Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen

Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen: Stefanie Bade stellt Pläne für barrierefreies Kulturhaus vor

Wie kann die Barrierefreiheit im Kulturhaus noch besser werden? Unter anderem um diese Frage ging es bei der jüngsten Sitzung des Beirats für Menschen mit Beeinträchtigungen im Bürgersaal des Rathauses. Zu Gast war die Leiterin des Bereichs Kultur, Stefanie Bade, die die Pläne für das Gebäude vorstellte. „Wir wollen das Kulturhaus inklusiver machen“, kündigte sie an. Weitere Themen waren die Auswertung der Bürgersprechstunde, die der Beirat in der vorangegangenen Woche im Anker 36 gehalten hatte, sowie die Wahl eines neuen Mitglieds.
 

Laut der Leiterin des Bereichs Kultur fehlt ein Blindenleitsystem und eine eindeutige Beschilderung zum Fahrstuhl im Kulturhaus.

Offenheit, Sicherheit, Einfachheit und das für alle. Das bedeutet inklusiv für Stefanie Bade, sagte sie, während sie ihr Konzept zum Abbau von Barrieren im Kulturhaus vorstellte. Dabei setzt sie auf das Mitwirken der Betroffenen. „Sie sind die, die am besten wissen was gebraucht wird“, sagte sie. Das Kulturhaus ist, was Barrierefreiheit angeht, nicht schlecht aufgestellt. Zum Beispiel ist der Aufzug mit Blindenschrift ausgestattet und innerhalb der einzelnen Etagen gibt es keine Stufen. Was noch fehlt, ist ein Blindenleitsystem und eine eindeutige Beschilderung zum Fahrstuhl. Auch der Service soll sich verbessern. Gibt es eine Ansprechperson und ist diese vorab bekannt? Gibt es Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen und sind diese im Plan verzeichnet? Das sind Fragen, die Stefanie Bade gemeinsam mit ihrem Team angehen will. Das Kulturhaus soll in Sachen Inklusion mit gutem Beispiel vorangehen und eine Vorreiterrolle einnehmen. Auch auf die Stadthalle wurde die Kulturchefin angesprochen. Denn für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer gestaltet sich ein Theaterbesuch mitunter kompliziert. Auch hier sucht die Kulturleiterin nach einer zufriedenstellenden Lösung.

In der vorangegangenen Woche hat der Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen im Anker 36 eine Sprechstunde veranstaltet. Hier konnten Bürgerinnen und Bürger mit den Mitgliedern in Kontakt treten und die Interessensvertreterinnen und Interessensvertreter auf Inklusionsthemen aufmerksam machen. Bei manchen, zum Beispiel, wenn es um einen barrierefreien Zugang in die Friedenskirche geht - das wäre Sache der Kirchengemeinde - hat die Stadt selbst keine Handlungsmöglichkeit. Angemerkt wurde aber auch, dass am Bahnhof Behindertenparkplätze fehlen. „Da kann die Stadt was machen“, meinte der Inklusionsbeauftragte der Stadt, Nicolas Uhl. Dass am Bahnhof eine Toilette für Menschen mit Beeinträchtigung fehlt, wurde ebenfalls angemerkt. „Hierzu gibt es schon einen Gemeinderatsbeschluss“, sagte der ebenfalls anwesende Beigeordnete Thomas Wuttke. Auch der Wunsch nach einem Handlauf zum Eingang des Rathauses kam in der Gesprächsrunde im Anker 36 auf. Weiteren Handlungsbedarf sieht der Beirat an der Ampelanlage vom Lägerparkplatz zum Edeka. Hier seien die Ampelphasen zu kurz und die Bordsteinabsenkung von circa 5 bis 7 Zentimetern zu hoch.

Der Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen durfte sich über Zuwachs freuen. Mit großer Mehrheit stimmten die Mitglieder dafür Bernd Lusch in ihren Reihen aufzunehmen. Sobald der Gemeinderat dem zustimmt, wären alle Plätze des Gremiums wieder vollständig besetzt.