Neue Leiterin Tiefbau
Dr. Susanne Fach: Qualitäten des eigenen Fachpersonals nutzen
Noch ist sie in der Phase des Ankommens und Kennenlernens: Seit dem 1. Juli leitet Dr. Susanne Fach den Bereich Tiefbau, Grünflächenmanagement und Betriebshof bei der Stadt Kehl. Die 46-Jährige bringt viel Erfahrung mit, „einen bunten Blumenstrauß mit allem, was unter den Füßen liegt“: von der Wassergewinnung, über die Verteilung und Entsorgung bis zu Verkehrswegen, Breitband und Fernwärme. Sie hat an der Uni geforscht, bei Stadtwerken und in einem Ingenieurbüro gearbeitet. Zur Stadt Kehl ist die Mutter von vier Kindern im Alter von acht bis 18 Jahren gekommen, um zu bleiben.
Mit 46 Jahren wolle sie ankommen und bleiben, erklärt Dr. Susanne Fach, mit dem Kennenlernen ihres Bereichs mit seinen umfangreichen Aufgaben ist sie sofort durchgestartet. Aktuell trifft sie sich mit den Mitarbeitenden in kleinen Gruppen von jeweils sechs bis acht Personen. Sie möchte wissen und sehen, was jede und jeder in seinem Aufgabengebiet macht, und hören, „was die Kollegen und Kolleginnen umtreibt, welche Themen sie beschäftigen“. Auch die Kehler Besonderheit, die Grundwasserhaltungsanlage mit ihren Pumpengalerien, hat sie sich bereits angeschaut.
Geboren in Querfurt in Sachsen-Anhalt, aufgewachsen mit Tieren in der Landwirtschaft studierte sie in Weimar Bauingenieurwesen und machte ihren Abschluss in einer Zeit, in der die Bauwirtschaft in der Krise steckte. Eine Anstellung fand sie damals am KIT in Karlsruhe am Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft. Acht Jahre ist sie geblieben, hat ihre Doktorarbeit über die dezentrale Abwasserreinigung in Entwicklungsländern geschrieben. Forschung, junge Leute, „ein toller Professor“ und eine angenehme Atmosphäre, beschreibt sie diese Zeit rückblickend. Doch weil der Unibetrieb wegen der befristeten Arbeitsverträge wenig Sicherheit für eine Familie mit Kindern bietet, wechselte sie schließlich als stellvertretende Abteilungsleiterin des Bereichs Wasserwerke zu den Stadtwerken Karlsruhe.
Nach fünf Jahren verließ sie das „große Schiff“ und heuerte in einem Ingenieurbüro an, wo es – ganz anders als zuvor in einem kommunalen Betrieb – zuallererst darum gegangen sei, Umsatz zu machen. „Da geht keiner zum Auftraggeber und sagt: Das braucht ihr nicht.“ Sie habe dort viel gelernt, auch darüber, wie Projekte mit Kommunen abgewickelt werden. Dass sie jetzt weiß, „wie die ticken“, wird ihr helfen, wenn sie bei der Stadt mit Ingenieurbüros zusammenarbeitet, ist sie sich sicher. „Wir haben gutes Fachpersonal“, hat sie in ihrem Bereich bereits festgestellt; „ich möchte den Kolleginnen und Kollegen zeigen: „Ich sehe, was du kannst.“ Dabei will sie ihren Mitarbeitenden auch Freiheiten lassen und bemüht das Beispiel vom in einem Glas eingesperrten Floh: Der hüpfe ein paar Mal so hoch, dass er an den Deckel stoße, aber dann würden seine Sprünge kürzer.
Wichtig ist ihr eine enge Kooperation mit den Technischen Diensten Kehl (TDK). Wenn ein Kanal kaputt sei, könne es sinnvoll sein, die Straße gleich mitzusanieren, nennt sie ein Beispiel, aber auch darüber hinaus sieht sie zahlreiche Überschneidungspunkte. Angesprochen auf die Projekte, die sie noch in diesem Jahr angehen möchte, verweist Susanne Fach auf die vom Gemeinderat festgelegte Prioritätenliste.
