum Parken auf Behindertenparkplätzen beantragt wird, wurden ebenfalls angesprochen. Hierfür ist der Bürgerservice der richtige Ansprechpartner.
Außerdem wurde über den aktuellen Stand der bereits durch den Beirat angestoßenen Projekte informiert. Hier konnte Michael Heitzmann Fortschritte vermelden. Zum Beispiel ist der Auftrag für das Anbringen eines Handlaufs am Rathauseingang bereits vergeben. Derzeit finden an der Fassade des Verwaltungsgebäudes umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. „Sobald die Baustelle fertig ist, kann er angebracht werden“, verkündete der Leiter des Gebäudemanagements. Auch die losen Gehwegplatten in der Hauptstraße wurden repariert. Um das zu prüfen, war Nico Uhl selbst vor Ort: „Mich hat es nicht mehr geschüttelt“, verriet er. „Wenn Sie dennoch Schäden feststellen, können Sie uns das aber selbstverständlich weiterhin melden“, versicherte der Erste Beigeordnete und Leiter des Baudezernats, Thomas Wuttke. Dann würden diese ausgebessert. Groß ist seit langem auch der Wunsch nach einem barrierefreien WC am Bahnhof. „Die Verhandlungen gehen weiter“, sagte Thomas Wuttke. Der aktuelle Investor sei zwar dazu verpflichtet, eine Toilette zu bauen, derzeit ist die Stadt in Gesprächen darüber, dass diese auch barrierefrei wird.
Im Bezug auf einen barrierefreien Zugang zur Friedenskirche hat sich die Situation nicht verändert. „Da hat die Stadt nicht die Hand drauf“, erklärte Nicolas Uhl. Die Landeskirche stelle weiterhin keine Mittel zur Verfügung.
Bei einer Abstimmung wurde entschieden, dass die Anzahl der Sitzungen des Beirats für Menschen mit Beeinträchtigungen ab dem nächsten Jahr von zwei auf drei erhöht werden soll. Das nächste Treffen findet am 9. Oktober statt.
