Saatgutbibliothek
Saatgut ausleihen? Und dann wieder zurückgeben? Was sich im ersten Moment etwas verwirrend anhört, ist eine Möglichkeit für jede und jeden, einen Beitrag zu Biodiversität und Sortenvielfalt zu leisten.
Und so funktioniert die Saatgutbibliothek: Hobbygärtnerinnen und -gärtner können jeweils ein Saatguttütchen für Bohnen, Erbsen, Gartenmelde, Salat und Tomaten entleihen. Das Saatgut ist sortenrein und samenfest. Die Samen werden im Garten oder in Hochbeeten auf dem Balkon ausgesät, was geerntet wird, landet auf dem Esstisch. „Das Gemüse schmeckt nicht nur gut, sondern trägt auch zu einer gesunden Ernährung bei“, sagt Mediatheksleiterin Sonja Kuhlmann. Mit der Ernte gewinnen die Teilnehmenden neues getrocknetes Saatgut und bringen mindestens die gleiche Menge, die sie ausgeliehen haben, in die Mediathek zurück.
Auf diese Weise entsteht ein nachhaltiger Kreislauf zur Erhaltung von alten und selten gewordenen Nutzpflanzen und der genetischen Vielfalt. Dass sich diese zunehmend verschlechtert, „geht uns alle an“, erklärt Sonja Kuhlmann und erinnert daran, dass die Vereinten Nationen schon vor Jahrzehnten berichtet haben, dass mehr als drei Viertel der Nutzpflanzensorten verloren sind. Mit der Veröffentlichung der Nationalen Biodiversitätsstrategie 2030 der Bundesregierung im Dezember 2024 ist die Bedeutung von Natur- und Artenschutz sowie die Wichtigkeit der Erhaltung der biologischen Vielfalt verstärkt worden.
Info
Die Saatgutbibliothek wird in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (kurz: VEN) angeboten. Von jeder Gemüseart kann pro Person nur ein Saatguttütchen ausgeliehen werden. Verliehen wird Saatgut, solange der Vorrat reicht. Die Tütchen für die Rückgabe der Samen werden gleich mitgegeben. Ein Mediatheksausweis ist nicht notwendig.
Weitere Informationen finden Sie hier (884 KB).
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